Friedrich August Wolf und Karl Philipp Buttmann.
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Die Herausgeber
haben mir aufgetragen, Ihnen das 2te Heft von der periodischen Schrift zu übersenden, Der 1. Band enthält die Widmung: „Goethe, / der Kenner und Darsteller des griechischen Geistes, empfange wohlwollend den mit Liebe dargebrachten Anfang einer Sammlung von Schriften und Aufsätzen, die bestimmt sind, hin und wieder das weite Gebäude von Kenntnissen aufzuklären, in welchen jener das Leben verschönernde Geist ursprünglich wohnte. / An wen unter den Deutschen könnte man bei einem Unternehmen solcher Art eher denken, als an Den, in dessen Werken und Entwürfen, mitten unter abschreckenden modernen Umgebungen, jener wohlthätige Geist sich eine zweite Wohnung nahm? Seiner würden wir vor jedem andern gedenken, wäre auch nicht früher an einen der Herausgeber Sein freundschaftlicher Zuruf zu neuer veränderter Thätigkeit ergangen, ein Zuruf, der auch dem minder Vollendeten nachsichtigen Beifall gleichgesinnter Leser verhiess. / Doch nicht, um sich eines begünstigenden Genius unserer Litteratur zu versichern, wollten die Unternehmer dieser Zeitschrift ihr erstes Blatt mit Seinem Namen zieren. Dazu hätte es dieses öffentlichen Schmuckes nicht bedurft. Sie wollten bei einem so guten Anlasse der bildungsfähigen Jugend des Vaterlandes sagen, mit wie inniger Empfindung Derjenige zu ehren sei, der ihnen die hin und her geworfene Frage, zu welchem Ziele die Studien des Alterthums führen, schon längst genügender und schöner beantwortet hat, als die beste Erörterung je vermöchte. Denn woher liess solche Erhebung über die engen Kreise und Tummelplätze des gewöhnlichen heutigen Lebens, woher liessen solche Ansichten von Welt und Kunst und Wissenschaft sich gewinnen, als aus dem innern Heiligthume der alterthümlichen Musenkünste, welches sich endlich einmal wieder in einem natürlich verwandten Gemüthe aufschloss? Einen Hypopheten von diesem Verdienst, der nicht allein die Sprüche und Ideen der verstummten Orakel auslegte, sondern selber viel Auslegungswürdiges hervorbrachte, näher erkennen und Seinen oft verborgenen Sinn ergründen zu lernen, schon dies wäre wohl des Schöpfens aus den ewigen Urquellen der Schönheit werth. [...]“(Bd. I, 1807, S. III-IX, hier S. III-V).
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an deren Spize Sie Ihren Namen sezten
. Sie wollten mir diesmal eine solche Ehre gönnen, da Zum Verfasser „A. Hirt“ vermerken die Herausgeber zudem: „Der ganze Namen ist Aloys. Wir merken dies an, weil einige den Namen Luigi, den unser Freund in italienischen Schriften führet, und der allerdings auch Ludwig heissen kann (da Aloys und Ludwig ursprünglich nur Ein Namen ist), auf letztere Art übersetzt haben“ (ebd., S. 147).
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der größere Beytrag von mir ist
. Freylich was ich hier darbringe, ist für Sie nur Hirt hatte bereits 1791 eine Abhandlung über das Pantheon in italienischer Sprache veröffentlicht.
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eine aufgewärmte Sache
, und wahrscheinlich wäre sie nie in unserer Sprache erschienen, wenn Wolf mich nicht dazu aufgeregt hätte. Ich bin indeßen froh, den Aufsaz auch im deutschen Gewande zu sehen, besonders da ich dadurch auch Gelegenheit erhielt, einige vielleicht nicht ganz unintereßante Zusäze beyzufügen. Die Herausgeber hegen indeßen den Wunsch, Vgl. die Rezension der „W. K. F.“ [Weimarer Kunstfreunde] Franz Passow und Johann Heinrich Meyer: „Berlin, in der Realschulbuchhandlung: Museum der Alterthumswissenschaft. Herausgegeben von Friedrich August Wolf und Philipp Buttmann. Ersten Bandes erstes Stück. 1807. [...] Zweytes Stück. 1808, in: JALZ 1808, Nr. 158 vom 6. Juli 1808, Sp. 33-40. - Darin heisst es zu Hirts Abhandlung u.a.: „Die von Hn. Hirt angeführten Gründe sind allerdings gut und von der Art, dass sie jeden Zweifel beseitigen, dass das Pantheon von Agrippa wirklich ganz aufgeführt worden, und auch ursprünglich schon von ihm zu einem Tempel bestimmt gewesen. Unterdessen scheint damit doch noch immer nicht bewiesen, dass auch die Vorhalle mit zum anfänglichen Plane des Gebäude gehört habe [...] Diejenigen, welche behaupten wollen, das Pantheon habe ursprünglich nicht zu einem Tempel gedient, sondern sey ein öffentliches Bad oder eigentlich ein Schwimmteich gewesen, widerlegt unser Vf. auf die bündigste Weise [...]“.
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daß durch Ihre Veranlaßung dort einiges über ihr Unternehmen möchte gesagt werden
, was zur weitern Aufmunterung dienen könnte. Im nächsten Hefte wird Schleiermacher auftreten. -

