Anmerkungen / zu den Bemerkungen über dieIn lateinischer Schrift Redakzion des In lateinischer SchriftRapports der In lateinischer SchriftRevisions-Commission. 17ten Jun. 1798.
Herr In lateinischer SchriftSenator In lateinischer SchriftGenelli schrieb vorgesezte Bemerkungen p. nieder, mit dem Verlangen dieselben meiner In lateinischer SchriftRedakzion als soviele Erläuterungspunkte beyzufügen.
Die In lateinischer SchriftRedakzion erfoderte - nach meiner Meinung - eine gewiße In lateinischer SchriftPræcision und Kürze, welche sich mit keinem weitläufigen In lateinischer SchriftRaisonnement verträgt, wenn man anstatt eines mäßigen Aufsazes nicht ein dickes Buch schreiben will.
Es kann demnach den In lateinischer SchriftRedakteur nicht befremden, wenn
mancher Punkt seiner In lateinischer SchriftRedakzion nicht sogleich von dem
Leser in der Ansicht aufgefaßt wird, in welcher er hingeschrieben worden ist.
Indeßen bleibt der In lateinischer SchriftRedakteur erbötig, jede Erläuterung
zu geben, welche man von ihm verlangen dürfte. Übrigens hat er geglaubt, daß es
- um künftigen Mißverständnißen vorzubeugen - nöthig sey, den besagten
Bemerkungen von HerrnIn lateinischer Schrift Senator
In lateinischer SchriftGenelli
einige Anmerkungen beyzufügen.
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Ich glaube nicht, daß meine In lateinischer SchriftRedakzion dem Aufsaze
des Herrn p. In lateinischer SchriftGenelli: Idee einer Academie p.p.
so ent-
| 2gegengesezt sey, wie es bey der ersten Ansicht den Schein
haben mag. -
"Die Bildung des Künstlers muß frey seyn: es muß keine In lateinischer Schriftconvenzionnelle Vervollkommnung statt haben: man muß die In lateinischer SchriftOriginalität guter Köpfe nicht hemmen."
Auch ha dieß sind meine Principien: und wehe der Schule, die entgegengesetzte Principien hätte! -
Wie verträgt sich dieß aber mit einer methodischen Lehrart? - Sehr gut! - ja nur durch eine solche wird der Geist entfeßelt, nur hiedurch erlangt er eigene Energie, und Selbstthätigkeit. Denn jede Kunst sezet allgemeine Lehrbegriffe, gewiße wißenschaftliche Kenntniße, und mechanische Fertigkeiten voraus, ehe der Künstler eigen denken, und eigen wirksam in seiner Kunst seyn kann - Zweytens liegt allerdings wesentlich viel daran, daß solche Kenntniße, und Fertigkeiten in möglichst kurzer Zeit erhalten werden: dieß ist wieder das Thun meiner guten Lehrmethode. Dadurch entwickeln sich die Fähigkeiten des Zöglings in der gehörigen Folge: der Anbau des menschlichen Verstandes schreitet zu einer allmähligen schönen Reife heran: die Kenntniße werden geläutert, welche man sonst nur stückweise, auf verkehrten Wegen, und nach langem Irren, oder nie - erlangt.
Eine richtige Lehrmethode also, welche dem Künstler alles das in gehörigem Zusammenhange beybringet, was er zur freyen | 3 Ausübung seiner Kunst zu wißen bedarf, kann dem In lateinischer SchriftGenie keine Feßeln anlegen. Überdem hat mich das Studium der gesammten Geschichte der Kunst überzeugt, daß dem vorzüglichen Talente eine strenge Methode - ich seze immer voraus, daß sie zweckmäßig sey - nöthiger ist, als dem mittelmäßigen Kopfe: weil in der Kunstgeschichte nichts so häufig vorkommt, als die sonderbarsten Ausartungen guter Köpfe aus Mangel richtiger Principien.
