Weder Entfernung, noch Zeit hat die Liebe für die Gegend und die Bewohner, Hirt wurde im Dorf Behla bei Donaueschingen geboren.
[Schließen]wo ich geboren bin, und
die Anhänglichkeit über der Zeilean das zu
Fürstenberg.
[Schließen]Fürstenhaus, unter deßen Regierung ich in glücklichern
Zeitumständen und Verhältnißen heranwuchs, in mir ausgelöscht. Es kann daher
nicht anders als sehr erfreulich für mich seyn zu sehen, daß ich auch dort im
Andenken der Beßern lebe, daß selbst Ihre Durchlaucht, die Fürstin, meine literarischen Versuche in
Ihrer Bibliotek, welche Sie für den öffentlichen Gebrauch bestimmt haben, zu
besizen wünschen, Brief erschlossen
[1809-12-vor18x-v-Lassberg]
[Schließen]und daß Ew. Hochwohlgeboren
sich hierwegen unmittelbar an mich wenden wollten. Ich erkenne das Ehrenvolle in
dieser Art ganz; und ich bedauere nur, einem solchen Wunsche einer allverehrten
Fürstin nicht schon früher entgegen
gekommen zu seyn. Allein nach so mannigfaltigen Veränderungen, welche in einem
so kurzen Zeitraume
| 2 mein Vaterland betrafen, sind mir alle dortigen
Verhältniße so fremd geworden, daß ich in der Ungewißheit, wie mein Erbieten
aufgenommen werden dürfte, keinen Schritt zu thun wagte.
Ew. Hochwohlgeboren haben nun durch Ihr verbindliches Schreiben meine Zweifel gehoben, und dem Wunsche der gnädigsten Fürstin entgegenkommend, übersende ich hiemit ein Exemplar meiner Baukunst, zugleich mit einigen andern meiner kleinern Schriften , wovon ich über der Zeilenoch Abdrücke besize, mit der gehorsamsten Bitte, diesen Versuchen einen Plaz in der vaterländischen Büchersammlung zu gönnen, und zu erlauben, daß ich dasselbe mit meinen künftig zu erscheinenden Schriften thun darf. - Ich benuze zugleich die Gelegenheit, auch ein Exemplar meiner Baukunst für meinen Vetter, den Fürstlichen Leibwundarzt v. Bank beyzulegen.
Sie thun, mein Herr Baron, am Schluße Ihres
| 3 Briefes eine Frage an
mich, welche mir ein Beweis von hohem Zutrauen ist: nämlich ob ich nach einigen
Jahren der Reisegesellschafter Wohl der Sohn Elisabeths, Karl Egon II. Fürst zu
Fürstenberg gemeint, der ab 1804, noch minderjährig und deshalb unter
Vormundschaft stehend, regierender Fürst war.
[Schließen]
eines Fürsten
- seyn könnte? - Dieser Frage würdig zu entsprechen, kann ich vorläufig
folgendes antworten: daß es ohnedem in meinen Planen ist, in einem der
nächstfolgenden Jahre Hirt unternimmt die Reise durch Italien nicht als
Gesellschafter des Fürsten zu Fürstenberg, sondern 1816/17 als Begleiter
des preußischen Grafen von Ingenheim. Vor der Weiterreise nach den
Niederlanden lernte er Joseph von Laßberg persönlich kennen; vgl.
1817-07-28-a-Laßberg.
[Schließen]noch einmal die Reise durch Italien
, und Die Reise führte ihn nicht nach Frankreich,
sondern nur bis Holland.
[Schließen]dann auch durch Frankreich
zu machen; daß die häuslichen Zustände mir hiezu alle Freyheit gewähren,
und auch meine Dienstverhältniße von der Art sind, daß ich an einem Urlaube
hiezu nicht zweifeln darf. Könnte sich demnach die Fügung trefen, daß ich eine
solche Reise in Gesellschaft eines Fürsten machte, welche mir an der Erreichung meiner
individuellen Zwecke nicht hinderlich wäre, und ich anderseits zum Vergnügen und
zur nähern Ausbildung eines talentvollen jungen Herrn etwas beytragen könnte, so
würde dies Grundes genug seyn, die Stelle einer solchen Begleitung nicht von mir
zu weisen. Da es übrigens auch zu meinen Absichten gehört, vielleicht schon im
künftigen Jahre eine Hirt unternahm 1810 keine derartige Reise.
[Schließen]Reise in die dortigen Gegenden zu unternehmen,
| 4 so würde sich das Nähere über einen solchen
Gegenstand viel beßer mündlich unterhandeln laßen.
Schließlich bitte ich, mich der Durchlauchtigen Fürstin zu Gnaden zu empfehlen. Ich bedaure nur, daß unter meinen Schriften nichts ist, was sich zum Lesen für Damen empfehlen könnte; nur das Bilderbuch machet hierauf einigen Anspruch.
Empfangen Sie, mein Herr Baron, die Beweise meiner vollkommensten Hochachtung -Ihr gehorsamster / Diener A. Hirt
Berlin den 18 ten Dec. 1809.