Den 19. April.
Gnädige Gräfin!Gestern abend fand ich Brief erschlossen: [Von Angelika
Kauffmann-Zucchi, 18.04.1796].
[Schließen]ein Briefchen von Mad. Angelika
vor, worin sie mir sagt, daß dieselbe ihrer Zusage gemäß Sie heute
früh um 10 Uhr erwarte und bereits alles in Ordnung sei, um Vgl. dazu auch Hirts Brief an die Gräfin Lichtenau, 15.04.1796.
[Schließen]
Ihr Bildnis
anzufangen. Und dieses Bildnis – möchte es doch werden, wie ich es in
meiner Phantasie vor mir sehe! - Doch hierfür wird schon die vortreffliche
Angelika sorgen. – Nur eines bäte
ich dabei: erstlich ganze Figur, zweitens ganz einfach in Weiß gekleidet –
drittens bloße Arme – wenigstens die Vorderarme –, viertens einfach sitzend in
einsamer Landschaft, wo etwa im Mittel- oder Hintergrunde eine merkwürdige Ruine
von Rom erscheint. – Doch auch
alles dies überlasse ich Ihrer eigenen Inspiration. Wer kann den Grazien Gesetze
vorschreiben, auf welche Weise sie am besten als solche erscheinen werden? –
Das Brief erschlossen: [Von der Gräfin Lichtenau,
16.04.1796].
[Schließen]Briefchen von Sonnabend– welche Gesinnungen! welche Aussichten für die Zukunft! Wodurch verdiene
ich dies? Wie vermag ich mich alles dessen würdig zu machen? Ich sehe die Hoffnung mit leicht gehobenem Gewand freundlich vor mir.
– Aber flieht sie, täuscht sie, oder wird sie Beglückerin des Sehenden werden! –
Adieu! Ich komme um 10 Uhr auch zur Angelika –