Weder Entfernung, noch Zeit hat die Liebe für die Gegend und die Bewohner, Hirt wurde im Dorf Behla bei Donaueschingen
geboren.
[Schließen]wo ich geboren bin, und die Anhänglichkeit über der Zeilean das zu Fürstenberg.
[Schließen]Fürstenhaus, unter deßen Regierung ich in glücklichern Zeitumständen und Verhältnißen
heranwuchs, in mir ausgelöscht. Es kann daher nicht anders als sehr erfreulich
für mich seyn zu sehen, daß ich auch dort im Andenken der Beßern lebe, daß
selbst Ihre Durchlaucht, die Fürstin,
meine literarischen Versuche in Ihrer Bibliotek, welche Sie für den öffentlichen
Gebrauch bestimmt haben, zu besizen wünschen, Brief erschlossen [Von Laßberg, vor
18.12.1809]
[Schließen]und daß Ew. Hochwohlgeboren sich hierwegen unmittelbar an
mich wenden wollten. Ich erkenne das Ehrenvolle in dieser Art ganz; und ich bedauere nur,
einem solchen Wunsche einer allverehrten Fürstin nicht schon früher entgegen gekommen zu seyn. Allein
nach so mannigfaltigen Veränderungen, welche in einem so kurzen Zeitraume
| 2 mein Vaterland betrafen, sind mir alle dortigen Verhältniße so fremd
geworden, daß ich in der Ungewißheit, wie mein Erbieten aufgenommen werden
dürfte, keinen Schritt zu thun wagte.
Ew. Hochwohlgeboren haben nun durch Ihr verbindliches Schreiben meine
Zweifel gehoben, und dem Wunsche der gnädigsten Fürstin entgegenkommend, übersende ich hiemit ein Exemplar
meiner Baukunst, zugleich mit Um welche Bücher es sich handelte, konnte nicht
ermittelt werden, da die Werke von Hirt in der Hofbibliothek
Donaueschingen nicht mehr vorhanden sind. (Freundliche Auskunft von Frau
Jessica Pötzsch, Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek
Donaueschingen).
[Schließen]einigen andern meiner kleinern Schriften
einigen andern meiner kleinern Schriften
, wovon ich über der Zeilenoch Abdrücke besize, mit der
gehorsamsten Bitte, diesen Versuchen einen Plaz in der vaterländischen
Büchersammlung zu gönnen, und zu erlauben, daß ich dasselbe mit meinen künftig
zu erscheinenden Schriften thun darf. - Ich benuze zugleich die Gelegenheit,
auch ein Exemplar meiner Baukunst für
meinen Vetter, den Fürstlichen Leibwundarzt v.
Bank beyzulegen.
Sie thun, mein Herr Baron, am Schluße Ihres
| 3 Briefes eine Frage an
mich, welche mir ein Beweis von hohem Zutrauen ist: nämlich ob ich nach einigen
Jahren der Reisegesellschafter Wohl der Sohn Elisabeths, Karl Egon II. Fürst zu
Fürstenberg gemeint, der ab 1804, noch minderjährig und deshalb unter
Vormundschaft stehend, regierender Fürst war.
[Schließen]
eines Fürsten
- seyn könnte? - Dieser Frage würdig zu entsprechen, kann ich vorläufig
folgendes antworten: daß es ohnedem in meinen Planen ist, in einem der
nächstfolgenden Jahre Hirt unternimmt die Reise durch Italien nicht als
Gesellschafter des Fürsten zu Fürstenberg, sondern 1816/17 als Begleiter
des preußischen Grafen von Ingenheim. Vor der Weiterreise nach den
Niederlanden lernte er Joseph von Laßberg persönlich kennen; vgl. An
Laßberg, 28.07.1817.
[Schließen]noch einmal die Reise durch Italien
, und Die Reise führte ihn nicht nach Frankreich,
sondern nur bis Holland.
[Schließen]dann auch durch Frankreich
zu machen; daß die häuslichen Zustände mir hiezu alle Freyheit gewähren,
und auch meine Dienstverhältniße von der Art sind, daß ich an einem Urlaube
hiezu nicht zweifeln darf. Könnte sich demnach die Fügung trefen, daß ich eine
solche Reise in Gesellschaft eines Fürsten machte, welche mir an der Erreichung meiner
individuellen Zwecke nicht hinderlich wäre, und ich anderseits zum Vergnügen und
zur nähern Ausbildung eines talentvollen jungen Herrn etwas beytragen könnte, so
würde dies Grundes genug seyn, die Stelle einer solchen Begleitung nicht von mir
zu weisen. Da es übrigens auch zu meinen Absichten gehört, vielleicht schon im
künftigen Jahre eine Hirt unternahm 1810 keine derartige Reise.
[Schließen]Reise in die dortigen Gegenden zu unternehmen,
| 4 so würde sich das Nähere über einen solchen
Gegenstand viel beßer mündlich unterhandeln laßen.
Schließlich bitte ich, mich der Durchlauchtigen Fürstin zu Gnaden zu empfehlen. Ich bedaure nur, daß unter meinen Schriften nichts ist, was sich zum Lesen für Damen empfehlen könnte; nur das Bilderbuch machet hierauf einigen Anspruch.
Empfangen Sie, mein Herr Baron, die Beweise meiner vollkommensten Hochachtung -Ihr gehorsamster / Diener A. Hirt
Berlin den 18 ten Dec. 1809.