Bezeugt: Johann Gottfried Herder an Karoline Herder, Rom, 4. November 1788: "[...] als ich ein Billet von ihm [Hirt] eines sonderbaren Inhalts erhielt. Er beschwerte sich nämlich über meine unerklärliche Art, mit ihm zu existiren [...]. Nun war freilich meine Geduld zerrissen; ich setzte indessen meinen Gang fort und schrieb ihm nach dem Essen ein kurzs gutmüthiges, aber kräftiges Billet, das mich ekelt zu wiederholen. Der Inhalt war, er sollte die 1000 Th[a]l[e]r für meinen Aufenthalt in Rom und Neapel und die 600 Th[a]l[e]r zur Rückreise schicken, sobald es ihm beliebte; bliebe davon etwas übrig, sollte ers in Mannheim haben. Uebrigens habe ich heut zum letztenmal mit ihm gegessen u. s[o] f[ort]. Das war Donnerstag den 30. October. [...] Freitags vor 8 Uhr kam er selbst zu mir, sagte, daß er es bei solcher Trennung nicht könne bewenden lassen, die Summe Geldes gebe er herzlich gern. Mich ärgerts weiter zu sagen, was er und was ich sagte: kurz, er ging weg, und ich, mit leichtem, frohem Herzen, als ob mir ein Stein vom Halse sei, bestieg die Peterskirche, bis oben zum Kreuz [...] Darauf ging ich mit Hirt und Schütz, die beide oben gewesen waren, zur Villa Madama, wo Bury und Rehberg nachkamen; wir hielten ein fröhliches Mittagsmahl [...]" (Herder Briefe, Bd. 6, S. 76-77).

 

Anmerkung: Zu Hirts Kursus mit Herder siehe auch die Sachanmerkung zu Hirts Brief an Goethe, 04.04.1789.