Berl. den 20. oktober. 98.
Lieber Freund! ich hatte schon im voraus die Aufnahme meines Vgl. An Böttiger, 18.09.1798. – Hirt trug seinen
Aufsatz ebenfalls am 22. September 1798 in der "Gesellschaft der Freunde
der Humanität" vor. Wie Hirt waren auch Rambach und Feßler (siehe unten)
Mitglieder der Humanitätsgesellschaft.
[Schließen]
polemischen Aufsazes
bezweifelt: und ich danke Ihnen daher für die baldige Zurücksendung. Er
wird eben iezt im Archiv der Zeit
abgedrukt, wozu der Herausgeber waren Friedrich Ludwig Meyer,
Friedrich Eberhard Rambach und Ignaz Aurelius Feßler.
[Schließen]Herausgeber ihn schon vor einiger Zeit verlangte. Ich hätte ihn freylich lieber im
Merkur gesehen, und vielleicht würde
eine mildere Sprache, und folglich eine starke Abkürzung desselben auch beßer
gewesen seyn. Allein theils mochte ich mich nicht mehr mit dem Umschreiben
bemühen, theils findet man fast allgemein hier sehr gut, daß man diesen
Herculisken
etwas scharf auf den Leib gehe: weil die Impudenz dieser Herrn jedem
unerträglich ist. Auch habe ich meine Ursache, daß mein Aufsaz gedruckt sey,
In den "Propyläen" erschien der von Hirt lange
erwartete Laokoon-Aufsatz von
Goethe.
[Schließen]ehe ich die
Propyleen
von Goethe
sehe. Wahrscheinlich wird es in der Folge eine scharfe Nachlese geben, doch
hoffe ich in einem andern Tone. – Ich weiß nicht, ob ich Ihnen schon sagte, daß
ich bereits eine ganze Refutation des Lessingschen System's – in allen seinen Hauptpunkten – fertig
geschrieben habe: als Anhang folget dieser eine zweyte eines Aufsazes v. Fernow im Deutschen
Merkur – November 1797. und wahrscheinlich werden mir die
Kunstbetrachtungen etc. Stoff zu einem neuen Anhange
geben. – Ich bin entschloßen, gegen dieses Kastratensystem in den Künsten in
forma aufzutretten: und mich ohne Bedenken andere Rücksicht, als diejenigen, welche die Sache
erheischt, zu expectoriren. Ich weiß wohl, daß ich hiebey nicht bloß mit der
Lessingschen Parthey, sondern
auch mit der Kantischen Sekte zu thun
habe. Ich will eben keine Proselyten machen; allein es ist darum zu thun, daß
| 2 die alten Monumente unter ihrem richtigen Gesichtspunkte
erscheinen, und daß man den heutigen Künstlern nicht mit falschen aesthetischen
Grundsäzen den Kopf verwirre. –
Stefano Borgia war u.a. Mäzen von Georg
Zoëga in Rom gewesen. 1798 wurde sein Museum in Velletri von den Franzosen
geplündert, er wurde aus der römischen Republik ausgewiesen und fand
mittellos ein Unterkommen in einem Kloster zu Padua. Der König von
Dänemark setzte ihm schließlich eine jährliche Pension von 800 Talern
aus als Erkenntlichkeit für das Wohlwollen, das er so lange den in Rom
und Italien überhaupt wirkenden Dänen erwiesen hatte. - Böttiger befasst
sich in seinem Artikel "Der Ex-Kardinal Borgia" in Posselts "Neueste
Weltkunde", Bd. II, Nr. 174 vom 23. Juni 1798, S. 693-694, mit dem
Museum in Velletri und dem
Schicksal des Kardinals.
[Schließen]
Cardinal Borgia
ist ein würdiger Mann: ein wahrer Mæcenas, der just selbst so viel Gelehrsamkeit besizt, um mit
herzensfülle an allem, was in der Litteratur geschieht, den wärmsten Antheil zu
nehmen, und zu geben, und zu unterstüzen, so viel er vermochte. Niemand freuet
sich daher mehr als ich, über die
Dänische
Großmuth.
Wie iezt etwas aus Italien zu erhalten is innerhalb der Zeilesey , ist schwer zu sagen. Schreiben Sie an Tischbein – aber mit einer Einlage an einen dortigen Banquier, etwa Herrn Heigelin, daß er das erforderliche Geld auslege, und dann die Kiste über Manfredonia nach Trieste und oder Venedig sende an einen dem Banquier bekannten Correspondenten sende, damit es sogleich mit Frachtüber der Zeilewagen oder dem Postwagen weiter spedirt werde. –
Da Sie den Catalog über der Zeileunsrer Ausstellung in den Händen haben, im Allgemeinen Folgendes.
Sie ist durch die italienischen Sachen im allgemeinen merkwürdiger, als Vgl. Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche
von der Königlichen Akademie der bildenden Künste und mechanischen
Wissenschaften in den Zimmern der Akademie dem Königl. Marstalle auf der
Neustadt den 26. September [1797] und folgende Tage Vormittags von 9 bis
1 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr öffentlich ausgestellt sind.
Berlin, 1797. Gedruckt bei Johann Friedrich Unger.
[Schließen]die des vorigen Jahres. Die Berliner gewöhnen sich immer mehr, Kunstsachen zu sehen, und noch
gieng kein Tag vorbey ohne eine Menge von Besuchenden und zwar von allen Klaßen
von Menschen. Eine feinere Kritik ist von dem hiesigen Publiko noch nicht zu
erwarten. Man hatte bis iezt zu wenig Gelegenheit etwas Gutes, und zwar öfters
zu sehen. Nach und nach wird aber auch
| 3 dieß Sehen Bedürfniß werden:
und uns fehlet nichts, als die projektirte Ausführung eines Museums, und einer Gallerie in der
Hauptstadt.
Allgemein intereßiren die "Vom Hrn. Philipp Hackert / königl. Hofmaler zu
Neapel aus Prenzlau gebürtig. / Sechs Landschaften. / 68. Eine Composition mit
Morgenbeleuchtung. Den Vorgrund macht ein Rasenplatz am Ufer eines
Flußes, mit einer hohen Eiche, die mit einer Trauerweide und Pappeln
gruppirt ist. Die Staffage ist weisses Hornvieh mit Schaafen. Rechts
schließt ein senkrechter Felsen, an dessen Fuß ein Pfad hinleitet, das
Gemälde ein. Links, jenseits des Flußes erhebt sich ein mit
Baumpflanzungen prangender Hügel, den ein runder offener Tempel krönt.
