Die Antwort auf das genädige Anschreiben Ew. Excellenz vom 8ten In lateinischer SchriftJanuar 1824 würde schon früher erfolgt seyn; allein der Inhalt erforderte manche Berathungen und Vorbereitungen.

Erstlich zeigen wir hiemit an, daß das Reisegeld für die Herrn In lateinischer SchriftSchlesinger u. In lateinischer SchriftKoester besorgt worden ist, und daß wir deren Ankunft in Kurzem entgegen sehen können.

In Beziehung der In lateinischer SchriftFonds, welche die Vorarbeiten des königlichen In lateinischer SchriftMuseum's erfordern, ist es über der Zeileuns sehr angenehm zu hören, daß Ew. Excellenz wieder um neuen Zuschuß gesorgt haben; denn auf permanente In lateinischer SchriftFonds müßen wir mit Sicherheit rechnen können, wenn das Geschäft einen gedeihlichen Fortgang haben soll, besonders iezt, da nicht über der Zeilenur die In lateinischer SchriftRestauration der Gemälde kräftiger, als es bisher geschah, zu betreiben ist, sondern auch die Ergänzung der Antiken, und dann die Arbeit der Rahmen. Auch ist für all dies keine Zeit zu verlieren, wenn das Wesentlichste bey der Vollendung des Baues gehörig vorbereitet seyn soll.

Allerdings sind diese Vorbereitungsunkosten nicht unbedeutend. "Des Königs Mayestät haben daher die baldige Einreichung eines vollständigen Überschlages der gesammten hiezu erforderlichen Unkosten befohlen; und dies sey um so nothwen innerhalb der Zeiledringender , da nur hierauf der Antrag gemacht werden könnte, die weitere Überweisung der nöthigen In lateinischer SchriftFonds zu erhalten."

Allein hierin liegt die große Schwierigkeit, ja wir müßen beysetzen, eine gänzliche Unmöglichkeit. - Und wenn wir auch früher - unter dem 1 März 1822 - bemerkten, daß sich eher eine Übersicht der Unkosten ergeben könnte, wenn die Sonderung | 2 der Gemälde für das In lateinischer SchriftMuseum geschehen wäre; so konnte unsere damalige Äußerung nur auf das allgemeine gehen, nicht aber auf eine spezifische Angabe der Unkosten. Wir müßen vielmehr bey unserer frühern und frühesten Erklärung verbleiben: daß die hiezu erforderlichen Summen im Voraus nicht anzugeben wären, wohl aber eine jährliche Summe von ungefähr 20 000 reichstaler erforderlich wäre, um das Vorbereitungsgeschäft für das In lateinischer SchriftMuseum zweckmäßig zu betreiben, und um die Zeit des fertigen Baues so weit zu seyn, die Aufstellung im wesentlichsten besorgen zu können. - Dies äußerten wir zu einer Zeit, wo wir selbst nur auf 7 bis innerhalb der Zeile700 bis 800 Gemälde aus der In lateinischer SchriftSollyschen Sammlung rechneten, und nun hat sich gefunden, daß derer nahe an 1200 sind.

Allerdings ist in unserm Verzeichniß bey jedem Gemälde angegeben: ob es erhalten, wenig oder beträchtlich gelitten hat! Aber dies ist bey weitem nicht hinreichend, die Unkosten über der Zeileder Beßerung im voraus auch nur von Einem Gemälde zu bestimmen. wenn wir fünf In lateinischer SchriftCommissarien zusammen einem In lateinischer SchriftRestaurator ein Gemälde vorlegen, und uns mit ihm allseitig über die Reinigung und Ausbeßerung besprechen; so läßt sich doch nie ein genaues In lateinischer SchriftResultat der Unkosten ausmitteln. Erst in der Arbeit selbst läßt sich das Mehr oder weniger ersehen, wo dann nach dem Urtheil der In lateinischer SchriftCommission dem In lateinischer SchriftRestaurator zugelegt oder abgezogen wird. Die In lateinischer SchriftRestaurationsfälle sind unendlich unter sich verschieden. Es giebt Gemälde von einfacher, andere von sehr vollendeter und feiner, und wieder | 3 andere von sehr freyer, gleichsam grober, Behandlungsweise und Farbe. Hier sind edlere Theile, Gesichter, Augen, das Nackte, dort nur Nebentheile, Gewänder und der Grund beschädigt. Bey manchen machet das Reinigen wegen der Verschiedenheit der Firniße, über der Zeileund der Übermalung, wegen Hebung der Farbantheile u.s.w. unendliche Schwierigkeit, und erfordert die gröste Vorsicht, wo bey andern, dem Anschein nach sehr verdorben, die Reinigung leicht und ohne Gefahr ist. Andere Bilder sind vollkommen erhalten, und bedürfen dem Anschein nach nur einer leichten Reinigung, um es über der Zeilesie dann mit einem neuen Firniß zu beziehen; aber wie oft wird auch hier Langmuth und Gedult erfordert, um die In lateinischer SchriftGenuität der Farbe, die feinern Deckungen(?) und Lasuren nicht anzugreifen. - Man denke hiebey die große Masse von Gemälden, und leicht wird man begreifen, daß es nicht bloß eitel, ja selbst verwegen seyn über der Zeilewürde, die Unkosten im voraus bestimmen zu wollen.

