Wörlitz den 3ten Aug. 97. um 9 ½ Uhr:
Eben Böttiger war am 2. August in Dessau eingetroffen.
- Louise von Anhalt-Dessau schreibt am 2. August 1797, während Hirt bei
ihr in Wörlitz zugegen war, in ihr Tagebuch: "Noch war der vermuthete
Boetcher aus Weimar nicht gekommen also blieb auch dieser Tag ganz
unser" (Tagebücher LvAD-Mscpt., LASA, Abt. Dessau, A 9 e Nr. 15 (6), Bl.
9 Rs).
[Schließen]komt der Bothe an: – Die Neigung ringt mit dem Diensteifer: die erste soll die Oberhand
behalten, und ich hoffe,
die
der
zweyte soll auch nicht darunter leiden. Ich erwarte Sie morgen hier, u.
wir reisen zusammen nach Coswig u.
dann nach Potsdam ab – über der Zeileden Sonntag schenke ich Ihnen dort auf jeden
Fall.
Bringen Sie doch morgen die
Friedrich Wilhelm von
Erdmannsdorff, August
Rode und Johann Friedrich
August Tischbein. – Louise von Anhalt-Dessau vermerkt in
ihrem Tagebuch: 3. August: "[…] Nach 9 kam H[irt], hatte meine Einladung
bekommen von Bötcher, der am vorigen Abend in D[essau] angekommen war,
doch zu ihm heute zu kommen. Allein H[irt] schlug es ihm ab, wünschte
aber, ich solle ihn nach Luisium Nachmittags bringen, damit Er von da
zur Stadt gehen und Abends mit mir wieder herfahren könne. SO BLIEB ER,
WIE JEDEN MORGEN GESCHEHEN WAR, BEI MIR. […] Um halb 1 aßen wir, um halb
2 fuhren wir nach Luisium, von wo Er nach D[essau] ging, bey Tischbein
Caffé nahm und wirklich gegen 6 unvermuthet mit Erd[mannsdorff],
Böttchen und alle die Menschen wieder, und Tischbein, Angelika Gemählde, zu besehen. Ich sahe
sie alle, sprach mit jedem und als sie fort waren, kam H[irt] wieder
herauf und nach 7 fuhren wir ab wieder nach W[örlitz]. Er stieg im
Gasthoff ab […]" – 4. August: "[…] Gegen 9 uhr kam H[irt]. Schon waren
früh Rode und Böttcher und Tischbein bey ihm gewesen. Nach 10 wolte Er
sie wieder finden im Gothischen Hause […]" (Tagebücher LvAD, Bd. 1, S.
312).
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Dessauer Freunde mit hieher, und grüßen Sie alle herzlich.