An / die Herren Geheimer Oberbaurath / Schinkel und Hofrath Hirt, / Hochwohl- und Wohlgeboren.

Berlin, den 29. Merz, 1826.

Die Ausführung der diesjährigen Kunstausstellung setzt voraus, daß die Säle des Academiegebäudes im Hauptgeschoße von den darin befindlichen Gemälden geräumt werden. Der unverkennbare Nachtheil, der mit dem wiederholten Zusammenpaken der Gemälde verbunden ist, besonders aber der Umstand, daß die restaurirten Gemälde nicht über einander gestellt werden dürfen und daß die Ausräumung des zur letzten Kunstausstellung benutzten Locals auf die vormalige Weise nicht wieder einzurichten seyn wird, haben mich veranlaßt, Seiner Majestät dem Könige über diesen Gegenstand ausführliche Vorträge zu halten, und, mit Anheimgebung, ob die diesjährige Kunstausstellung Statt finden solle, um die Ueberweisung eines anderen paßlichen Raumes zur Unterbringung der Gemälde und eines zwekmäßigeren Locals für das Restaurations-Atelier zu bitten. Seine Majestät haben hierauf Mittelst allerhöchster Cabinets-Ordre vom 25. dieses Monats folgende specielle Bestimmung zu erlaßen geruhet: | 2

1. Das Restaurations-Atelier soll die drei Mittelzimmer des Anspachschen Palais benutzen, wo jetzt die ausgeschoßenen Gemälde aufbewahrt werden, für deren anderweite Unterbringung gesorgt werden wird;

2. Die zunächst zur Restauration bestimmten Bilder sollen in den daran stossenden Saal nach der Nordseite gebracht werden, von welchem der Maler Ternite nur einen kleinen Theil, durch eine Wand abgesondert erhält.

3. Zum Aufhängen der bereits restaurirten Gemälde sollen hierzu geeignete Zimmer im hiesigen königlichen Schloße benutzt werden;

4. für den Ueberrest der für das Museum ausgewählten, im Academiegebäude jetzt noch befindlichen Gemälde, deren Aufhängen nicht so nöthig ist, als das Aufhängen der Restaurirten Bilder, wird ebenfalls im Schlosse oder in Monbijou Raum zur Klaßen Aufbewahrung zu beschaffen seyn.

Ew. Hochwohl- und Wohlgeboren ersuche ich ergebenst, die Ausführung dieses allerhöchsten Befehls baldigst in nähere Erwägung zu ziehen, und ad 3. und 4 die erforderlichen Räume zu berüksichtigen, damit ich hierüber, auf Ihre gefällige Anzeige mit dem wirklichen Geheimen Rathe und Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn in Communication treten kann.

(Namens Sr. Excellenz)
[gez.] A[ltenstein]