Eine Kunstacademie kann und soll nie weiter gehen, als in zweckmäßiger Ordnung all das zu lehren, was dem Künstler theoretisch und praktisch zu wißen nöthig ist, wenn er dann selbstthätig, und originell bleiben soll. In dieser Hinsicht, und nach diesem Zwecke ward die In lateinischer SchriftRedakzion einzig bearbeitet. -
Auf die weitern Bemerkungen "von der bildung eines Publikums für die Kunst" läßt sich einzig antworten: daß das, was den Künstler bildet, auch seinen Einfluß auf das Publikum vorbereitet. Zuerst muß ein Staat Künstler und Kunstwerke haben, und dann folgen die Kenner, und die aufgeklärten Liebhaber. Ehe aber dieses nicht ist, bleibet die edelste der Künste ein eitles Spiel eines mißgeleiteten Luxus. Soviel lehret uns die Geschichte aller Völker, die je Kunstcultur gehabt haben, oder noch haben. | 4
ad No I. Es versteht sich, daß in dieser Klasse die architektonischen Ordnungen bloß mechanisch gezeichnet werden, und keine Lehre der Ordnungen dabey statt findet. Hier soll bloß die Hand des Anfängers geübt werden, um mit Lineal und Zirkel gut umgehen zu lernen, damit er dann die geometrischen u. perspectivischen Riße richtig zeichnen könne.
ad No II. Mit dem, was hier die Bemerkungen sagen, bin ich vollkommen einverstanden. auch glaube ich, daß in der In lateinischer SchriftRedakzion alles in gleichem Sinne dargestellt sey.
ad No III. Die Angabe der Proportionen der Figuren, welche als Vorbilder dienen sollen - will hier nichts anders sagen, als daß dieselben zur Seite jeder Figur durch Striche und Zahlen verzeichnet seyn. Dadurch würde die Verschiedenheit der Verhältniße nach der Verschiedenheit des Alters, Geschlechtes, und der Karaktere für das Auge des Zöglings anschaulicher werden. - Dabey giebt es allerdings ein In lateinischer SchriftMaximum, und In lateinischer SchriftMinimum in den Verhältnißen des menschlichen Baues, und diese Kenntniß muß als In lateinischer SchriftBasis dienen. Zwischen diesem In lateinischer SchriftMaximum und In lateinischer SchriftMinimum schweben dann die Abweichungen, welche jene Verschiedenheit des Alters, Geschlechtes, kar und der Karaktere bestimmen. | 5
Drappirte Figuren - kommen hier vor - nicht um Drapperie verstehen zu lernen - sondern bloß, damit der Anfänger sich wenigstens auch in etwas nach Zeichnungen, oder Kupferstichen geübt habe, ehe er die Drapperie nach dem Runden zu zeichnen anfängt. Es ist hier mehr zur Übung des Auges und der Hand, in Angabe der Schatten und Lichtmassen, welche bey dem Gewänderzeichnen zu beobachten sind. -
ad No IV. Es ist allerdings nöthig die In lateinischer SchriftCostume der verschiedenen Nationen, und Zeiten in so fern kennen zu lernen, als es die äußere Karakterisirung eines Kunstwerkes erheischt. Daß aber hierin Modificationen, und Freyheiten statt haben, und statt haben müßen, ist nicht zu zweifeln. - Die In lateinischer SchriftGarderobe für das In lateinischer SchriftCostume muß allerdings zugleich vom Professor der Alterthumskunde mitbesorgt werden. -
ad No VII. - Ist [Verschreibung statt: Es] ist hier nicht darum zu thun, die Schüler pragmatische Geschichte zu lehren: sondern vielmehr dieselben auf den Geist der Geschichte hinzuweisen. Man muß sie mit den beßten Geschichtschreibern bekanntmachen: sie sind die vorzüglichsten Quellen - nebst der Mythologie - den Geist und die Phantasie des Künstlers zu beschäftigen, und seine Seele mit großen Thaten und Bildern, die durch die Kunst verewigt zu werden verdienen, zu entflammen. - Da ein Künstler nicht bloß Fertigkeiten, sondern auch Geistes-Cultur haben muß, so bleibt die Geschichte eine wesentliche Lehre an einer Kunstakademie. | 6
Übrigens berufe ich mich auf den Aufsaz des H. Prof. In lateinischer SchriftRambach, und den meinigen in den Beylagen.