Hinzu kommt die Schwierigkeit mit den In lateinischer SchriftRestauratoren, selbst der Brauchbaren. Der eine ist geschickt für eine Art von Gemälden, der andere für die andere; der arbeitet langsam, jener mit Fertigkeit; wer ist sorgsam und fleißig, wer plaudert und läßt die Arbeit liegen. Wer hält bescheidene Preise, der andere fordert in den Tag hinein. Der ZuStand der In lateinischer SchriftCommissarien ist weder leicht, noch erfreulich, fast immer im Zustand des Krieges selbst mit den beßern unter den In lateinischer SchriftRestauratoren. Wie selten fällt eine Beßerung so aus, wie man zu wünschen berechtigt war. Wir haben bis iezt nur einen gefunden, mit dem man im Ganzen zufrieden seyn kann, obwohl auch ihm nicht alles gelingt. | 4 Die In lateinischer SchriftCommission kann, was sie bisher treulich that, nur Aufmerksamkeit, und Sorgsamkeit versprechen. Aber bey aller möglichen Vorsicht kann sie nicht immer kleine Nachtheile verhüten.

Bey einem solchen Zustande (den(?) wir hier nur obenhin schilderten) läßt sich kein Maaßstab der gesammten hiezu erforderlichen Unkosten angeben. Aber wir können die jährliche Ausgabe hiefür, wenn sie über der Zeiledie Arbeit mit Erfolg betrieben werden soll, auf nicht weniger als zwölf tausend Thaler setzen.

In Rücksicht der In lateinischer SchriftRestauration der Sculpturen sind zwar die Fälle ungleich weniger schwierig als bey den Gemälden. Denn erstlich liegen die beschädigten Theile klar vor Augen, und ehe man zu ihrer Ergänzung in Marmor schreitet, werden hiezu die Modelle in Thon und in Gips gemacht, wo also die Beurtheilung immer einschreiten kann. So kann dann die Ausarbeitung in Marmor selbst nicht leicht fehlen.

Was aber die In lateinischer SchriftRestaurationen der Antiken in den vorigen Jahrhunderten so sehr mißglücken machte, war, daß der Bildhauer keine alterthumsforscher zur Seite hatte. Erst seit 40 Jahren fieng eine beßere Art zu In lateinischer Schriftrestauriren an, indem sich die In lateinischer SchriftRestauratoren mit den In lateinischer SchriftAntiquaren über die Darstellung der Gegenstände, über die Zeit und den Stil der Monumente zu verständigen suchten.

Diese Einverständigung wird auch bey uns um so mehr der Fall bleiben, da ein so großer Theil unserer Antiken früher auf die verkehrteste Weise ergänzt | 5 worden ist. Übrigens verdient In lateinischer SchriftProfeßor Rauch, wenn wir hiezu früher in Vorschlag brachten, gerechtes Zutrauen; und man darf von ihm nicht bloß Sorgsamkeit für die Sache, sondern auch die billigsten Preise erhalten innerhalb der Zeileerwarten .

Indeßen darf man auch bey diesem Geschäft eine Festsezung der Unkosten im voraus nicht erwarten, wenn gleich über der Zeileobwohl es ungleich weniger complizirt über der Zeileist wie bey den Gemälden. Wir haben daher auf's neue nähere Rücksprache mit Herrn In lateinischer SchriftRauch genommen. Außer der Beßerung der In lateinischer SchriftRestauration selbst, wozu er die nöthige Anzahl seiner Leute gleichsam ausschließlich gebrauchen wird, sind die In lateinischer SchriftTransporte zu berücksichtigen, die nicht unbedeutend sind, und dann die Weise der Aufstellung, das heißt: die theils für größere und kleinere Statuen, theils für Büsten und Köpfe erforderlichen Fußgestelle, für welche die Unkosten sehr verschieden ausfallen über der Zeilekönnen, nachdem man sich hiezu für ein reicheres oder weniger reiches Material entschließt. Über manches hier einschlagende konnte sich selbst die In lateinischer SchriftCommission noch nicht einigen, und bleibt also zu einer ferneren Berathung ausgesezt. Es komt nämlich hiebey darauf an: was man hiezu von alten Piedestallen gebrauchen kann und was Neues zu machen ist innerhalb der Zeileseyn möchte . Dann ob man hievon manches von Holz (wenigstens In lateinischer Schriftad interim) machen will, oder ob man hiezu einzig das Steinmaterial, mit oder ohne Marmorbekleidung anwenden soll.

