habe ich hiemit die Ehre, das Nichts Weiteres dazu ermittelt; wohl aus Dorows
Besitz.
[Schließen]Kästchen mit den 35 In lateinischer SchriftGemmen
zugleich mit den Abgüßen, Möglicherweise Dorows Schrift "Opferstätten und
Grabhügel der Germanen und Römer am Rhein. Erstes Heft. Wiesbaden 1819".
[Schließen]das Buch über In lateinischer Schrift
Cleve
, und Ihre zwey ersten Hefte morgenländischer
Alterthümer zurückzusenden, Brief erschlossen: [Von Dorow, vor
05.08.1822].
[Schließen]und Ihnen für Ihre Mittheilung und Ansicht zu danken.
In Rücksicht des In lateinischer SchriftSerapis bleibe ich bey der Meinung, daß zwar der Stein antik, aber In lateinischer Schriftretouchirt durch eine andere Hand zu seyn scheint. -
Die Nachrichten über Cleve waren mir
schon früher bekannt. In den morgenländischen Heften habe ich alles nachgelesen,
Gemeint ist ein persisches Zylinder-Siegel des
Königs Urzana aus Chalzedon aus Dorows Sammlung. Das 4,85 cm x 2,2 cm
große Siegel zeigt einen vierflügeligen Genius als Tierbezwinger
zwischen zwei Straußen sowie eine Keilschrift und ist im 1. Heft der
"Morgenländischen Alterthümer" zu Beginn des Buches abgebildet und wird
von Dorow wie folgt beschrieben: "Der Cylinder, welchen ich besitze, und
der hier zum erstenmal bekannt gemacht wird, ist 1 Zoll 10½ Linien hoch
und hat 10¼ Linien im Durchmesser rheinisch Maas. Auf Tab. I. Fig. 1.
befindet derselbe sich in natürlicher Größe. Es ist ein an den Enden
halb durchscheinender, ins röthliche fallender Jaspis, (Jas-Achat?), von
ausgezeichneter Härte". In der abgebildete Figur sieht Dorow den
persischen Gott Ormuzd. Der Beschreibung Dorows schließen sich weitere
Erklärungsversuche verschiedener bedeutender Gelehrter in Form von
Briefen an: Beilage A. Brief des Professors G. C. Braun in Mainz. 3.
November 1819 (S. 15-17, zum Erwerb des Siegels und der tibetischen
Handschrift); Beilage B. Zwei Briefe vom Hofrath und Professor Heeren in
Göttingen (S. 18-19, 23. November 1819 [1. Brief] und 6. December 1819
[2. Brief]); Beilage C. Auszug aus einem Briefe des Hofraths und
Professors Fr. Creuzer in Heidelberg. 23. December 1819 (S. 20); Beilage
D. Brief des Herrn Sandberger in Wiesbaden. 27. November 1819 (S.
21-22); Beilage E. Erläuterungen über einige babylonische Cylinder mit
Keilschrift von Professor G. F. Grotefend (S. 23-56); Beilage F. [Brief
von Silvestre de Sacy, 22. Januar 1820] (S. 57-58). - Dorow hatte seine
Abhandlung und einen Schwefelabguß des Zylinders am 7. März 1820 an
Goethe gesandt (vgl. Goethes Antwort vom 19. April 1820, WA IV, Bd. 32,
Nr. 215; vgl. "Kunst und Alterthum" III, 1, 186). - "Im Jahre 1825 hatte
Dorow seinen Zylindersiegel an das Koninklijk Penningkabinet in Leiden,
der umfangreichen staatlichen Münzsammlung der Niederlande, vormals das
Cabinet Royal des Médailles in Den Haag, verkauft. Erworben hatte er ihn
durch Vermittlung des Professors G. C. Braun aus Mainz von den Erben des
Grafen Joseph von Schwachheim, der als K. K. bevollmächtigter Minister
des Wiener Hofes Gesandter an der Pforte in Konstantinopel war und über
eine umfängliche Sammlung orientalischer Manuskripte und Antiken
verfügte" (zitiert nach: Volker Haas: Notizen zu den Anfängen der
Erforschung der altorientalischen Glyptik am Beispiel des Siegels des
Urzana, des Königs von Musasir. In: Fundstellen: Gesammelte Schriften
zur Archäologie und Geschichte Altvorderasiens ad honorem Hartmut Kühne.
Hrsg. von Dominik Bonatz, Rainer Ml. Czichon und F. Janoscha Kreppner.
Wiesbaden 2008, S. 371-380; hier S. 374 f.).