Das Wort Theorie der schönen Künste ist hier gebraucht, weil auch die Architektur damit begriffen ist: denn auch diese gehört zu den schönen Künsten. Die bildenden Künste bezeichnen einzig die Mahlerey und Skulptur.
ad No VIII. Da ich in der In lateinischer SchriftRedakzion selbst die Ursachen beysezte, warum ich wünschte, daß nebst dem gewöhnlichen Modell man zuweilen auch Knaben, und alte Männer auf die Modellbühne bringen möchte, so habe ich hier nichts beyzusezen. Auch führte ich meine Gründe für das Mahlen nach der Natur im Sommer an. - Daß übrigens die nordische In lateinischer SchriftCarnation nicht so schön sey, wie die Südliche, ist geradezu falsch. Überdem muß der Mahler jede Art von In lateinischer SchriftCarnation richtig zu mahlen wißen.
Besezung der Lehrfächer in der Architektur.
Warum einige Männer, die etwa zu
Professoren könnten ernannt werden, hier namentlich angeführt sind, ist die
Ursache in der In lateinischer SchriftRedakzion selbst bemerket. Übrigens hat
die Lehre der Gebäude, wozu Prof. In lateinischer SchriftGentz
am linken Randals Lehrer vorgeschlagen ist, nichts geradezu mit der
ältern u. neuern Geschichte der Baukunst gemein. Auch stehe ich bereits diesem
leztern Fache vor, welches ich
| 7 seit vielen Jahren auf eine Weise
bearbeitet habe, daß ich mir schmeicheln darf, daß vor der Zeit kein anderer
ähnliche Dienste hierin leisten könnte. Übrigens hängen Theorie, und Geschichte
so ineinander, daß sie keine Trennung leiden.
Daß der Prof. von der Lehre der In lateinischer SchriftConstruction ein tüchtiger Mann seyn müße, habe ist bereits in der In lateinischer SchriftRedakzion bemerkt. Übrigens hängt das Wesentliche von guten Vorschriften ab: und diese hat der Lehrer unter Aufsicht, u. Anweisung des academischen In lateinischer SchriftSenates zu machen.
Gerne stimme ich in den Wunsch ein, daß die Lehrer so bestallet werden könnten, um nicht ferner der In lateinischer SchriftEngagemens bey andern Stellen zu bedürfen. innerhalb der ZeileAllein ich verlor bey der In lateinischer SchriftRedakzion nie die nöthige Rücksicht auf den wirklichen Zustand der königlichen Kunstacademie.
Über die Preise.
Die Landschaftsmalerey ist nur ein Subordinirtes Fach. Da also so wenige
Preise für Reisende sind, so verdienen allerdings die drey Hauptfächer den
Vorzug. Indeßen wäre auch ich mit der Einrichtung einverstanden, wenn unter vier
reisenden Mahlern der vierte immer ein Landschaftmahler, und die andern drey
aber Historienmahler wären. -
Akademischer In lateinischer SchriftSenat.
"Warum nur 10. In lateinischer SchriftSenatoren? - warum mehr? - Diese,
denke ich, sind hinlänglich. Der In lateinischer SchriftCurator oder In lateinischer SchriftPræsident machet die ungerade Zahl. - warum nur
Professoren?" - weil diese den ganzen Zustand der Academie beßer kennen; und
sich auch für ihr Wohl mehr intereßiren müßen. übrigens
| 8 werden deliberirende Senatoren soviel man will,
zugelaßen.
Besoldungen.
Warum ist der Lehrer der Theorie, Alterthumskunde, und Kunstgeschichte am
höchsten angesezt? - Antwort: weil dieses Fach unter allen Lehrstellen am
meisten umfaßt. Lehrer hievon kann nur derjenige seyn, welcher die beßte Zeit
seiner Jahre zu diesem weitumfaßenden Studium verwandt, und sich durch viel
Sehen, und Beobachten auf Reisen ausgebildet hat. - Überdem kann er auf keine
Nebenverdienste Rechnung machen, wie jeder andere Lehrer, der zugleich Künstler
ist. Auch hat er nicht der Vortheil eines andern Civilbeamten, der an seiner
Stelle immer voranrücken kann. Die Sache also reif erwogen, steht genannter
Lehrer im Verhältniß seiner andern Collegen, und anderer Staatsbeamten am
wenigsten
vortheilhaft.
