Da das große Versehen in der Anlage des In lateinischer SchriftMuseum's gemacht ist: die antiken In lateinischer SchriftMarmor in dem obern, und nicht, wie es natürlich gewesen wäre, in dem untern Stocke aufzustellen; so ist es mir sehr angenehm, daß in meinem Bericht geäußerten Wunsch zufolge Ew. Excellenz eine Untersuchung des Baues von einem Sachverständigen befohlen haben, um zu wißen: ob derselbe für solche Lasten auch tragfähig seyn möchte. Das hierbey zurückgehende Gutachten des Herrn p. In lateinischer SchriftSchinkel hat meine Zweifel in dieser Hinsicht nur zu sehr gerechtfertigt; und nachdem ich die In lateinischer SchriftConstructionsweise in den beygefügten Zeichnungen eingesehen habe, kann ich nicht anders, als dem Urtheile des H. p. In lateinischer SchriftSchinkel ganz beytreten, und auch in der Art, wie er meint, wie allenfalls die In lateinischer SchriftMarmor auf eine dem Bau wenigst nachtheil[ig]e Weise aufgestellt werden könnten.

Da aber nun einmal das Übel in dem Bau anerkannt ist, was ist in einem so schwierigen Fall zu thun? Ich gestehe, daß mich die Sache sehr verlegen machet. Denn einmal nur eine vorläufige Auswahl unter den Antiken zu treffen, geht nach aller meiner Übelegung nicht an. Nichts läßt sich vom Antiken unbedeutend nennen, und was man allenfalls als weniger bedeutend zurücklaßen wollte, könnte leicht sehr viel in der Hauptanordnung verwirren. Kurz ich muß bey dem gegebenen In lateinischer SchriftVotum verbleiben, den Antiken ohne Ausnahme einen Ort in dem In lateinischer SchriftMuseo anzuweisen. - Bey den geringen Räumen für so viele Gegenstände habe ich zwar das Gefühl der Anhäufung nicht bemäntelt. Aber hier ist es um einen Bestimmten Zweck zu thun: nicht so | 2 viel das Elegante, als das Belehrende komt hier in Berücksichtigung.

Da indeßen wegen des Baues wie er ist, es schwer seyn wird, alles so neben einander aufzustellen, wie mein Entwurf angiebt; so würde entweder für einen Theil der Antiken entweder ein anderes Lokale auszumitteln seyn, oder aber man müßte darauf denken, dem Stockwerke durch vermehrte Stützen von unten die gehörige Sicherheit und Tragbarkeit zu geben. Letzteres berührt Herr p. In lateinischer SchriftSchinkel sehr gut, er glaubt aber, daß dadurch das gute Ansehen und das Zweckmäßige der untern Räume dadurch leiden würde. Dies befürchtete ich indeßen nicht, wohl aber neuen Aufenthalt, den der Bau neuer Stützen verursachen würde.

Wollte man sich also nicht zu einem solchen Baue verstehen; so wäre für einen Theil der Antiken ein neues Lokale auszumitteln. Hiezu könnten zum Theil die kleinern Räume benutzt werden; aber noch beßer würde man einen Theil der untern Räume dazu benützen. -

Was ferner H. In lateinischer SchriftSchinkel in Hinsicht der Consolen bemerkt, finde ich gleichfalls sehr gut gedacht, nur möchte(?) dadurch ein Übelstand in Rückzimmer(?) entstehen.

Ferner scheint H. p. In lateinischer SchriftSchinkel der Meinung zu seyn, daß die Bildsäulen gröstentheils nur hölzerne Postamente erhalten sollten, aus dem natürlichen Grunde, um die Lasten zu vermindern. Da aber schon ein großer Theil steinerner Postamente vorhanden sind, und andere nicht mit großen Unkosten aus dem vorhandenen Material zu schaffen wären; so würde es allerdings | 3 Schade seyn, von solchen Piedestallen keinen Gebrauch zu machen.

Überhaupt wünschte ich in all solchen Beziehungen, daß es Ew. Excellenz gefallen möchte, noch eine besondere Conferenz anordnen möchten zwischen dem Herrn p. In lateinischer SchriftSchultz, In lateinischer SchriftRauch, In lateinischer SchriftSchinkel, und mir. Vielleicht gelänge es unserer vereinigten Überlegung das Rechte auszufinden.

Hirt

Den 20 Januar / 1820.[!]