An / die Herren Geheimer-Oberbaurath / Schinkel und Hofrath Hirt, / Hochwohl- und Wohlgebohren / hier

Berlin, den 8ten November 1823.

Es ist mir angenehm gewesen, aus Ew. Hochwohl- und Wohlgebohren gefälligem Scheiben vom 7ten vorigen Monats zu ersehen, daß sich eine sichere Aussicht eröffnet hat, dem wesentlichen Bedürfniße bei der vorbereitenden Einrichtung der Königlichen Gallerie durch die Herberufung zweier vorzüglicher und bewährter Restauratoren abzuhelfen und ich genehmige daher gerne, daß Sie mit den Herren Schlesinger und Köster zu Heidelberg, einen Contract abschließen um zu veranlaßen, daß beyde gedachte Künstler sich dem Restaurationsgeschäfte vorläufig auf das nächste Halbjahr von Weihnachten bis Johannis widmen. Ew. Hochwohl- und Wohlgebohren authorisire ich hierdurch, mit den genannten Restauratoren den Vertrag namentlich dahin abzuschließen, daß sie für ihre halbjährigen Arbeiten, so wie für die Anleitungen derjenigen Leute welche ihnen von der königlichen Commißion zum Unterricht in der Restaurationskunst zugewiesen werden und für sämmtliches Material, welches sie zur Ausführung ihrer Restaurationen bedürfen ein Jeder 1500 reichsthaler und an Reisekosten die Person 150 reichsthaler zu empfangen haben, so wie, daß ihnen ein paßliches Arbeitslocal angewiesen und ge- | 2heitzt werden soll. In Ansehung der Wahl dieses Locals kann ich voraussetzen, daß dabei das Bedürfniß der königlichen Academie der Künste in Betracht gezogen ist und daß vorzüglich die zum Unterrichte erforderlichen Räume dadurch nicht beschränkt werden.

Ueber das Ergebniß dieser Restaurationsarbeiten erwarte ich Ew gefällige Mittheilung; vorzüglich ersuche ich Sie ergebenst, mir Ihre Meinung darüber zeitig eröfnen zu wollen: ob es zwekmäßig seyn dürfte, den Contract mit dem Schlesinger und Köster zu seiner Zeit zu verlängern und zwar puro(?) oder unter Modification.

Se. Majestät der König haben ausdrüklich zu äußern geruhet, daß die Restaurationen nicht übereilt und nur mit größter Vorsicht übernommen werden müßten, indem auch nach der Aufstellung im Museum fortgefahren werden könne wenn erst die Erfahrung gezeigt habe, daß die damit beschäftigten Künstler diesem schwierigen Geschafft auch gewachsen seyen. Da Se Majestat der König auch zu bestimmen geruht haben daß mit der Einrahmung welche aber nur einfach und ohne zu grossen Kosten Aufwand zu bewerkstelligen sey sogleich vorgeschritten werden könne so ersuche ich Ew das Erforderliche zu veranlaßen und mir über den Plan, die Beschaffenheit der Rahmen und wie viel im nächsten Jahr dazu erforderlich seyn dürfte Anzeige zu erstatten.

(Namens Sr. Excellenz) [gez.] A[ltenstein]