Der Lehrer der Mythologie, und Geschichte ist viel niedriger angesezt: allein dieser kann sich auf seiner Stube bilden: und die Kenntniße, welche für diesen Lehrer Hauptzweck sind, bleiben für den Prof. der Theorie pp. nur die Anfangsgründe seiner weitläufigen Wißenschaft. Auch können die Ämter eines Secretärs, und Bibliothekar's jenen in seinen Studien nicht wesentlich hindern: hingegen bedarf dieser, als ein ewiger Student, einer großen Sparsamkeit seiner Zeit.
Es ist übrigens odiös, von seinem eigenen Fache, und Thun zu sprechen; allein aufgefordert wie ich hier war, glaubte ich diese kurze Darstellung der Würde meines Studiums, und meines Amtes schuldig zu seyn.
den 19ten Junius 1798.
Hirt.
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[Hirts Text bezieht sich auf die folgenden Ausführungen von Genelli:]
Bemerkungen über die Redakzion des Rapports der Revisions-Kommission.
den
17ten Junij
1798.
Vorliegender Rapport über die Verfaßung einer Akademie der bildenden Künste baut auf ein Prinzip, das demjenigen ganz entgegengesezt ist, welches meinem frühern Aufsaz: Idee einer Akademie etc: zum Grunde liegt. Meiner geht darauf hinaus, die nähre Bildung des Künstlers frei und ohne von aussen gegebene Richtung, von einem Künstler auf den andern fortgehn zu lassen, und nur alle dazu erfoderliche Hülfsmittel in möglicher Vollkommenheit öffentlich darzubieten. Dieser sezt ein bestimtes, für immer angenommnes System fest, nach welchem öffentlich alle künftige Künstler gleichmäßig gebildet werden sollen. Meiner hat nicht zum Zweck, durchaus Künstler zu schaffen; sondern er trachtet dahin, zu verhindern, daß die entstehenden Künstler nicht allesamt nach dasselbe Ziel einer Convenzionellen Vollkommenheit laufen, sondern, wo möglich, jeder ein origineller Kopf erscheine. Dieser trachtet dahin, überhaupt Künstler sicher zu bilden, unbekümmert, ob auch diese Menge so ausfalle, daß sie hernach nur eigentlich Einen, und ewig denselben Künstler ausmache. Dieser will eine Schule stiften: jener wollte ihr vorbeugen. | 2
Allein die Betrachtung, daß so wenig Künstler in unsern Tagen zu finden sind, die nicht ihrer Kunst, als eines leidigen Brodjoches, herzlich müde wären, sondern sie, wie freie Menschen, als die edelste Beschäftigung einer glüklichen Muße liebten, als die schönste Aeusserung des geistigen Lebens, jener innern Jugend, für deren Erhaltung der echte Künstler (In lateinischer SchriftGoethe) die Musen so erkentlich dankt: diese Betrachtung allein bewegt mich, der lezten Meinung beizutreten, so sehr ich auch die Einführung eines ausschließlichen Geschmaks fürchte und verabscheue. Denn Etwas muß gethan werden: und Künstler in diesem Zustand können unmöglich den innern Eifer besizen, von selbst eine Kunst fortpflanzen zu wollen, die sie nicht anders ansehn, als jede andre eigennüzige Beriebsamkeit des Bürgerlichen Lebens. Sie werden nichts lehren, sobald sie nicht vorschriftsmäßig dazu gehalten sind, sobald es nicht ihre öffentliche Pflicht ist: und einzelne Ausnahmen können keine Wirkung haben.