Ich bin nun so weit mit meiner Architektur, daß sie in der Ostermeße 1809. erscheinen wird. Sie komt in der hiesigen Die Buchhandlung der Königlichen Realschule in Berlin, kurz, Realschulbuchhandlung, war 1801 von Reimer in Erbpacht übernommen worden; ab 1817 firmierte sie als Reimersche Buchhandlung.
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Schulbuchhandlung
heraus, und eben wird am In lateinischer SchriftProspectus gedruckt, der noch diese Ostermeße vertheilt werden soll. Mit Johannistag ist der 24. Juni.
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In lateinischer SchriftJohannis
fängt der Druckdes Werkes selbst an. Der Buchhändler wird die Übersendung des In lateinischer SchriftProspectus von Leipzig aus nach Weimar besorgen. Ich melde dies mit Vergnügen dem Manne, welchem ich zuerst das Unternehmen einer solchen Arbeit anvertraute, und obwohl damals mit geringen Kräften über der Zeilebin ich durch ein Ausharren von zwanzig Jahren doch iezt so weit gekommen, daß | 2 ich es wagen darf, die Arbeit der Welt vorzulegen. Ich darf wohl sagen, daß ich während der ganzen Bearbeitung Sie nie aus dem Gesichte verlor. Sie waren im Geiste forthin mein Leser, und mein Prüfer - „was werden Männer, wie In lateinischer SchriftGoethe, dazu sagen? wird es vor ihnen bestehen können?“ Xxxx Richtige Beurtheiler solcher Art Schriften können immer nur wenige seyn. Ist es mir indeßen gelungen, Ihren Beyfall zu erhalten, so darf ich auch auf den der Nachwelt zählen, und überzeugt seyn, nicht umsonst gearbeitet zu haben. Ich hoffe, daß in Zeit von einem Jahre das Werk gedruckt Vgl. Ruppert 2345.
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in Ihren Händen
seyn soll.

Goethe trifft am 15. Mai 1808 in Karlsbad ein; am 17. September 1808 kehrt er nach Weimar zurück. - Im Goethe-Zelter-Briefwechsel ist von der Badereise nichts erwähnt.
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Zelter sagt mir, daß Sie gesonnen seyn, dieses Frühjahr die böhmischen Bäder wieder zu besuchen.
Herzlich wünsche ich, daß der Genius der Gesundheit Sie geleiten, und uns Sie noch lange erhalten möge. - Wolf, die kleinen Anfälle von Kleinmuth abgerechnet, ist hier ziemlich munter, und Die als schön und gelehrt geltende Tochter Friedrich August Wolfs half ihm bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten, beherrschte Griechisch und Latein, aber auch moderne Sprachen, darunter Dänisch. Böttiger spricht von Wolfs „gräcisirende[r] Tochter“ (An Heyne, 28. Mai 1809; in: Briefwechsel Böttiger-Heyne, Nr. 238, S. 282). Sie lebte nach der Trennung ihrer Eltern bei ihrem Vater und stand seinem geselligen Haus vor. Goethe kannte sie von früher. Am 1. September 1805 trug er sich in Bad Lauchstädt in ihr Stammbuch ein. - Wilhelmine heiratet am 17. Juli 1809 Friedrich Heinrich Wilhelm Körte (1776-1846), Großneffe von Johann Wilhelm Ludwig Gleim und dessen späterer Nachlassverwalter.
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seine Tochter
findet besonders viel Beyfall. - Wir haben hier iezt Li Bassirilievi antichi di Roma incisi da Tommaso Piroli colle illustrazioni die Giorgio Zoega publicati in Roma da Pietro Piranesi. Tomo Primo. Tomo Secondo. Rom 1808.
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die ersten 7. Lieferungen von In lateinischer SchriftZoega
, die uns eine große Freude machen. Auch dieses Werk möchte manch neue Ansicht eröffnen.

Cotta zögert etwas stark mit der Bis dahin waren die Bde. 1 bis 6 erschienen; 1808 erschienen die Bde. 7 bis 12. Ein nachträglich zugefügter Band 13 folgte 1810.
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Ausgabe Ihrer Schriften
. Wann wird die Optik erscheinen? - Ich freue mich, durch Übersendung der Kleinigkeit Gelegenheit gefunden zu haben, mich Ihrem Andenken zurückzurufen -

Hirt

Berlin den 13 ten April 8.