[Schließen]was von Verschiedenen über Ihre intereßante Walze gesagt ist; und da so viele wichtige Männer so viel Wichtiges darüber
| 2
gesprochen haben, darf ein Laye wie ich, nichts weiter beyfügen. Da ich das
erstemal Ihre Walze zu Gesicht
bekam, so schien mir nach meiner frühern Beobachtung: daß nämlich die Perser die
ihnen unterworfenen Provinzen oder Völker durch fabelhafte, das ist:
zusammengesezte Thierfiguren symbolisirten - auch hier eine solche Symbolisirung
vorgestellt zu seyn: welche? - entweder die Unterwürfigkeit von
In lateinischer SchriftLibyen
, und
In lateinischer SchriftÄthiopien
(wo es Straußen giebt) oder aber was mir wahrscheinlicher ist, über der Zeilevon
In lateinischer SchriftMesopotamien
; - und im letztern Sinn fällt einem leicht ein: daß die beiden
Strauße die Symbole der beiden großen Flüße - In lateinischer Schrift
Euphrates
und
In lateinischer SchriftTigris
- seyn möchten, welche das Land einschließen. Der geflügelte,
siegreiche, Staatsgenius des Perserreiches beherrscht beide Flüße mit starkem
Arm, und verbreitet über der Zeilenun seinen Schutz (unter
| 3 seiner Flügel Schuz) über das eroberte Reich, die reichste aller In lateinischer SchriftKatrapien der Perser. - Doch wie gesagt - dies war ein
erster Einfall, dem ich durch keine nähere Forschung nachgieng, und den ich auch
nicht näher mit Gründen zu unterstützen wüßte.
Die vierflügelige Figur mit der ägyptischen Krone ward mir zuerst durch Ker Porter: Travels in Georgia, Persia, Armenia,
Ancient Babylonia etc. etc. during the years 1817, 1818, 1819, und 1820.
- Die Beschreibung der Figur sowie eine Abbildung finden sich in Bd. 1,
S. 492-493. - Porter hatte zuvor bereits mehrere Reisebeschreibungen von
Portugal und Spanien (1809) und von Russland und Schweden (1809, 1815)
veröffentlicht.
[Schließen]
die neueste Reise des
In lateinischer SchriftKer
In lateinischer SchriftPorter
bekannt, da mir A Journey through Persia, Armenia, and Asia Minor
to Constantinople, in the Years 1808 and 1809. London 1812. (auch:
Voyage en Perse en Arménie, en Asie mineure et à Constaninople fait dans
les années 1808 et 1809 par Jacques Morier sécrétaire d'Ambassade à la
Cour de Perse. Traduit de l'Anglais. Paris 1813). - A Second Journey
through Persia, Armenia, and Asia Minor to Constantinople, between the
Years 1810 and 1816. London 1818. (auch: Second Voyage en Perse, en
Arménie et dans l'Asie mineure fait de 1810 à 1816 par Jacques Morier,
sécrétaire de la dernière ambassade et Ministre plénipotentiaire près de
la cour de Perse. Traduit de l'Anglais. T. II, Paris 1818).
[Schließen]die zweyte Ausgabe der Reise
Moriers
nicht zu Gesicht kam. Aber mir ist das Auffinden dieser Figur zu
Pasargadae ein schlagender
Beweis, daß hauptsächlich Aegyptische Künstler an den Denkmälern Persiens arbeiteten, worüber ich mich schon
früher näher äußerte, theils in meiner Abhandlung
über In lateinischer SchriftTschilminar
, theils in meiner Geschichte der
Baukunst.
In so fern Ihre morgenländischen Forschungen die Alterthümer | 4 diesseits des In lateinischer SchriftIndus betrift; so kann ich zur Noth noch folgen. Aber alles, was jenseits des In lateinischer Schrift Indus vorkomt, ist mir verschloßen. - Das hohe Alterthum von der Weisheit d und der Kunst der In lateinischer SchriftIndier bleiben mir immer noch ein Räthsel. Alles was mir bis iezt von indischer Arbeit sowohl in architektonischer oder bildlicher Hinsicht vor Augen kam, trägt nach meiner Kenntniß den unverkennbaren Stempel von Nachahmung und Modernität; so zwar daß der Beweis schwer sich über der Zeileje wird führen laßen, daß irgend ein dortiges Denkmal, und ihre über der Zeiledie Schreibkunst über der Zeileder Indier um vieles unsere Zeitrechnung übersteige.
HochachtungsvollIhr
ergebenster Hirt
Berlin / den 5ten Aug / 22.