[Von Désiré Raoul-Rochette. Paris, vor 14. April 1829]
Raoul-Rochette schickte Hirt auf Drängen Böttigers seine "Achilléide". "Dorow in Berlin
hatte, wie er Raoul-Rochette am 14. April 1829 schrieb, Hirt u. Boeckh die durch Klaproth übersandten
Exemplare mitgeteilt" (nach: Briefwechsel Böttiger-Raoul-Rochette, Brief Nr. 37
zu 147-148, S. 669). - An Böttiger
schreibt Raoul-Rochette am 27. März 1830: "[...] was Hirt angeht, dem ich, aus
eigenem Antrieb, ein Exemplar meiner Achilleis geschickt hatte, so hat er auf dieses Verfahren nicht auf
eine solche Weise geantwortet, um mich zu bewegen, es fortzusetzen; und welche
Meinung er auch über meine Arbeiten habe, ich werde aufhören, sie ihm
zuzusenden" (deutsche Übersetzung des franz. Originalbriefes, in: ebd., Brief
37, S. 247). - Dazu schreibt Dorow an
Raoul-Rochette: "Mit Hirt habe ich lange gesprochen und ihm Vorwürfe gemacht
dass er Ihnen nicht geschrieben hat. Er entschuldigte sich mit Krankheit,
welches auch wahr ist und sagte: Doch nichts desto weniger habe ich eine sehr
lange Recension über Rochettes Werck
geschrieben, welche bereits gedruckt wird. Das ist die Antwort auf seinen
freundlichen Brief. Dieses Ihnen mit herzlichen Gruss zu schreiben, bat er"
(ebd., Brief 37 zu 148-149, S. 669). - Am 20. April 1829 fährt Dorow fort:
"Wegen Hirt habe ich Ihnen geschrieben. Er ist immer noch krank. [...] Hirt
beurtheilt Ihr Buch weitläuftig in den
Kritischen Jahrbüchern; sobald der Abdruck da ist, erhalten Sie ihn"
(ebd.). - Am 29. August 1830 schreibt Böttiger des weiteren an Raoul-Rochette: "Ich habe Herrn Hirt
gesehen, als er aus den böhmischen Bädern kam und hier durchreiste. [...] Nun
ja, er hat mit mir auch über Ihre Monumens
inédits gesprochen. Er glaubt, Sie mit der Kritik der Achilleis in den in Berlin
erscheinenden Jahrbüchern für Kritik
beleidigt zu haben, weil er die Fortsetzung Ihres Werkes nicht erhalten hat, die
sie jedoch an Herrn Boeckh geschickt
haben, der keine Rezension darüber schreiben wird und der damit hat Herrn Hirt
beauftragen wollen, der sich geweigert hat. Ich mache Sie darauf aufmerksam,
mein exzellenter Freund: Herr Hirt lässt sich durch Forderungen anderer nicht
beeinflussen. Er spricht, wie er denkt, und ich möchte, dass er die Kritik Ihrer Oresteis ebenfalls schreibt"
(deutsche Übersetzung des franz. Originalbriefes, zitiert nach: ebd., Brief 40,
S. 277-278). - Raoul-Rochette erwähnt seinen Brief an Hirt erneut in seinem
Schreiben an Böttiger vom 6. Oktober
1830: "Ich werde Ihren Rat in Bezug auf diesen nämlichen Hirt befolgen; ich
werde ihm die Oresteis schicken; aber ich
werde ihr einen Brief beifügen, in dem ich ihn umstandslos spüren lassen werde,
wie wenig ehrenhaft sein Verhalten mir gegenüber war; denn ich hatte ihm
geschrieben, als ich ihm die Achilleis geschickt hatte; und er hat mir nicht
geantwortet, was zumindest unhöflich ist; und das Verdienst befreit in keinem
Alter und unter keinen Umständen von der Höflichkeit" (dt. Übersetzung des
franz. Originalbriefes; zitiert nach: ebd., Brief Nr. 41, S. 287).