Gänzlich und von Herzen, jetzt und jederzeit zu Ihren Befehlen bereit, werde ich
um die gegebene Stunde die Ehre haben, zu Ihnen zu kommen, um dann nach dem
Mittagessen die Eine Reise nach Tivoli war unabdingbarer
Bestandteil eines römischen Kunstkursus.
[Schließen]Tour nach dem schönen Tivoli
(besonders da die Witterung so schön ist) anzutreten. Das einzige, was ich
beklagen muß, ist leider! die Kürze der Zeit. Indessen werden wir suchen, die
gegebene Zeit zu benutzen, um das vorzüglichste in Augenschein zu nehmen. Es
freut mich Ihr Entschluß, sich von der guten Angelica Kaufmann
Das Ganzkörperporträt zeigt die in Weiß gekleidete Lichtenau
stehend, sich mit einem Arm auf das Postament einer antiken Vase
stützend. Das Porträt könnte für Friedrich Wilhelm II. bestimmt gewesen
sein. Waltraud Maierhofer vermutet als Adressaten jedoch den Sohn des
Prinzen Xaver von Sachsen, "denn dieser schrieb an sie aus Wien am 14.
Juni 1796: 'Ich hoffe bald das Porträt meiner bezaubernden Wilhelmine zu
erhalten. Das ist wieder etwas, das ich von keiner anderen Frau erbeten
hätte'" (Kauffmann-Briefe, S. 461). - Am 24. September 1796 schreibt
Angelika Kauffmann an die Gräfin Lichtenau: "Gnädigste Frau Gräfin, /
Ich erkühne mich mit diesen Wenigen Zeillen vor Ihnen zu erscheinen, um
selben zu danken vor die mir erwiesene Gnaden. / Das Porträt wie auch
das historische Gemählde ist von hier schon seit einigen Tagen wohl
conditionirt abgegangen, und will hoffen, daß diese 2 Bilder
ohngeschädiget zu Ihnen kommen, und daß mein angewendeter Fleiß in
dieser meiner Arbeit Dero gnädigen Beyfall verdienen möge. / Ich habe
Folge Dero Gnädigem hinterlaßenen Befehl, die bestimmte Bezahlung vor
die hier gemalte zwei Bilder in Gold empfangen, auch vor dies danke ich
Ihnen unterthänigst und empfehle mich demüthigst zu Dero fernerer Gnade
und Gewogenheit die ich Zeit Lebens mit tiefster Hochachtung zu sein
verlange / Gnädige Frau Gräfin / Dero / unterthänigst gehorsamste
Dienerin / Angelica Kauffmann" (zitiert nach: ebd., S. 225).
[Schließen]
mahlen zu lassen
: Sie verdienen allerdings durch die Hand der Künstlerin der Grazien
verewigt zu werden; und die vortreffliche Künstlerin selbst wird gewiß Ihr
Bildnis mit der Liebe malen, als wenn es das Meisterstück ihrer Kunst werden
sollte. - Aber - ich kann den Gedanken nicht denken, daß Sie sich so früh von
Rom
Vgl. Hirt an die Gräfin Lichtenau,
05.03.1796.
[Schließen]trennen sollten! Möchte doch Ihr guter Genius ein Besseres beschließen, um Ihren
Aufenthalt soviel wie möglich in diesen Gegenden zu verlängern, und mit Ihrer
Gegenwart zu beglücken
gänzlich Ihnen ergebenen und treuherzigen,
wahren Verehrer Aloys Hirt.