Den Mittelgrund formirt eine mit kleinen Hügeln, Baumparthien und
einzelnen Gebäuden reich gezierte Plane; jenseits derselben zeiget sich
ein Meerbusen, dessen Ufer in dem Ferngrunde eine Kette hoher Gebirge
umgränzen, an deren Abhang man da und dort kleine Städte und Ortschaften
wahrnimmt. Das Licht eines reinen italienischen Sommermorgens ist über
die ganze Landschaft verbreitet, und aus den Thälern des fernen
Kettengebirges dampfen noch die Morgennebel empor. / Alle einzelnen
Parthien sind nach der Natur gezeichnet, und hier durch den Geist und
den Pinsel eines großen Meisters in Eine harmonische Ansicht
verschmolzen. / 69. Pendant zum erstern. / Eine Ansicht von der Campagna
die Roma bey Torre di mezza via, acht Meilen von der Stadt entfernt,
genommen. […] / 70. Eine getreue Aussicht vom See Averno und dem
Meerbusen von Baja. An der Straße welche von Puzzuoli nach dem Arco
Felice und dem alten Duma führet, aufgenommen. […] / 71. Pendant zu dem
Vorigen. / Aussicht von dem Meerbusen von Baja. Der Punkt ist von dem
Kapuzinerkloster über Puzzuoli genommen. […] / 72. Aussicht von Pompeja.
/ Den Vorgrund bildet ein Theil dieser ausgegrabenen alten Stadt […] /
73. Pendant zum Vorigen, in einer starken Abendbeleuchtung. / Aussicht
von dem Meerbusen von Neapel. Der Punkt ist auf der Höhe des Pausilippo
genommen […]" (Ausstellungskatalog 1798, S. 20-24).
[Schließen]
über der Zeile6
Hackertschen Landschaften
, wovon diejenige No 1.
im Catalog ein Meisterstück ist. Ich besinne mich nicht, je ein schöneres Werk
von ihm gesehen zu haben. Und wenn gleich in Absicht der Wahrheit des Naturtones
Claude Lorrain immer der vorzüglichste Meister bleiben wird, so
wüßte ich doch nicht, ob ich ein Werk des Claude diesem Hackertschen vorziehen würde. Der Pendant, eine Aussicht der
Campagna von Rom ist in seiner Art
auch vortrefflich: aber die 4. kleinern sind in Absicht des Tones, und der
Haltung nachläßiger behandelt. Die Schönheit, und Treue der Aussichten bestimmen
daher ihr einziges Intereße. – Als Vorbilder sind diese Sechs Stücke einzig im
Stande einen jungen Landschaftsmaler zu bilden, in so fern nemlich ein Mahler,
deßen Meisterin immer die Natur ist, nach Mustern gebildet werden kann.
Alle andern Landschaften über der Zeilein Mahlerey, und
Zeichnungen, als "Vom Herrn Professor Lütke. / 11. Eine Landschaft
in Öl. Der Sturz des Velino in die Nera unweit Terni im ehemaligen
Kirchenstaate, gewöhnlich genannt Cascade von Terni […]"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 11).
[Schließen]der Waßerfall von
Terni durch Lütke
, "Vom Hrn. C. Reinhardt, zu Rom, aus dem
Anspachschen gebürtig. / 84. Eine Landschaft. / Die Landschaft ist eine
Composition bei Mondlicht, nach Ossian, den Streit Fingal's mit dem
Geiste von Loda vorstellend. Der Held hat seine Gefährten verlassen, und
steigt einsam den Berg hinan, wo der Geist in Wolken zu ihm tritt."
(Ausstellungskatalog 1798, S. 28).
[Schließen]die Ossianische
Landschaft von Reinhardt
in Rom, "Vom Hrn. Reinhardt. / 74. Eine Gegend am Zacken,
im Schreiberhauer Gebirge. / 75. Zwei schlesische Gegenden unter
derselben Nummer". "Von den beiden Landschaften des Herrn Reinhardt, /
pag. 24. / Stellt die eine den Reisträger im Schreibershauer Gebirge, /
Die zweite das prellerische Hüttenwerk vor" (Ausstellungskatalog 1798,
S. 24, 91).
[Schließen]die schlesischen
Aussichten von dem
Schlesier
Reinhardt
, "Vom Hrn. P. G. Müller, zu Rom. / 83. Die kleinen
Wasserfälle (le Cascatelle) von Tivoli. / Die Ansichten dieses
herrlichen Schauspiels der Natur sind ganz von unten genommen. Diese
kleinen Wasserfälle sind nichts als eine Ableitung von dem Fluße
Teverone, vor Alters Anio genannt, ehe dieser Fluß den großen Sturz (la
gran cascata) bildete. Diese Ableitungen existirten schon in ältern
Zeiten, und der Bergrücken, von welchem sie herabgleiten, formirt des
Horaz / Uda mobilibus promaria rivis. / Man bemerkt im Bilde auch das
Bett des vorkommenden Teverone, mit dem sich die abgeleiteten Gewässer
wieder verbinden." - "Vom Herrn Müller, / zu Rom. s. p. 27. / 335. Der
Kessel vor der Grotte des Neptun" (Ausstellungskatalog 1798, S. 27,
79)
[Schließen]
die Waßerfälle, und die grotte des Neptun's
von Tivoli durch einen
jungen Liefländer
Miller
, "Vom Hrn. G. S. Rösel, / Lehrer bei der Academie
der Künste. / 319. Ruinen vom Kloster Oywin bei Zittau der Oberlausitz.
/ 320. Wasserfall im Welzgrunde bei Wölfelsdorf in der Grafschaft Glatz.
/ Beides nach der Natur gezeichnet. 3 Fuß hoch und 2 ½ Fuß breit"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 74).
