Seiner Wohlgeboren / dem K. HofRath Herrn Hirt / alhier / anbei ein Gipsabguß / Siegel ausgerissen (Teile der Adresse "Seiner Wohlgeboren / dem K. HofRath Herrn Hirt" wurden von Hirt durchgestrichen und für die Rücksendung durch den Adressaten Rauch ersetzt; der Rest wurde für die Rücksendung beibehalten.)

In In lateinischer SchriftDresden habe ich Es handelt sich um eine Stele aus Kalkstein. Im "Verzeichniß der alten und neuen Bildwerke und übrigen Alterthümer in den Sälen der Kgl. Antikensammlung zu Dresden. Vierte vermehrte und durchaus veränderte Auflage" (Dresden 1836) von Heinrich Hase ist das Objekt unter Nr. 440 wie folgt beschrieben: "Stele von grauem Kalkstein. Oben ein Stern und ein Mond. Darunter das Zeichen der Tholad. Weiter unten ein Schaafbock. Die Inschrift: Aquillia L. L. L. // Phartenio // V. S. L. M. // VI eid. Nov ist dazwischen vertheilt. Hamaker in seinen Miscellanea Phoenicia (Lugd. Bat. 1828, 4. S. 117) sieht darin ein Denkmal, das Baal und Astarte geweiht ist, um den Schutzgöttern der Heerden für die Fruchtbarkeit zu danken, die sie Aquilliens Vieh zugestanden; weil um die Iden des Novembers die Heerden lammen. Bedenken gegen diese Erklärung gibt Silv. de Sacy, Journ. des Savans. 1829. December. S. 746. (Höhe 2 F. 2 1/2 Z.)".
[Schließen]
von einem antiken Marmor
beikommenden Abguß nehmen laßen, und nehme mir die Freiheit Ihnen sehr verehrter Freund daßelbe zur Ansicht für die Inschrifften Sammlung der Königlichen Academie der Wissenschaften zu übersenden. Prof. Tieck hält es wegen des Zeichen des Mondes u des Sterns für ein In lateinischer SchriftLunensisches In lateinischer SchriftOpus.

Wenn Über die in Dresden genommenen Abgüsse schreibt Rauch mehrfach an Böttiger, so am 12. Januar 1822: "So wie die Witterung es erlaubt, so senden wir Ihnen mehrere Formen, um die zu formenden Gegenstände gleich miteinander beginnen zu können, damit das Museum nicht zu lange von diesen etwas unsäuberlichen Geistern belästigt ist. Sehr angenehm sollte es mir sein, gemeinschaftlich mit Ihnen die zu formenden Gegenstände auswählen zu können. Hr. Tieck würde dann auch mit hin kommen, wie es Ihnen überhaupt überlassen bleibt zu befehlen, auf welche Weise diese Arbeit begonnen werden soll, im Einzelnen oder ob mehre Gegenstände zugleich angefangen werden können." (zitiert nach: Briefe Rauch-Böttiger, 1882, S. 113-175; hier S. 116). - Am 20. März 1822 fährt Rauch fort: "In Betreff des Abformens der antiken Marmor werde ich wahrscheinlich selbst mit dem Former auf einige Tage nach Dresden kommen; um indessen Ihren werthen Brief vom 17. v.[origen] M.[onats] vorläufig zu beantworten, so ist die Absicht allerdings, die Formen hier in Berlin zu haben, indem das Abformen nicht nur allein eine sehr grosse Ausgabe ist, welche für einige ausgewählte Stücke sich auf mehre Tausend Thaler belaufen wird, also ein Gegenstand von Bedeutung ist. / Besonders ist es aber die Absicht des Ministerio nicht nur die Akademie zu Berlin sondern auch die verschiedenen Kunstinstitute im Lande mit einer Auswahl von Abgüssen zu versehen. / Wären Sie in Dresden gesonnen einen Debit von den Abgüssen dortiger Kunstwerke anzulegen, wo würde wahrscheinlich ein hiesiger Former sehr gern sich in Dresden niederlassen, indessen würde das Abformen grosse Unterstützung von Seiten der Regierung bedürfen, und der Verkauf der Abgüsse die Kosten des Abformens etc. nicht decken, wie wir hier aus eigener Erfahrung zur deutlichen Einsicht gekommen sind. Selbst in Paris sind die Formen über Antiken durch Subscription entstanden" (ebd., S. 116-117). - Am 12. Mai 1822 schreibt Rauch an Böttiger: "Ew. Wohlgeboren / habe die Ehre anzuzeigen, dass durch ein Schreiben Sr. Excellenz des Geh. Staatsministers Freiherrn von Altenstein unter dem 18ten v. M. mir die erste Zahlung für das Abformen antiker Marmorwerke des Königlichen Museums zu Dresden angewiesen und die Abreise dahin mit dem italiänischen Former und einem hiesigen anbefohlen ist. Auch ist mir in dem Schreiben eines Hohen Ministerio angezeigt, dass von jedem geformten Kunstwerke ein Abguss der Königl. Sächsischen Gipssammlung abgeliefert werden soll. u.s.w." (ebd., S. 117-118). - Am 19. November 1822 dankt Rauch: "Meinen herzlichsten Dank zuvörderst für alle Güte und Freundschaft, mit welcher Sie mich bei meiner Anwesenheit überhäuften. Dann tausend Dank für die grosse Güte und Nachsicht, mit welcher Sie uns die Thore des schönen Museums öffneten und wieder entliessen, welches mir noch ins besondre unsre formatori rühmen. Alles ist nun glücklich bei uns angekommen und schon in voller Thätigkeit, die Formen zu den Abgüssen zu präpariren" (ebd., S. 120). - Und am 10. Dezember 1822 heisst es: "Könnten Sie nur erst die schönen Abgüsse sehen, welche uns Bianconi aus seinen Formen macht; die Ara oder der Dreifuss ist ein Juwel; welche Freude wird dieser Gegenstand und die andern der Kunstwelt machen! Denn es ist doch anderes die Sachen in Masse im Museo zu sehen als in seinem Arbeitszimmer den einzelnen Gegenstand vor sich zu haben. Ich bin entzückt über diese Güsse und reizen zur Arbeit; es gehet aus ihnen etwas Belebendes hervor, welches Leben anfacht, wenigstens sucht, deswegen auch die behenden alten Bronzen uns so lieb sind; immer findet sich ein Plätzchen aufm Tisch für sie, die Oblatenschachtel wird zum wechselnden Piedestal für sie" (ebd., S. 123). - Vermutlich waren es diese Abgüsse (oder einige davon), die zu den Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) im Akademiegebäude Unter den Linden ausgestellt waren (vgl. die Schilderung der Festlichkeiten in der Anmerkung zum Brief an Böttiger, 28.11.1823).
[Schließen]
die Abgüße von 20 im In lateinischer SchriftAugusteum zu Dresden geformten Gegenstände in Abgüßen
da stehen, werde ich Sie davon benachrichtigen und solche einladen solche in Augenschein zu nehmen.

Ihr
ergebenster Diener u Freund
Chr. Rauch

B. 30 Nov. 1822.