Ew. hochfreyherrliche Excellenz haben die Unterzeichneten mit dem allerhöchsten Befehl bekannt gemacht, nach welchem wir die Inventur, und die Verzeichniße der Sollyschen Gemäldesammlung - iezt das Privateigenthum Ser Mayestät - übernehmen sollen, um hierüber dann die zweckmäßigen Vorschläge, auch in Hinsicht der Restauration solcher Gemälde, zu machen.

Geehrt durch den Auftrag eine solche Arbeit unter der hohen Leitung Ew. Excellenz zu übernehmen, werden wir pflichtgetreu dem allerhöchsten Befehle nachzukommen uns bestreben. Nur würden wir wegen der noch kalten Jahreszeit uns einigen Aufschub erbitten, welcher um so eher nachgesehen werden könnte, da wir wünschen müßen, daß vor de[m] Beginnen der Arbeit alle Acten und vorläufigen Verzeichniße, diese Sammlung betreffend, in unsere Hände gelegt seyn möchten. Hiezu dürften aber die Papiere, die bisher in der Verwahrung des geheimen Oberregierungsrathes Herrn Schultz waren, nicht hinreichend seyn. - Überhaupt wißen wir nicht, in wie fern Herr Solly selbst, und sein vieljähriger Commissionar, Herr Weiss, die sich auf die Sammlung beziehenden Papiere und Nachrichten ausgeliefert haben. Ohne solche Papiere würde unsere Arbeit sehr schwierig werden. Wir müßen also wünschen, daß ein hohes Ministerium hier in's Mittel träte, um uns alle nöthigen Nachweisungen aus den Büchern des Herrn Solly sowohl, als aus denen des Herrn Weiss zu verschaffen. | 2

Wir müßen ferner wünschen, daß uns erlaubt würde, jene Handleistung zu requiriren, welche bey der Arbeit als nöthig vorfallen möchte, und wozu der bisherige Custos der Sollyschen Sammlung, Herr Lamperi, als der tauglichste in Vorschlag zu bringen wäre. Auch würde es späterhin erforderlich seyn, einen Copisten zur Hand zu haben, um die Reinschriften unserer Arbeit zu besorgen.

In Rücksicht des von Ser Mayestät dem Herrn Presidenten Rother accordirten Gemäldes werden wir nicht verfehlen, die Vorschläge zu seiner Zeit an Ew. Excellenz gelangen zu laßen.

Berlin den 7ten April 1822.

[gez.] Schinkel [gez.] Hirt