[Schließen]die schlesischen
Gegenden
von Rösler
u. ferner, verlieren natürlich sehr viel gegen die Hackertschen
Sachen Gemälde: obwohl auch jene
Arbeiten nicht ohne Verdienst sind. – "Vom Hrn. Friedrich Georg Weitsch, Mitglied der
Academie. / 321. Das Opferfest des Krodo, der auf dem Vorgebirge des
Hartzes, der jetzt benannten Hartzburg, verehrt wurde. / Der Schauplatz
ist auf der Spitze des genannten Burgberges, von wo aus man die
abhängenden Gebirge und einen Theil des flachen Landes als Hintergrund
gebildet sieht. / Der Tag ist noch nicht lange angebrochen, denn noch
siehet man die Morgendünste zwischen den hohen Gebirgen und durch das
Ockerthal, wohin sich rechts die Aussicht öffnet, langsam dahin ziehen.
/ Ganz im Vordergrunde erhebt sich ein Berg, grade der, an dessen Fuß
das heutige Amt Harzburg liegt, und auf welchem noch jetzt die Ruinen
des in der deutschen Kaisergeschichte so berühmten und festen Schloßes
sich befinden. Die Traidtion macht ihn zum Heiligthum des Krodo und
errichtet hier seinen Altar. Auf dieses Berges Höhe erblickt man zwei
bejahrte Eichen, unter deren Schatten die Statüe des Krodo auf einer
Säule stehet. Der Gott selbst hält ein Rad in der Linken, und einen Korb
mit Blumen und Früchten in der Rechten, mit den Füßen auf einem Fische
stehend. Um die Säule schließt sich ein Feston von Eichenlaub und
Blumen. Etwas vorwärts vom Fuße der Säule liegt ein länglicher großer
Stein, der mit Blumen bestreut ist, und mitten darauf steht ein Kessel.
Die weissagenden Priesterinnen (Alrunen) bedienten sich dieses Kessels
bei ihren prophetischen Menschenopfern. Sie tödteten die gefangenen
Feinde, und weissagten aus dem hineinströmenden Blute. / Hinter diesem
Kessel stehen zwei junge Deutsche mit Hörnern von Weiden- oder
Lindenborken gewunden, am Munde, deren sie sich bei Volkszusammenkünften
bedienten, um durch ihren schmetternden Schall das Volk zu versamlen,
oder zur Tapferkeit aufzumuntern. / In der Mitte vor dieser Säule und
diesem Steine steht der Altar, der noch jetzt in der Stiftskirche zu
Goßlar aufbewahrt wird. Er ist oben ein offnes Viereck, mit einem Boden
in welchem sich fünf Löcher befinden, in der Mitte und in den vier
Ecken, zwischen welchen Spieße stecken, die zur Befestigung der Opfer
dienten. / Unter den vier Pilastern liegen, jede auf einem Knie,
Figuren, im hetrurischen oder vielmehr celtischen Styl, welche hohl
gegossen sind, damit der Dampf durch die Augen und oben aus dem Kopf
ziehen konnte, um ein schreckliches Ansehen zu geben. Ein Knabe
unterhält durch Einwerfung des Holzes das Feuer. Der Opferrauch steigt
empor und verliert sich in den betagten Eichen. / Auf der linken Seite
der Opferstätte befinden sich die deutschen Priesterinnen (Alrunen) in
ihrem eigenthümlichen Kostum. Sie führen steinerne Messer in der Hand,
und erwarten sehnsuchtsvoll einige gefangene Römer, die über den Kessel
als Opfer bluten sollen. Diese klimmen, im Vorgrund, gefesselt, den Berg
mühsam herauf, geführt durch bewaffnete deutsche Krieger, in Wolfshäute
gekleidet. Verzweiflung und Abscheu vor der Todesart wendet das Gesicht
des alten Römers zur Seite, da ihm der Deutsche sein nahes Schicksal
verkündet. Außerdem sind auf dem Vorgrunde noch folgende Gruppen:
Deutsche Mütter auf dem Felsen gelagert, ihre drei bis vierjährigen
Kinder spielen zu ihren Füßen, froh, daß sie nicht mehr der grausamen
Gewohnheit unterworfen sind, die jetzt vor ihren Augen beginnt, denn die
Tradition bestimmt die Erstgeburt dem Krodo zum Opfer. / Gleich daneben
halten Vater und Muter zugleich in ihren Armen den Säugling. Mit stummen
Schmerz küßt der Vater nochmals seinen Sohn. Nahe dabei steht eine
Mutter mit einem Kinde auf den Armen, hinter ihr der Gatte, der
ängstlich nach der Haupthandlung sieht, welche auch seines Erstlings ihn
beraubt. Die Mutter, im heftigsten Gefühle des Schmerzes, reicht das
Kind ihrer Freundin dar, welche es umfaßt und ihm den Abschiedskuß
giebt. / Die Hauptgruppe stellt einen jungen kraftvollen Deutschen dar,
nur mit einer Wolfshaut bedeckt. Mit männlicher Fassung überreicht er
dem Priester seinen Erstlingsknaben zum Opfer, indem ein anderer
Priester mit aufgehobenen Händen zum Krodo hinauf betet. Während dieser
Scene sinkt seine hinter ihm stehende Gattin, überwältigt durch Schmerz,
ohnmächtig und leblos in die Arme ihres Vaters und ihrer Mutter. Die
nächststehenden Verwandten äußern Theilnahme, Bestürzung und Tröstung. /
Das zur Opferfeierlichkeit versamlete Volk bildet als Hintergrund
Figuren im Kreise, unter welchen eine episodische Gruppe die Rohheit der
Zeit, und den Volkscharakter bezeichnet. Ein deutsches Mädgen, welches
auf die Opferfeierlichkeit nicht achtet, sucht einem Manne den Spieß aus
den Händen zu winden, um einem Wildpret nachzueilen, indem sie mit der
einen Hand den Berg hinabzeiget wo sie es entdeckt. Zur Linken sitzen
und stehen einige Alte, die nach den hinauf geführten Römern sehen, ein
Jüngling sucht sie aufmerksam auf das angehende Opfer zu machen. Auch
sieht man oben in der Luft zwei Adler, aus deren Fluge und Geschrei man
Vorbedeutungen (Auspicia) herzunehmen pflegte." (Ausstellungskatalog
1798, S. 75-78).
[Schließen]
Das Opfer des Krodo von
Friedrich
Waitsch
, wovon der Grund eine Gegend vom Harze vorstellt, hat auch als Landschaft Verdienste: doch ist
die Arrangirung seiner verschiedenen Gruppen ihm vorzüglich gut gerathen.
| 4
"Von Madame Angelika Kauffmann-Zucchi, zu Rom. /
79. Christus mit der Samaritanerin am Brunnen. Halbe Figuren in
Lebensgröße" (Ausstellungskatalog 1798, S. 26).