Wirklich ist das Geschäft mit den Antiken auf so vielseitige Bey dieser Lage des Geschäftes ist die In lateinischer SchriftCommission mit Herrn | 6 In lateinischer SchriftProf. Rauch überein gekommen, daß derselbe so bald den Anfang mit seiner Arbeit machen würde, wenn außer den 1400 reichstalern, die bereits zu seiner In lateinischer SchriftDisposition gestellt sind, ein jährlicher innerhalb der ZeileIn lateinischer SchriftFond von 4000 reichstaler ausgemittelt wäre, dies sowohl für die Arbeiten der In lateinischer SchriftRestauration, als für die In lateinischer SchriftTransporte. Der Anfang würde gemacht werden mit jenen Antiken, die bis iezt im Freyen standen, und der Reinigung und In lateinischer SchriftRestauration deswegen auch am meisten bedürfen.

Das dritte Geschäft betrift die Rahmen. Auch hierüber läßt sich keine Totalschäzung der Unkosten geben. In dem Verzeichniß ist zwar bey jedem Bilde beygeschrieben: ob es mit oder ohne Rahmen sey, und welches Maaß es habe. Deßen ungeachtet muß das Nähere einer neuen Prüfung aufbewahrt bleiben. Diese Prüfung kann aber nur allmählig und Partieweise geschehen, weil iezt alles über einander gestellt ist, und nur bey dem erweiterten Lokale in der Akademie die Gemälde epochenweise wieder auseinander zu stellen sind.

Nach reiflicher Berathung ist daher die In lateinischer SchriftCommission auch dahin übereingekommen: von iezt an zur Besorgung der Rahmen eine jährliche Summe anzunehmen, und die Arbeit so bald wie möglich in's Werk zu sezen. Diese Summe ist jährlich auf 3000 reichstaler gesetzt. | 7 Zu diesem Zweck ließ die In lateinischer SchriftCommission vorläufig Proberahmen zu drey verschiedenen Größen anfertigen. Dabey ist alles Schnitzwerk ausgeschloßen, und bloß unächte Vergoldung angenommen worden. Die Proben sollen denjenigen, welche Lust zur Übernahme des Geschäftes haben, vorgelegt, werden, und die Arbeit an den, der die leichtesten Preise machet, überlaßen werden. Das In lateinischer SchriftSchema über die Art, wie die Bedingungen gestellt sind, erfolgt hiemit, um die In lateinischer SchriftApprobation zu erhalten.

Hiernach wären die jährlichen Summen, die wir bedürfen:

1. für GemäldeIn lateinischer Schriftrestauration: 12000.
nämlich:
a. für die H. In lateinischer SchriftSchlesinger und In lateinischer SchriftKoester: 6000 reichstaler.
b.
für vier Gehülfen: 2000 reichstaler.
c. für H. In lateinischer SchriftMenschel: 2000 reichstaler.
d. für noch andere In lateinischer SchriftRestauratoren — 2000 reichstaler.

2. für In lateinischer SchriftRestauration der Antiken und In lateinischer SchriftTransport: 4000 reichstaler.

3. für die Rahmen: 3000 reichstaler.

4. laufende Ausgaben:
a.
für H. In lateinischer SchriftDr. Waagen: 730 reichstaler.
b. für H. In lateinischer SchriftMüller: 365 reichstaler.
c. für Feuerung, Dienste des In lateinischer SchriftCastallan's, und die nöthigen Arbeiter — 250 reichstaler
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jährliche Totalsumme 20 345 reichstaler. | 8

Dies ist, was wir antworten können. Wir In lateinischer SchriftCommissarien sezen unsere Ehre in diesem Geschäfte, und wir wünschen nichts, als dem Zutrauen, das Se Majestät in uns sezte, so viel als an uns liegt, aus Kräften zu entsprechen.

In lateinischer SchriftBerlin den 10ten In lateinischer SchriftFebruar / 1824.

[gez.] Schinkel [gez.] Hirt. Mit dem Inhalt bekannt gemacht, erklaere ich mich vollkommen einverstanden damit. / (gez.) Rauch