[Von Karl August Böttiger. Dresden, vor 22. Dezember 1821]
Bezeugt in: An Böttiger, 22.12.1821: "Ich bin
in Ihrer großen Schuld; aber Sie kennen seit lange den nachläßigen
Briefschreiber. Ihre Zuschrift mit den Beylagen habe ich durch Reimer erhalten.
Es war mir erfreulich, endlich die Abhandlungen gedruckt zu sehen, und zwar mit
weniger Druckfehlern, als die im vorigen Bande. [...] Es ist mir sehr angenehm,
daß Sie die Geschichte der Baukunst anzeigen wollen. [...] Von der Pariser
Venus, worüber Sie einen vorläufigen Aufsaz, den ich mit vergnügen las, geben,
ward mir bereits vorigen Sommer ein schöner Kupferabdruck zugesandt, nach
welchem mein Urtheil dahin gieng, daß der Kopf - nicht Porträt, sondern das
Ideal der Göttin ist, aber nicht von besonderer Vortrefflichkeit. [...]. Nach
Ihrem Wunsche schicke ich Ihnen die zwey Aushängebogen, wo die Rede von den
Tempeln ist, wozu auch das Pandrosium gehört. Sie werden aber zu Ihrem Zweck
weniges daraus entnehmen können. - Über Caryatiden habe ich früher gesprochen
[...]. Über unser Museum läßt sich noch nichts Fundamentales sagen. [...] Sehr
wünsche ich, daß Sie Ihr Vorhaben, einmal wieder Berlin zu besuchen, in
Wirklichkeit bringen möchten. Das Frühjahr ist allerdings sehr geschickt hiezu
[...]".