[Schließen]Das Gemälde der
Angelica Kauffmann
, und "Vom Hrn. Professor Friedr. Rehberg, in Rom. /
14. Julius Sabinus, ein Gallier, war einer der Heerführer, welche dem
Kaiser Vespasian das Reich streitig machten. Er gab sich für einen
Abkömmling von Julius Cäsar aus, warb in Gallien ein ansehnliches Heer,
und ließ sich als Cäsar grüßen. In verschiedenen Treffen überwunden, und
dadurch aufs Äußerste gebracht, floh er auf ein Landgut, das er
anzündete, und dann von einem seiner getreuen Sklaven verbreiten ließ,
er hätte sich selbst in den Flammen den Tod gegeben, um sich auf diese
Weise den Nachsuchungen zu entziehen. Verborgen in einer unterirdischen
Höhle, dieser verbrannten Villa, oder, wie andere wollen, in einem
zerstörten Grabmale, ward er von seiner Gemahlin Peponia, von andern
auch Epponia und Empona genannt, besucht, nachdem sie ihn öffentlich als
todt beweint hatte. Neun Jahre lebten sie zusammen in dieser
unterirrdischen Höhle, und zwei Knaben waren die Frucht ihrer Liebe.
Endlich wurden sie erkannt, gefangen vor Vespasian gebracht und beide
zum Tode verurtheilt. / Dieses seltene Beispiel ehelicher Treue ist hier
das Sujet des Gemäldes. Man sieht die unglückliche Familie beisammen in
der Höhle. Die Mutter überreicht dem ältern weinenden Knaben eine Kruste
Brod, indem sie den kleinen an der Brust nährt; ihr selbst quillt die
Thräne vom Auge, und der halb entblößte Vater sitzt in Schwermuth
versunken, sein Antlitz verbergend – Die Waffen im Grunde zeigen auf
seinen ehemaligen Stand" (Ausstellungskatalog 1798, S. 12-13).
[Schließen]
Julius Sabinus von
Rehberg
zeichnen sich im historischen Fache aus. Vom leztern sind noch ein paar
ausgeführte Zeichnungen nach eigenen Gemälden vorhanden, worunter "Vom Hrn. Professor Rehberg, Mitglied des Senats.
s. p. 12. / 301. Venus und Amor von einer Biene verwundet. Nach dem
Gedicht des Anakreon. Zeichnung in schwarzer Kreide"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 70).
[Schließen]
der verwundete Amor nach
Anacreon
allgemeinen Beyfall erhält. Das
Originalgemälde verkaufte der Meister an Lord Bristol. – "Vom Hrn. G. Ar. Hoffmann. / 65. Die Schule zu
Athen. / 66. Der Musenberg. / 67. Petrus im Gefängniß. / Dieses sind
Copien nach drei der schönsten Gemälde Raphaels in den vaticanischen
Zimmern" (Ausstellungskatalog 1798, S. 18). – "Vom Hrn. Heusinger. /
111. Maria mit dem Kinde / 112. Ein Engel / 113. Kopf der heil. Barbara:
[alle] nach d. Gemälde von Raphael in d. Dresd. Gallerie" (ebd., S. 31).
– "Dilettanten. Von Mademoiselle B. Lemos. / 199. Zwei Köpfe in
schwarzer Kreide, nach Raphael" (ebd., S. 41). – "Von dem taubstummen
Maler Hrn. Hoffmann, Mitglied der Academie, s. p. 18. / Zwölf Kopieen
biblischer Darstellungen nach den vaticanischen Logen von Raphael […]"
(ebd. S. 71-72).
[Schließen]Die Raphaelischen
Kopien sind leider unter aller Kritik.
unter den vielen Porträts in oel zeichnen sich Waitsch, und Kretschmar aus: "Vom Hrn. Friedrich Georg Weitsch, Mitglied der
Academie / […] 322. Das Portrait des Herrn Anton Graff, klein Kniestück"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 78).
[Schließen]vom ersten sieht man das Bildniß des Mahlers Graff
, und Im Ausstellungskatalog ist kein weiteres Porträt
von Weitsch verzeichnet.
[Schließen]dasjenige einer Frau: "Vom Hrn. Kretschmar. / […] 324. Ein Kniestück,
nach der Natur. / 325. Eine Dame mit einem Kinde, Kniestück / 326. Ein
Mannsportrait, Kniestück / 327. Herr Herdt. Kniestück. / 328. Drei
Portraits. Bruststücke. Unter derselben Nummer. / 329. Bildniß Sr. Maj.
des Königs. Nach Schadow in schwarzer Kreide gezeichnet"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 78-79).
[Schließen]
vom leztern mehrere
. Kretschmar ist ein Zögling
der Academie, der voll talent ist; nur
suchet er
zu viel
mehr
, wie auch Waitsch, den
Effekt im Porträt, als einfache, und bestimmte Darstellung durch Richtigkeit der
Zeichnung, und wahrheit des einer
individuellen Carnation. Der üble Porträtgeschmack eines Rembrandts, Johann Friedrich Leberecht Reinhold
gemeint?
[Schließen]
Reinholds
, eines Graff's ist für diese
Herrn noch immer Lieblingsgeschmacks.
Die Porträtmahlerey in Pastell ist hier zu Hause: Darbes, Schröder,
Lauer, und Mad. Robert verdienen genannt zu werden.
"Vom Herrn Professor Darbes. / 17. Mehrere
Portraits unter derselben Nummer" (Ausstellungskatalog 1798, S.
14).
[Schließen]vom ersten das Bildniß vom
Erbprinzen von Oranien
, Im Ausstellungskatalog 1798 sind keine Bilder von
Schröder verzeichnet.
[Schließen]vom zweyten dasjenige
des Fürsten Raziwil
, "Vom Hrn. N. Lauer. / 130. Ihro Majestät die Königin. / 131. Die Prinzessin Louis K.
H.". Des weiteren waren von Lauer ausgestellt: "129. Portrait Sr.
Königl. Majestät Friedrich Wilhelm des Dritten" und "132. Verschiedene
Portraits nach der Natur, unter derselben Nummer, sämmtlich in Pastell"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 33).
