Berlin, den 7ten December 1826.
Ew — übersende ich anliegend sub roto rem: Abschrift eines, von dem Königlichen
Ministerio der auswärtigen
Angelegenheiten mir mitgetheilten Schreibens des
Königlichen
Gesandten zu In lateinischer SchriftTurin vom 18ten October dieses Jahres
nebst deßen Beilage mit dem Ersuchen, Sich gefälligst baldmöglichst darüber
äußern zu wollen, ob Ihnen von dem darin beschriebenen Im Antwortschreiben ist von einem "Raphaelischen
Gemälde" die Rede, das aber "schwerlich ein Raphael sey". Das Gemälde
"Madonna mit Kind und Schleier", 103x129 cm, wurde nicht für das
königliche Museum erworben. Die Raffael-Zuschreibung wurde schon früh
bezweifelt; gilt heute als Werk eines unbekannten italienischen
Künstlers aus dem frühen 16. Jahrhunderts, "seit 1839 offenbar Turin,
Galleria Sabauda" (D, S. 672), Abbildung in D, Farbtafel 48.
[Schließen]Gemälde, welches der Chevalier de la
Marmora zu In lateinischer SchriftTurin verkaufen will, vielleicht zufällig etwas
Näheres bekannt ist, und Sie hiernach es für rathsam und angemeßen halten, auf
deßen Acquisition für das hiesige Museum und eventualiter für welchen Preis, einzugehen.
Berlin, w.[ie] o.[ben]
(Namens Sr Excellenz] [gez.] A[ltenstein]