An Se Königliche Hoheit / Den Kronprinzen. / Mit Siegel

Sachen aus dem 16. Jahrhundert.
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Roba del Cinquecento!

- aber so gut gemacht, daß weniger Erfahrene Nicht ermittelt.
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das Gefäß so wohl, wie den Kopf
leicht für antik halten könnten. Der Verfertiger hat nichts versäumt, seinen Arbeiten das Gepräge des Antiken zu geben.

Bey dem Gefäße sind die Verzierungstheile alle von Antiken zur Nachahmung ausgewählt, aber sie sind nicht eines Stils. Anders sind die Fruchtgehänge, anders die Thierschädel, anders das Blätterwerk, und der Knopf oben auf dem Deckel gearbeitet. Dazu komt das R(?)aufgearbeitete des Knopfes. Auffallend ist die thronende Roma von einer Münze späterer Zeit entnommen. - Dies Ungleichartige verräth die moderne Hand, so wie auch das Erz und die Technik. -

Der Kopf ist in den Gesichtstheilen besonders sehr gut, und soll ohne Zweifel das Porträt eines berühmten Mannes aus dem Zeitalter des Julius Caesar und des Cicero vorstellen, vielleicht des Cicero selbst, wie die | 2 Linsenartige Warze an dem Kinne andeutet. Die moderne Arbeit zeigt sich besonders in der Bearbeitung der Haare und des Lorberkranzes. Die Haare an der Vorderstirn und Schläfen sind später mit dem Grobstichel hinzugearbeitet. - Doch genug über zwey Erzwerke von dem Ende des 15ten oder dem Anfange des 16ten Jahrhunderts, wo es nicht an geschickten Goldarbeitern, die zugleich Bildhauer waren, fehlte.

A. Hirt.

Berlin 10 Februar / 1835.