[Schließen]vom dritten die Porträte der regierenden Königin, und der Prinzeß Ludwig
- und "Von Mad. Felicitas Robert, geborne Tassaert. /
18. Eine Frau, die ihr Kind säugt / 19. Das Portrait Sr. Maj. des
Königs, nach Tischbein. / 20. Das Portrait I. Maj. der Königin, nach
Tischbein. / 21. Drei Portraits unter einer Nummer" (Ausstellungskatalog
1798, S. 14).
[Schließen]von der Dame das Porträt einer Frau mit dem Kinde auf dem Schooß -
aber vorzüglich ein kleineres
Gemälde einer Wöcherin, die ihr Kind stillet.
Unter den Frauen verdienen noch besondere Meldung "Von Mad. Henry, geborne Chodowiecka. / 31. Die
Freude. Ein kleiner Knabe freut sich über eine ausgegrabene Pflanze. /
32. Die Traurigkeit. Ein kleines Mädchen weint über eine todte Taube.
Beide in Ölfarbe. / 33. Eine Mutter mit einem Kinde, in Miniatur"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 15).
[Schließen]zwey gemälde der Mad. Henry
in oel: das eine einen muntern
Knaben, und das zweyte ein
über ein[e] todte Taube weinendes Mädchen vorstellend. Indeßen
sind sie mit weniger Fleiß gemalt, "Von Mad. Henri geb. Chodowiecka. Mitglied der
Academie. / 374. Zwey Kinder bey einem Klavier. / 375. Ein Kind mit
einer Taube. / 376. Ein lesendes Kind." (Ausstellungskatalog 1797, S.
79).
[Schließen]als drey andere Stücke
dieser talentvollen Frau bey der Ausstellung des vorigen Jahres. – Mad. Henry wollte dieß Jahr
den Palm an Mad. Robert überlaßen.
| 5
Unter Von der Menge der Gemälde in Miniatur
ist nicht viel zu sagen. Ein Emigrirter, "Vom Hrn. Chevalier de Chateaubourg. / 402. Das
Bildniß Ihro Maj. der Königin, nebst einigen andern Miniatur. Unter
derselben Nummer" (Ausstellungskatalog 1798, S. 87). - "Ein 1799
datiertes Miniaturbildnis Luises von Chateaubourg (Replik des
ausgestellten Porträts?) befindet sich im Besitz der Prinzessin von
Hessen und bei Rhein, Darmstadt" (Gerrit Walczak: Luise von Preußen und
ihre Porträtisten: Kunstmarkt, Hof und Publikum in Berlin um 1800, in:
Wallraf-Richartz-Jb. vol. 65 (2004), S. 230 und Anm. 114). Eine
Abbildung dieser Replik in: Georg Biermann, Die Miniaturensammlung
seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und
bei Rhein, Leipzig 1917, Taf. 60, Nr. 193.
[Schließen]der Chevalier de
Chateaubourg
, läßt indeßen alle weit hinter sich. wenn er so glücklich im treffen
wäre, wie er das Mahlen versteht, so würde er unter die Geschicktesten gehören,
die je Miniatur gemalt haben. Sein Pinsel, und seine Ausführung ist
vortrefflich: und den Fond weiß er
meisterhaft zu behandeln. Unglücklicher Weise haben seine Porträts fast alle ein
air: und besonders ist ihm das Porträt der regierenden
Königin mißrathen. Indeßen bleibt er der einzige Miniaturmahler,
von dem sich etwas sagen läßt.
Von
In
der mühesamen Seidelmannschen Zeichnungsmanier sind viele Stücke vorhanden,
worunter "Vom Herrn Gust. Taubert. / 40. Zwei Engelsköpfe,
in Sepia nach Raphael, unter einer Nummer. / 41. Ein Portrait, in
Pastel. / 42. Ein Portrait ganze Figur in Pastel. / 43. Eine Figur,
Crayonzeichnung. / 44. Eine liegende Figur, in Miniatur"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 16).
[Schließen]
einiges von Taubert
, und "Vom Hrn. Heusinger. / 109. Achill wird in den
Styx getaucht, nach G. Lairesse. / 110. Christus wird zu Grabe getragen,
nach Dominichino. / 111. Maria mit dem Kinde / 112. Ein Engel / 113.
Kopf der heil. Barbara [111-113:] nach d. Gemälde von Raphael in d.
dresd. Gallerie. / 114. Kopf der Maria, nach Guido Reni. / 115.
Magdalena, die ihren Putz von sich geworfen hat und eine Geißel hält,
nach Franzesini. / 116. Magdalena, nach Battoni [115 und 116:] nach
Seidelmann. / 117. Bachus nach einem Gips" (Ausstellungskatalog 1798, S.
31).
[Schließen]
Heusinger
nicht übel gerathen ist.
Unter den Architekturperspektiven verdienet die fleißige "Vom Herrn Professor Burnat. / 16. Das Innere der
Peterskirche zu Rom mit der Kreuzeserleuchtung an den beiden Abenden vom
grünen Donnerstage und Charfreitage. Eine große Zeichnung in Aquarell
Manier" (Ausstellungskatalog 1798, S. 13-14).
[Schließen]
Zeichnung des Innern der
Peterskirche von Burnat
vorzügliche Meldung. Der Effekt der Beleuchtung ist so kraftvoll, als er
in Fe Waßerfarben herauszubringen
ist. –
Unter den Stickereyen befinden sich drey vorzügliche Blumenstüke von "Von der Frau Geh. Sekr. Nuglisch, geb. Appelius. / 189. Ein
Blumenstück. Gestickt" (Ausstellungskatalog 1798, S. 39).
[Schließen]
Mad. Nuglisch
, der "Von Mademois. Carol. Goldschmidt, aus
Königsberg. / 200. Versuch einer Allegorie auf ein erlauchtes Ehepaar.
In Wolle und Seide gestickt. / 201. Ein Glas mit Rosen. In Wolle und
Seide gestickt" (Ausstellungskatalog 1798, S. 41).
[Schließen]
Demoiselle Gl Goldschmidt
, und der Weder 1798 noch bei anderen Ausstellungen der
Berliner Kunstakademie ist eine Gräfin von Neal verzeichnet.
[Schließen]
Gräfin von Neal
.
