An / den Herrn Hofrath Hirt, / Wohlgeboren.

Berlin, den 30 Junius 1824.

Ew. Wohlgeboren empfangen anliegend Ihren Aufsatz vom 6. December 1820 über die Königlichen Kunstsachen, welche sich zur Aufnahme in das Museum eignen würden, nebst den dazu gehörigen Beilagen A. B. C. mit dem Ersuchen, solche noch gemachtem Gebrauche zurükgeben [zu] wollen.

In den Inventarien des Königlichen Hofmarschallamtes sind auch die antiken Bildwerke speciell aufgeführt, welche sich in jedem einzelnen Zimmer der Königlichen Schlößer, und Palläste, in den Gallerien und in den Gärten befinden, und es dürfte hiervon zur Vorbereitung der allgemeinen Revision sowohl als zur kurzen und richtigen Bezeichnung der Localitäten ein zwekdienlicher Gebrauch zu machen seyn. Der Herr Hofmarschall von Maltzahn hat für Ew. — und für den Herrn Professor Rauch die Einsicht dieser Inventarien verstattet, weshalb Sie sich an den Herrn p Illaire [mit Anmerkung alR: (deßen Amtstitel ist im Staatshandbuche nachzusehen und beizufügen)] auf dem Hofmarschallamte im Königlichen Schloße wenden können.

Ew. — ist bekannt, daß von der Einrichtung des speciellen Verzeichnißes | 2 derjenigen Antiken, welche einer Restauration bedürfen die allerhöchste Anweisung an das Hofmarschallamt zu deren Herausgabe, und daß hiervon die Fortsetzung der in dem Rauchschen Attelier begonnenen Arbeit abhängt: es würde also unnöthig seyn, Sie um die mögliche Beschleunigung dieses Geschäfts, so weit es sich mit der Kur vereinigen läßt, worin Sie begriffen sind, zu ersuchen. In Betreff des Ersatzes Ihrer Auslagen bedarf es nur Ihrer Anzeige hierüber, um darauf die erforderliche Zahlungs Verfügung erlaßen zu können. Dem Herrn Professor Rauch habe ich ersucht, Sie bei dem Revisionsgeschäfte zu unterstützen.

(Namens Sr. Excellenz)
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[Auf demselben Blatt ein Schreiben Altensteins an Rauch, mundiert und abgesendet am 2. Juli]:

Es ist nothwendig, Seiner Majestät dem Könige ein specielles Verzeichniß derjenigen antiken Sculpturen vorzulegen, welche vor der Aufstellung in dem Museum einer Restauration bedürfen, um von Allerhöchstdemselben die Anweisung an das Hofmarschall[amt] zu deren Verabfolgung erbitten zu können, zu welchem Zwecke also auch die Localitäten genau bezeichnet werden müßen, wo sich diese Kunstsachen befinden, damit alle Irrungen bei deren Herausgabe und bei deren Abschreibung in den Inventarien des Königlichen Hofmarschallamtes // vermieden werden. Die Aufnahme dieses Verzeichnißes setzt eine allgemeine Revision an Ort und Stelle voraus, wobei es zur Zeit nur auf diejenigen Gegenstände ankommt, bei welchen Restaurationen angewandt werden müßen; es wird aber, um eine abermalige Revision zu vermeiden, zwekmäßig seyn, diese gleich auf alle und jede Antiken zu richten, welche zur Aufnahme in das königliche Museum zu berüksichtigen sind und hierüber ein volständiges Verzeichniß anzufertigen, was nach den Localitäten zusammengestellt ist und worin diejenigen Stüke unter der Rubrik: Anmerkungen besonders und genau bezeichnet werden, welche zum Restaurations-Attelier zu nehmen sind.
Nach dem Wunsche des Herrn Hofrathes Hirt ersuche ich Ew. Wohlgeboren ergebenst, denselben bei diesem Geschäfte unterstützen zu wollen. Ich kann um so mehr darauf rechnen, daß Sie sich dieser Arbeit mit möglicher Beschleunigung gefällig unterziehen werden, da von deren Beendigung die sichere Einrichtung Ihres Restaurations-Attelier zunächst abhängig ist. Der Herr Hofmarschall von Maltzahn hat genehmigt, daß hierbei die Inventarien des Königlichen Hofmarschallamtes // benutzt werden können und es dürfte mit dem Herrn Illaire, der solche vorlegen wird, zu bereden seyn, wie das Verzeichniß am zwekmäßigsten, auch in Bezug auf die Inventarien anzufertigen ist.
(Namens Sr. Excellenz) [gez.] A[ltenstein]