Berlin den 1 Sept. 20.

Werthester Freund!

Sie erhalten hiemit Wohl seine Schrift über die Pelasger (die allerdings nicht in der "Amalthea" erschien) sowie seine Abhandlung "Über die Baue Herodes des Grossen überhaupt, und über seinen Tempelbau zu Jerusalem ins besondere"; des weiteren Buttmanns Schrift "Über das Leben des Geschichtsschreibers Q. Curtius Rufus" (vgl. An Böttiger, 01.05.1820).
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ein paar Ihnen längst versprochener Abhandlungen
durch einen Studiosus Theologiae –, In lateinischer SchriftMax Mila , der auf seiner Reise nach Halle, Laut Matrikel der Universität Halle wurde Max Mila am 9. Oktober 1820 immatrikuliert: "Alter: 20, Herkunft: Berlin, Studienfach: Theologie, Studiengebühren: dd. (dandum) Vater: Wilhelm Mila, Beruf: Justizrat aus Berlin, vorherige Universitäten, Schulen und Abschluss: ging ab 1818 von Friedrichswerder in Berlin mit No. I, von Heidelberg" (UAHW, Rep. 46, Nr. 9 (Matrikel 1820-1826). Da er im seit 1822 geführten Personalverzeichnis (UAHW, Rep. 41, Nr. 13 (1822-1828) bereits im Sommersemester 1822 (Ostern-Michaelis) nicht mehr auftaucht, ist davon auszugehen, dass er die Universität vor besagter Zeit verlassen hat. Er setzte seine Studien anschließend in Breslau fort. (Freundliche Auskunft von Mario Aschoff, Universitätsarchiv der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).
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wo er künftiges Jahr seine Studien fortzusetzen gedenkt
, einen Theil der Ferien benutzen will, um Dresden und die dortigen Gebirgsgegenden zu sehen –. Hätte er mehr Sinn für die Antike und die Kunst, als er wirklich hat, würde ich ihn Ihnen zur Besichtigung der dortigen Merkwürdigkeiten empfehlen; aber so kann ich Sie bloß bitten, ihn einmal wenn Sie ohnedem nach dem Die Dresdner Kunstsammlungen. Böttiger war Oberinspektor über das Museum der Antiken sowie über die Sammlung der Mengsschen Gipsabgüsse.
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In lateinischer SchriftMuseo
gehen, mitlaufen zu laßen. Es fehlt ihm zwar nicht an philologischen Kenntnißen, so wie er auch über Antike und Kunst manches gehört hat; – aber die Theologie hat einmal sein Wesen so erfaßt, daß er fast allen übrigen Studien und Ansichten des Lebens fremd geworden über der Zeileist. Ich schildere Ihnen denselben um so unbefangener, da er unter meiner Aufsicht aufgewachsen, und er bis | 2 zur Zeit, wo ihn die Theologie ergriff, die erfreuligsten Hoffnungen gab, ein recht tüchtiger Philologe zu werden u.s.w. Übrigens empfehle ich Ihnen denselben auf's beste, so wie auch, Karl Wilhelm von Klewiz war nicht an der Universität Halle immatrikuliert.
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seinen Gefährten
, einen Sohn unseres Minister's von Klewitz und Schoppe . –

Neues weiß ich Ihnen nicht zu melden. Giebt es doch iezt wieder mehr, als man gerne hört. Ich bin iezt mit der Aufgabe einer Geschichte der Architektur beschäftigt. – Wie steht es denn mit Ihrer In lateinischer SchriftAmalthea ? – Böttiger schreibt dazu im "Vorbericht" zum 2. Band der "Amalthea": "Ueber den zweiten Band der Amalthea, den ich hiermit den Kunst- und Alterthumsfreunden zu günstiger Aufnahme vorzulegen das Vergnügen habe, hab' ich nur weniges als Vorwort anzufügen. Unvorhergesehene und zum theil unwillkührliche Störungen und Unterbrechungen meiner antiquarischen Thätigkeit haben seine Erscheinung, zu deren Förderung der wackere Verleger selbst mich oft angetrieben hat, gegen alle meine Vorausberechnung über die Gebühr verspätet. Es sind indeß die zweckdienlichsten Veranstaltungen getroffen, daß ein so langer Aufschub bei der Fortsetzung nicht wieder eintreten kann. Der Druck des dritten Bandes beginnt unverzüglich [...]" (Amalthea, Bd. 2, Leipzig 1822, S. XIX-XX).
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Sie zögert etwas
, bis sie ihr Füllhorn ausschüttet. Leben Sie wohl und laßen Sie bald wieder von sich hören
Ihr

Hirt.