Unter den Bildhauerarbeiten sieht man mit viel Vergnügen die marmorn
"Vom Hrn. Rektor und Hof-Bildhauer Schadow: /
208. Büste des regierenden Königs, in Marmor. / 209. Büste der
regierenden Königin, in Marmor". Weitere ausgestellte Arbeiten von
Schadow: "210. Büste des Staatsministers, Grafen von Hoym, in Gips. /
211. Zwei Büsten von gebrannten Thon, auf der Natur geformt. Unter ders.
Nummer. / 212. Eine Büste von ungebrannten Thon. / 213. Ein schlafender
Amor, en basrelief in Glas und Rahm" (Ausstellungskatalog 1798, S.
42).
[Schließen]
Büsten
des Königs und der Königin von Schadow
: und eine marmorne "Vom Königl. pensionirten Bildhauer Hrn.
Wichmann. / 237. Eine Copie in Marmor der Mnemosyne aus der
Antiken-Sammlung von Dresden" (Ausstellungskatalog 1798, S. 45).
[Schließen]
Copie einer Mnemosyne
etwa 4. Palm hoch von Wichmann
.
Kupferstiche jeder Art giebt es der Menge: aber die Chaliographische Gesellschaft von Dessau
, welche ein "Kupferblätter von verschiedenen Künstlern. Von
der chalcographischen Gesellschaft zu Deßau herausgegeben. / (In Mappen
befindlich.) / 338. Triumpf der Omphale. Schwarze Kunst. Nach
Dominichino, von Pichler. / 339. Der rasende Herkules. Schwarze Kunst.
Nach Dominichino, von Pichler. / 340. Wasserfall und Mühle bei Ragatz in
Graubünden. Aquatinta. Nach Wocher von Haldenwang. / 341. Ansicht des
Jungfrauhorns im Lauterbrunner Thale. Aquatinta. Von demselben Meister.
/ 342. Der Waldstrom. Schwarze Kunst. Nach Ruysdael von Huck. / 343. Der
Wasserfall. Schwarze Kunst. Nach Ruysdael von Freidhof. / 344. Das
Schloß zu Wörlitz. Aquatinta; von Kunz gezeichnet und geätzt. / 345. Der
Stein zu Wörlitz. Aquatinta; von Kunz. / 346. Das gothische Haus zu
Wörlitz. Aquatinta; von Kunz. / 347. Der Venustempel. Aquatinta; von
Kunz. / 348. Sappho. Schwarze Kunst; nach Nahl von Dreidhoff. / 349. Die
Ruine. Schwarze Kunst; nach Ruysdael von Huck. / 350. Der Wald. Schwarze
Kunst; nach Ruysdael von Huck. / 351. Die Melkerei. Aquatinta; nach
Rubens von Ostermeyer. / 352. Der Morgen. Aquatinta; nach Claude de
Lorrain von Ostermeyer. / 353. Josephs Abscheu vor Laster. Schwarze
Kunst; nach Cignani von Freidhof. / 354. Prinz Wilhelm der Zweite von
Oranien. Schwarze Kunst; nach von Dyk von Michelis. / 355. Amalia
Augusta, Prinzessin von Anhalt-Dessau. Nach Tischbein von Michelis. /
356. Venus. Schwarze Kunst; nach Dominichino von Freidhof. / 357. Die
Obsthändlerin. Schwarze Kunst; nach Murillo von Pichler. / 358. Die
sorgfältige Mutter. Schwarze Kunst; nach Murillo von Pichler. / 359.
Zwei Landschaften mit Vieh. In Farben gedruckt; nach W. Kobell von
Freidhof. / 360. Der Kapuziner. (Giuseppe de Viterbo) Schwarze Kunst;
nach Mengs von Pichler. / 361. Maria mit dem Kinde. Schwarze Kunst; nach
A. Correggio von Freidhof. / 362. Die heilige Magdalena. Schwarze Kunst;
braun gedruckt, nach P. Battoni von Seidelmann gezeichnet und von
Pichler gestochen. / 363. Der heilige Johannes in der Wüsten, von eben
denselben Meistern. / 364. Der Wasserfall der Aar. Aquatinta; nach P.
Burmann von Haldenwang. / 365. Das Oberhaßli-Thal, mit dem Dorfe
Meyringen. Aquatinta; von demselben Meister. / 366. Venus und Mars. In
punktirter Manier; nach Willebordt von Gebhardt. / 367. Portrait des
Freiherrn von Brabeck. Schwarze Kunst; nach A. Graff von Huck. / 368.
Die heilige Katharine. Schwarze Kunst; nach Guercino von Huck. / 369.
Der Tod des Germanicus. Nach Poussin; schwarze Kunst; von Freidhof. /
370. Zwei Landschaften. Ein Aarfall im Canton Bern und Wisleth in Baden.
Aquatinta; nach Reinermann von Ostermeyer. Beide unter einer Nummer. /
371. Der Mittag. Nach Claude Lorrain. Aquatinta; von Nahl gezeichnet und
von Schlicht und Schlotterbeck geätzt. / 372. Leopold I. Fürst von
Dessau. Schwarze Kunst; nach A. Pesne von Freidhof. / 373. Tells
Kapelle. Aquatinta; nach Virmann von Haldenwang. / 374. Maria Stein.
Aquatinta; von demselben Meister. / 375. Zwei Landschaften. Aussicht von
Vietri bei Salerno, und die Grotte des Neptun unter dem Tempel der Vesta
zu Tivoli. Aquatinta; nach Hackert von Schlotterbeck. Beide unter einer
Nummer. / 376. Die Eiche des Silvan, von demselben Meister. / 377.
Ruinen der Villa des Kaisers Domitian; Aquatinta, nach der Zeichnung des
Herrn Baron v. Erdmannsdorf von Schlotterbeck. / 378. Der Tanz der
Bacchanten. Schwarze Kunst, nach Langenhöfel von Freidhof. / 379. Zwei
Blätter; die Hirten an den Appeninen; Aquatinta, nach Roos von
Ostermeyer. Beide unter einer Nummer. / 380. Christus Kopf. Schwarze
Kunst von Freidhof nach A. Caracci. / 381. Angelike und Medor. Schwarze
Kunst von Freidhof nach Rotari. / 382. Der Wetterstrahl; in Aquatinta.
Von Haldenwang. / 383. Dasselbe Blatt, en Couleur. / 384. Der
Schiffbruch, in Aquatinta. Von Haldenwang nach Vernet. / 385. Dasselbe
Blatt in Farben" (Ausstellungskatalog 1798, S. 80-84).