Und wie sollte es auch anders sein! Wie sollte der Sinn des Künstlers nicht niedergedrukt sein, da wo er eigentlich gar kein Publikum hat? wo das ihm so ganz fremde Publikum sein Geschäft blos als ein müßiges, konvenzionelles Kinderspiel ansieht, das nur beibehalten wird | 3 aus einer Art alberner Frömmigkeit gegen die verfloßenen Zeiten? wenn er alle Künste dem Schiksal der Bildhauerei nacheilen, zu nichts werden sieht? in einer Zeit wo, wer was besizt, nur ängstlich besorgt ist, wie er's erhalte; und wer nichts zu verlieren hat, einzig bestrebt ist, übereilt zu genießen, was der Moment ihm darbeut an thierischem Genuß?
Ich hatte daher in dem eigenenAufsaz mein vorzügliches Augenmerk dahin gerichtet, den Künstlern ein Publikum zu bilden, das Genuß an den Künsten fände: und hierauf ist in diesem Rapport keine Rüksicht genommen. Aber man will doch nicht die Künstler, bloß um Künstler zu haben: sondern man sucht die Künste emporzubringen, weil sie zur Ausbildung des menschlichen Geistes wesentlich gehören; weil man keinen Zweig der menschlichen Bildung vernachläßigen darf; weil der Mensch das Bewußtsein seines Daseins unter jeglicher Gestalt genießen soll; weil wir glüklich sein wollen. Daher gab ich allerhand Anstalten an, um dem Publikum, wonicht Geschmak an den Künsten, so doch für's erste wenigstens Neugierde danach beizubringen. Den Geschmak kann man den Menschen freilich nicht einzwingen; aber Lust kan man ihnen doch einflößen, ihn selbst zu erwerben. Und dieses scheint mir doch mehrerer Aufmerksamkeit werth zu sein.
Demungeachtet hab ich gern zur Verfertigung dieses Rapports mitgewirkt: und jezt seze | 4 ich ihm um so williger meinen Nahmen bei, weil ich überzeugt bin, daß er das Konsequenteste System aufstellt, nach welchem noch eine Akademie errichtet worden; welches die verschiednen Disziplinen der Kunst in der klarsten Folge darbietet, und die kostbare Zeit der Jugend zwekmäßig anwendet und möglichst spart. Ich habe demnach nichts weiter über ganze Anordnung einzuwenden: nur über einzelne Lehrfächer erlaube ich mich noch einige Erinnerungen, bei welchen ich übrigens auf meine besondern Annotazionen zu den Berichten verschiedener Glieder der Akademie verweisen muß.
1.) Geometrie und Linearperspektive, nebst Zeichnung der Architektonischen Ordnungen —
Die unterstrichenen
Worte könten leicht veranlaßen zu glauben, daß wir hier die Lehre der Ordnungen vorgetragen wißen wollten. Dies kan aber nicht die
Absicht sein: sondern es kan hier nur die Rede vom Architektonischen Zeichnen, oder vom Reißen überhaupt sein; zu welchem
freilich die Ordnungen, gleichviel nach welchem System, das bequemste Mittel
sind. Es soll nur den Schülern das Verständniß des architektonischen Rißes
beigebracht werden, welches, wie die Perspektive, allen Zeichnungskünsten gleich
nöthig ist. Die Lehre der Ordnungen hingegen ist zu
ausgebreitet, zu vielfach, da sie zu gleich historisch und systematisch
vorgetragen werden muß; es ist in derselben zuviel Gerede hin und her, und sie
fodert zu viel Vorkentniße, als daß sie gleich in der ersten Klasse vor allerlei
Kunstschülern gelehrt werden könte. Sie gehört zu(?) den
| 5 Klassen von der Lehre der Gebäude, und
von der Theorie der Baukunst.
2. — Anatomie
Diese beschäftigt zwei Klassen: und es
scheint mir nichts wider die Eintheilung dieses Lehrfaches einzuwenden zu sein.
Man muß aber nie aus der Acht lassen, daß alle Theile dieser Lehre genau mit
einander verbunden sind, und ein untrennbares Ganzes ausmachen. Eine absolut
durch Zahlen anzugebende, oder eine ausmeßbare Proporzion gibt es weder in der
Natur, noch darf es eine in der Kunst geben. Eine solche würde bloß begrenzende
Dimensionen geben, und eigentlich keine Proporzion sein. Sondern Muskeln, Sehnen
und Knochen, aus welchen eine Gestalt besteht, können sich unendlich eines nach
dem andern modifiziren, nach Form und Masse: woraus die jedesmalige Proporzion
der Theile gegen einander entsteht. Und der herschende Theil, nach welchem sich
andre so modifiziren, ist der Karakteristische der Form nach, der Masse nach der
vorstechende.
