Lieber Hirt

Zum Andenken der Erkenntlichkeit für den sorgsamen Fleiß, Hirt hatte für die Fürstin und ihre Reisegesellschaft in Rom einen kunsthistorischen Kursus abgehalten und die Fürstin auf vielen Ausflügen begleitet. Eine von der Fürstin verfasste "Nachschrift der kunsthistorischen Vorlesung von Hirt", eine Art Künstlerlexikon, befindet sich in LASA, Abt. Dessau, A 9e Nr. 15 (27), S. 1-192.
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womit im Jahr 1795 und 1796, Sie mir Rom und das Schönste, was in Italien Kunst und Natur hervorbringt, zeigten
, sowohl auch aus Dankbarkeit für den Unterricht, den Sie mir in der Geschichte der Kunst ertheilten; bestimme ich Ihnen hiedurch aus meiner Nachlaßenschafft, zwey Banko-Zettel jeder von Eintausend Thaler - auf der Berlinerbank stehend und zahlbar; ferner, meine mit kleinen Brillanten umgebene goldene Taschenuhr mit der Kette von antik geschnittenen Steinen, die Sie selbst in Rom theils mir schenkten, theils mir aussuchen halfen. Ferner, den in Rom gehauenen weißen Die sogenannte "Venus Augustea" gehörte zum Fundkomplex einer 1796 vorgenommenen Nachgrabung des Prinzen August von England bei Ardea. Die Fürstin von Anhalt-Dessau hatte die Entdeckung der Statue miterlebt und sei, wie Matthisson berichtet, "von dem hinreißenden Liebreitze des Kopfes der Venus-Augustea, wie man das treffliche Kunstgebilde taufte, so lebhaft ergriffen, dass der Bildhauer Schmidt, des verewigten Trippels würdiger Schüler, auf der Stelle von ihr den Auftrag" erhalten habe, "die Büste davon in Marmor auszuführen" (Matthisson-Erinnerungen, 1815, S. 129). Vgl. auch die Tagebucheintragungen der Fürstin vom 9. und 15. April 1796 (Tagebücher LvAD, Bd. 1, S. 208, 210).
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Marmorkopf der Venus
, mit seinem Gips und Holz Fußgestell (was zugleich ein Schrank ist) so ganz wie diese Büste Im Schloss Luisium.
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in meinem Wohnzimmer hier
steht. Ferner, das kleine Es handelt sich um eine Arbeit, die Hirt 1796 beim Besuch des Malers in dessen Atelier in Wien für die Fürstin in Auftrag gegeben hatte. Hirt wie auch die Fürstin waren von Ignaz Unterbergers Gemälde „Hebe dem Adler Jupiters den Nektar reichend“, das sie in Wien gesehen hatten, tief beeindruckt, so dass die Fürstin wohl selbst ein kleines Werk dieses Malers besitzen wollte. In ihrem Tagebuch schreibt sie zu dem Bild: 18. November 1798: „Auch hatte ich doch täglich seit diesen Tagen das Vergnügen, mein klein Gemälde von Unterberger, was Hirt mir in Wien bestelt hatte, öfters anzuschauen, denn noch ist's in einer Art von Kasten mit Dekel“ (Tagebücher LvAD, Bd. 1, S. 355-356).
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Gemälde in Öl von Unterberger, die sich erblickende Unschuld vorstellend
. Diese meine hier deutlich aufgesezte Willensmeinung, schreibe ich hier eigenhändig zweymal gleichlautend | 2 auf; Louise von Anhalt-Dessau starb am 21. Dezember 1811 in Dessau. Vgl. Hirts Brief an den Erbprinzen von Anhalt-Dessau, 30.12.1811.
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Diese hier, zeigen Sie meinem Sohne vor, gleich nach meinem Ableben
-, und die andere Schrift lege ich bey meinen Papieren, und verlange bestimmt und angelegentlichst, daß nach meinem Ableben, mein lieber Sohn und Erbe, oder desselben Erben und Nachfolger dieses mein gewißenhaftes und aufrichtiges Versprechen Ihnen halten und gegen Sie Vgl. das Schreiben der Nachlasskommission, 02.02.1812
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erfüllen mögen
. Dieses schreibe ich hier eigenhändig und vollziehe es mit meinem Siegel und eigenhändiger Unterschrift. So geschehen hier in Wörlitz am 1ten März 1800. (Hier folgt die Unterschrift der Hochseeligen, mit dem beygesezten Siegel).