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Portefeueille ihrer
Arbeiten
hieher
zur Ausstellung
gesandt hat, ver-
| 6 dunkelt alles hiesige Machwerk: kaum läßt
sich "Vom Hrn. Rector Daniel Berger. / 6. Das
brandenburger Thor zu Berlin, nach Lütke" (Ausstellungskatalog 1798, S.
11).
[Schließen]das Brandenburgerthor von
Berger
dabey nennen.
Die "Vom Herrn Antonio Chichi, Architekten zu Rom. /
Sieben Modelle antiker Gebäude in Kork […]" (Ausstellungskatalog 1798,
S. 55-64). Vgl. auch An die Gräfin Lichtenau, 14.05.1796.
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Korkmodelle der antiken
Gebäude
amüsiren das Publikum sehr. Von architektonischen Rißen ist außer dem "Vom Hrn. Prof. und Ober-Hof-Bau-Inspektor Gentz.
/ Neun Blatt Zeichnungen
von dem neuen Königl. Müntzgebäude, welches jetzt aufgeführt wird. /
Dieses Gebäude wird auf dem Platze des abgebrannten Werderschen
Rathhauses aufgeführt. Der Chef des Münz-Departements, Sr. Excellenz der
Herr Staatsminister, Freyherr von Heynitz, der für das Beste aller unter
seiner Führung stehenden Departements stets eifrig besorgt ist, schlug
bald nach dem Brande dem Hochseeligen Könige vor, diesen Platz, der
unmittelbar an die Königl. Haupt-Münze grenzt, zur nothwendigen
Erweiterung und bessern Einrichtung dieser wichtigen Anstalt zu schenken
und das projectirte Gebäude ausführen zu lassen. Die Zeichnungen wurden
von Sr. Majestät genehmigt; der Bau selbst aber konnte nicht angefangen
werden, weil der Magistrat, der auf diesen Platz das nächste Recht hat,
erst entschädigt werden mußte. Diese Unterhandlungen verzögerten sich,
bis des jetzt regierenden Königs Majestät die Tabaks-Administration
aufhoben, und den größten theil der dieser Administration gehörigen
Insel-Gebäude, dem Magistrat als Schadloshaltung schenkten und des Herrn
Ministers v. Heynitz Excell. autorisirten, das Gebäude anzufangen,
welches in diesem Frühjahre geschah. / 252. Blatt I. zeigt den
Situations-Plan. Der ganze neue Bau theilt sich in ein Vordergebäude und
einen anhängenden Seitenflügel. […]. / 253. Blatt II. Der Plan des
Souterrains. […] Im Vordergebäude sind die Keller nicht gewölbt, weil
die im untern Stock stehenden Stoß- oder Prägewerke in den Grund
fundire3t werden müßen […] / 254. Blatt III. Der Plan der untern Etage.
(rez de chaussée). […] In den großen Zimmern des Vorderhauses liegen die
Prägewerke. Diese ganze Etage ist gewölbt. Im Seitengebäude sind alle
Zimmer dieses Stocks zu den verschiedenen Münzarbeiten bestimmt. […] /
255. Blatt IV. Der Grundriß der Hautp-Etage. Im Vorderhause ist diese
Etage zur Aufstellung des Königl. Mineralien-Cabinets bestimmt […] /
256. Blatt V. Der Grundriß der obern Etage. […] Auf der Gallerie, die
mit den daran grenzenden Zimmern in Verbindung steht, ist die
Bibltiothek angebracht. Die vier geräumigen Zimmer sind zur Kartenkammer
des Bergwerk-Departements und zu Zeichenzimmern bestimmt. […] / 257.
Blatt VI. Die Vorder-Facade und der Querdurchschnitt durch das
Vorderhaus. Diese Facade hat ein weit vorspringendes Risalit. Vor dem
Risalit zeigt sich eine Freitreppe von acht Stuffen, auf deren
Seitenstücken Laternen stehen. […] / 258. Blatt VII. Die Seitenfacade.
[…] / 259. Blatt VIII. Der Längen-Durchschnitt durch das ganze Gebäude.
[…] / 260. Blatt IX. Eine perspektivische Zeichnung vom ganzen Gebäude.
Der Standpunkt dazu ist an der Seitenthüre der deutschen Werderschen
Kirche genommen" (Ausstellungskatalog 1798, S. 47-55).
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neuen Münzgebäude, welches
iezt der Prof. Genz
aufführet, und einigen drolligten"Vom Hrn. H. Rustad, Königl. Dänischen
Artillerie-Capitain. / Entwürfe zu einem Monumente für Friedrich den
Zweiten. / 269. Die Trajanische Säule mit einer Kapelle im Fußgesimse. 3
Blatt: der Aufriß, Grundriß und Durchschnitt. / 270. Eine
pyramidalförmige Säule mit spiralförmig steigender Gallerie: der
Grundriß, Aufriß und Durchschnitt 4 Blatt. / 271. Eine dergl. Säule, im
Grund und Aufriß. 2 Blatt. / 272. Drei Blatt verschiedener dergleichen
Säulen mit ihren Grund- und Aufrissen. Unter derselben Nummer. / 273.
Eine Rotunda im Grundriß, Aufriß und Durchschnitt. / 274. Vier Blatt mit
verschiedenen Grundrissen. Unter derselben Nummer" (Ausstellungskatalog
1798, S. 65).
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Zeichnungen eines
Dänischen Kapitän's für
ein Monument Friedrich des
zweyten
, wenig vorhanden. Berlin
läuft voll von Architekten, und es ist nicht zu begreiffen, warum diese Herrn so
wenig von ihrer Waare zur Schau bringen. Sollten die jüngern Baubeamten unter
dem Einfluße einer heimlichen Despotie stecken? – oder verdienen die über der ZeileZeichnungen der Gebäude, welche das
königliche Oberbauamt
jährlich aufführt, nicht unter die kritischen Augen des Publikums zu kommen?
Wir haben auch treffliche Holzschneider, als [Bildhauerarbeiten]: "Vom Hrn. Parent, Architect
und Bildhauer, Mitglied der Academie. / 221. Ein Blumenstrauß auf einem
blauen Grunde, an welchem das Medaillon Ihrer Majestät der regierenden
Königin befestiget ist. / 222. Eine Gruppe von Vögeln, die gute Mutter.
