Senats Protocoll. / Berlin den 20ten Octobr: 1810.
Præsentes.
H: Director Frisch.
— Vice Director Schadow.
— Rector. Berger.
— Professor. Eckert
— —
Freidhof.
— — Gentz.
— —
Lütke
— — Niedlich.
— —
Schumann.
— — Rabe.
— Rector.
Weitsch.
[...] 2.) Im Sections Rescripte vom 6ten Octbr, die Anfertigung einer Præmien-Medaille betreffend,
wird der Senat aufgefordert, hierüber ein Gutachten mit Berücksichtigung des
erweiterten Zwecks der Medaille abzugeben. Da aus dem Rescripte hervorgeht, daß
das Hohe Ministerium diese Medaille nicht bloß als Belohnung der inländischen
Industrie in Bezug auf die veredelten Künste und den Handel (als worauf sich die
Allegorie auf der beygehenden Zeichnung beziehet) [mit Bemerkung alR:
Zeichnung mit des Hofraths Hirt
Erklärung und Fünf Gips-Abdrucke von Loos.] austheilen will, sondern daß sie auch als
Belohnung nützlicher Erfindungen und des Fleißes des Landwirthes im weitesten
Sinne dienen soll; so geht die Meinung des Senats dahin, daß die gantze Idee der
Medaille abgeändert werden müße, weil es nicht möglich ist, daß man außer dem
schon angewandten, in eben der Art auch noch alle die Embleme anbringe, welche
die Industrie-Zweige bezeichnen, die alle zur Erlangung dieser Medaille
qualificiren. Die Idee müste nunmehr gantz allgemein gehalten werden. Eine
Matrone mit dem junonischen Diadem über der Stirn und dem Modius auf dem Haupte,
in der Rechten das Steuerruder mit der Kugel unterhalb, bezeichne - nicht wie in
der Hirtschen Angabe - das Bild der Staats-Wohlfahrt, sondern die
Staats-Verwaltung selbst, als die mit Recht lohnende und
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Aufmunternde. Die Inschrift welche die runde Zeichnung einfaßt : Für Erweiterung des vaterländischen Erwerbes : scheint
uns besser, als die untergeschriebene "Für Erfindung und
Fleiß" — Im Abschnitte, statt der Eule, stehe nach unserm Dafürhalten,
der ersten Angabe gemäß, der Nahmen des Empfängers, nicht gravirt, sondern
eingesetz(?)t. Hierdurch wird die
Medaille einen großen Werth für den Empfänger erhalten und ein unveräusserliches
ehrenvolles Familiengut werden, welches vom Vater auf Kinder und Enkel vererbt
wird und Nacheiferung unter den Nachkommen erwecken wird.
Das Brustbild des
Königs würde allerdings, der ebenbeschriebenen Seite angemessen, antick wie auf
den jetzigen Müntzen dargestelt werden müßen.
Ob es nach dieser Erklärung,
die der Senat hiedurch Angesichts des Rescripts ertheilet, noch nöthig sey, in
Ansehung der Ausführung mit dem Hof-Medailleur HEn Loos zu conferieren, möge die Hochlöbliche
Section im nächsten Rescripte bestimmen. [...]
[gez.] Frisch
[gez.] Gentz
Senats-Protocoll. / Berlin d: 1ten December 1810.
Præsentes.
Herr Director Frisch.
— Vice Director Schadow.
— Rector Berger.
— Professor. Eckert.
— —
Freidhof.
— — Gentz.
— —
Lütke.
— Rector. Meil.
— Professor Niedlich.
— — Schumann.
— Rector Weitsch.
Die Königl. Section nimt in dem Rescripte vom 23ten Novbr: an: daß der Senat, der im Protokolle
vom 20ten Octbr. d. J. ein Gutachten über die anzufertigende Preis-Medaille
abgegeben hatte, nunmehr, nachdem Herr Hofrath Hirt sich separatim erklärt hat, mit ihm übereinstimmen und so
denselben veranlaßen würde, die neue Zeichnung durch den Herrn Professor
Hummel anfertigen zu laßen.
Herr Hirt findet keine wesentliche Veränderung in seiner erst angegebenen
Idee für nöthig; vielmehr will er die Attribute durch Beyfügung der Ceres und
des Bachus noch vermehren und die Eule, die jetzt im Abschnit(?) steht, auch noch oberhalb anbringen, um unten
Platz für den Nahmen des Empfängers zu laßen. Der Senat, dem die erste Idee des
H: Hirt mit den 4. Attributen schon nicht gefiel, gesteht, daß er die jetzige
Angabe mit den vielen kleinen Emblemen weder schön noch ästhetisch findet. Und
wegen der Bedeutung sind wir noch immer der Meinung, daß man die Idee bey dieser
Preis-Medaille nicht allgemein genug ausdrücken könne; // Herr p Hirt hingegen
scheinet in das kleinste Detail gehen und auf dieser Medaille für einen jeden
der sie einmal als Prämie bekommten könte, etwas passendes anbringen zu wollen,
und doch werden gewiß Fälle eintreten, wo er selbst mit dieser Fülle von
Emblemen nicht ausreichen und die Medaille einen Verdienten ertheilt werden
wird, auf welchen keines der angeführten Embleme paßt. — Der Senat findet
die Angabe auch darum nicht zweckmäßig, daß unter den vielen Emblemen doch immer
nur Eines für den Empfänger bezeichnend ist und ihm die
5. andern also nichts bedeuten. Auch ist anzunehmen, daß für den verdienten
Landmann oder Fabrikanten, der die Medaille bekomt, die meisten dieser Embleme
unverständlich seyn werden. Aus allem diesen Gründen kann der Senat der Meinung
des Herrn p. Hirt nicht beytreten, vielmehr muß er bey seinem im früheren
Protocolle abgegebenen Gutachten verbleiben. [...]
[gez.] Frisch
[gez.] Gentz
Senats-Protocoll. / Berlin d. 29ten Decembr: 1810.
Præsentes.
Herr Director Frisch.
— Vice Director Schadow.
— Rector Berger.
— Professor. Eckert.
— —
Freidhof.
— — Gentz.
— —
Lütke.
— Rector. Meil.
— Professor Niedlich.
— — Rabe.
— — Schumann.
— Rector Weitsch.
1.) Der Senat hat zufolge des Departements Rescripts vom 21ten Decembr. d. J., nach welchem eine Zeichnung von dem Revers der besprochenen Industrie-Preiß Medaille angefertigt werden soll, den Professor Hummel, der auch für Herrn Hofrath Hirt die Zeichnung gemacht hat, beauftragt, diese Arbeit zu übernehmen und bald möglichst einzureichen. [...] [gez.] Frisch. [gez.] Gentz.