Allegorie. Ihrer Majestät der regierenden Königin dedicirt. / 223. Eine
Vase mit Blumen und verschiedenen Attributen der Künste. / 224. Einige
Blumen auf welchen ein Schmetterling herumflattert. / Alle diese Sachen
sind aus einem einzigen Stücke gehauen" (Ausstellungskatalog 1798, S.
45). – [Architectonische Arbeiten:] "Vom Herrn Parent, Mitgliede der
Academie. / 275. Versuch eines Monuments in Gestalt eines Triumpfbogens
zum Eingang einer Hauptstadt. Zum Andenken Sr. Maj. des hochseligen
Königs Friedrich Wilhelms des Zweiten. Dem Könige dedicirt"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 65).
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Parent
und besonders "Vom Bildhauer Hrn. Quantin. / 226. Eine aus Holz
verfertigte Arabesque zu einem Fries" (Ausstellungskatalog 1798, S.
44).
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Quantin
, der vielmehr Geschmack als der erstere hat.
"Von der Königl. Porzellainfabrik. Zwei Gefäße, deren Form
sich sehr gut eignet, sie bei Tische mit Wasser zu füllen, um die
Getränke darinn abzukühlen: oder aber sie als Blumentöpfe zu gebrauchen,
um sie auf dem Plateau in der Mitte des Tisches aufzustellen. / Die
Gemälde in Grau und Grau darauf sind nach Reliefs von zwei antiken
Sarcofagen, die sich im Museo des Kapitols zu Rom befinden, kopirt; und
sie stellen beide die schöne Mythe der Luna und des Endymion vor: aber
mit einigen interessanten Verschiedenheiten. / Man sieht im ersten den
Endymion, der im Schooße des Morpheus ruhet. In der Mitte liegt die
Nymphe des Berges Latmos, die aus ihrer Urne den Quell herabgießt,
zugleich auf den schönen Schläfer zeigend. Links hinter dem Morpheus
liegt der Hund an die Herme des Priaps fest gebunden, welcher, als der
Gott des Feldes und der Fruchtbarkeit, unter einer Eiche errichtet
steht. Man sieht dabei eine Schlange, die Grille und den Uhu, als
Symbola einer schönen Sommernacht. Rechts hält der mit zwei Pferden
bespannte Wagen der Luna, der von zwei Liebesgöttern bewacht wird. Luna
selbst mit dem wölbenden Schleier über dem Haupte nähert sich auf den
Spitzen der Füße leise dem Liebling, am Gewande geführt von Amor, der
gleichsam triumphirend die Fackel der heimlichen Liebe emporhält. / Auf
der Rückseite des Gefäßes erklären einige Verse den Inhalt des Gemäldes.
/ In dem zweiten Relief ist die Mythe in zwei Akten vorgestellt. Man
sieht erstlich recht den Endymion am Fuße des Berges Latmos schlafend.
Der Berggott ist selbst figürlich sitzend abgebildet, und neben ihm der
an Kopf und Schultern beflügelte Morpheus. / Luna steigt vom Wagen: zwei
Liebesgötter enthüllen leise vor ihr den schönen Hirten: zwei andere
schweben um den kreisenden Schleier der Göttin: ein fünfter hält die
Pferde an, welche die davorstehende Hora der Mitternacht bewacht: über
dem Wagen sieht man die Himmelszeichen der Jungfrau und des Krebses. /
Der zweite Akt stellt das Rückwandeln der Göttin vor: sie sieht sich
noch mit ängstlich verliebter Schüchternheit nach dem schönen Schläfer
um, indem die Rosse mit muthiger Ungeduld schon wieder in die Lüfte
emporeilen: Amor selbst leitet sie wieder auf die gewöhnte Bahn. Aber
schon erhebt aus den nächtlichen Fluthen Aurora ihr Haupt und ihre
rosenfingerichte Hand, staunend, die wandelnde Göttin der Nacht noch so
hoch in ihrem Laufe zu erblicken. / Auf der Rückseite des Gefäßes
erklären gleichfalls einige Verse den Hauptinhalt der Vorstellung"
(Ausstellungskatalog 1798, S. 92-93).
[Schließen]Die königliche
Porzelanfabrike stellte auch ein paar größerer Vasen aus, auf welchen zwey Zeichnungen nach antiken Reliefs sehr gut copirt
sind.
"Aus der Königl. academischen Kunstschule im
Modelliren, welche unter der Aufsicht des Herrn Professor Bettkober
steht. / Von dem Graveur Hr. Stolle. 239. Ein farnesischer Herkules en
basrelief. / Von dem Bildhauerschüler Helke. 240. Eine große Manns
Masque nach Schlüters Modell. / Von dem Bronzeur Otto. 241. Eine Figur:
Christus nach Fracois. / Von dem Bronzeur Ravené. 242. Ein kleiner
Satyrkopf. / 243. Ein Torso von einer Anatomie. Nach Michael Angelo. /
244. Eine Verzierung in Wachs modellirt. / Vom Gelbgießer Jollage. 245.
Ein Fuß von dem Gladiator nach der Antike. / 246. Ein Modell in Wachs,
Weinlaub vorstellend. / Von dem Gürtlergesellen Krüger I. 247. Eine Ecke
eines Ornaments. / Von dessen Bruder Krüger 2. 248. Eine Rosette. / Vom
Töpfermeister Hrn. Dechan. 249. Eine Kinder-Masque nach François.
/ Vom Töpfergesellen Koch. 250. Eine Ecke eines Ornaments. / 251. Eine
Frauenshand nach Tassärt" (Ausstellungskatalog 1798, S. 46-47).
[Schließen]Die Portefeuilles der königlichen Provinzialzeichnungsschulen
sehen noch sehr arm aus: und diese nüzlichen Anstalten bedürfen noch
einer zweckmäßigern Einrichtung: eben so wie die Hauptschule in Berlin, wenn sie
dereinst ihrem wohlthätigen Zweck Genüge thun soll. –
Nb. Sollten Sie gesinnt seyn, Der Beitrag im NTM gibt die brieflichen
Ausführungen Hirts fast wörtlich wieder, einschließlich des
Datums.
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etwas hievon drucken zu laßen
, so sey gesagtes nur der Text: und immer so, daß ich dadurch Der Beitrag erschien ohne Verfasserangabe
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