For, und Proporzion zusammengenommen, machen wieder die
ursprüngliche Physiognomie der Gestalt aus. Die Statik gibt die Regel der
möglichen Stellung an, aber wiederum nach Maßgabe jener Formen und Proporzionen;
und nur nach ihr kan die Aktivität der Muskeln etc erklärt werden. Aus der mit
der Physiognomik richtig verbundenen Statik nun entspringt erst der Mimische und
Pathognomische Ausdruk. Ich sage, dieser Ausdruk wird dadurch geschaft; wenn er
gleich einen Psychologischen Grund hat.
Man sieht hieraus, wie die Theile
dieser
| 6 Lehre untrennbar in einander greifen: welches hier nicht in
Rüksicht auf vorliegenden Rapport gesagt ist; sondern nur um den Gesichtspunkt
anzugeben, von welchem man bei Verfertigung des Lehrbuches ausgehn muß.
Uebrigens ist der Mimische Ausdruk das Resultat einer sich äussernden
Thätigkeit; der Pathognomische aber ist die Folge eines obwaltenden
Affekts.
3.) Erster Unterricht im Zeichnen: in der dritten Klasse. —
In dieser Klasse weiß ich nicht, was unter der genauen Angabe der Proporzionen auf den Vorbildern zu verstehn ist? Gibt es
denn überhaupt fixe Proportzionen? so daß alle Menschen in demselben Alter
gleiche Dimensionen hätten? Oder machen nicht vielmehr die unbestimmten
Abweichungen grade den unendlichen Reichtum der Karakteristik aus? und das von
der ersten Jugend an.
Und ist es nicht dann besser, daß die Aufmerksamkeit
gradezu auf diese unerschöpfliche Verschiedenheit gerichtet werde, ohne durch
eine einseitige Regel gestöhrt zu werden? Die Proporzion ist ein allgemeiner
Begriff, der gründlich gefaßt werden muß; und dazu ist die Lehre der Anatomie.
Mechanische Regeln führen hier immer auf Einseitigkeit.
Auch weiß ich nicht
was hier die Drappirten Figuren sollen? Die Lehre der
Drapperie wird erst in der Gypsklasse, und das mit Recht, vorgetragen. Hier
lernt man bei einer Drappirten Figur nichts als die Feder führen: Bei einer
Nakten hätte man was Bessers gelernt.
Ein mehrers über die vorbilder dieser
Klasse und ihren übrigen Apparat ist zu finden in dem Aufsaz: Revision der Untern Klassen etc.
| 7
4.) Gypsklasse. —
Ich habe schon (Revision der Klassen)
bemerkt, daß unsre Gliedermänner zu klein sind. Auch hab ich anderswo gesagt,
wieviel ich auf das Kostum halte. Müßen aber die Künste durchaus so ein
historisches Gewißen haben; so meine ich, daß, um es in seiner Vollkommenheit zu
treiben, der Professor der Archäologie auch bei dem Drappiren zugezogen werden
müßte; besonders um der hier gefoderten Erklärungen
Willen.
5.) —
Mit der vierten Klasse geht zugleich die hier so
genante Freihandzeichnung an, und wird durch alle
folgende Klassen fortgesezt. Wenn man bedenkt, was dieser Professor alles zu
lehren hat, wie ausgebildet seine Schüler schon sind, ehe sie zu ihm kommen, wie
wenig Vorschrift ihm gegeben werden kan; wieviel er also schaden kan, wenn er
nicht ein Mann von Verstand und Geschmak ist; so sieht man ein, daß nur ein
ausgezeichneter Landschaftmaler diesem Lehrfach vorstehn kan, und daß derselbe
wahrscheinlich noch einen Gehülfen nöthig haben
wird.
6.) — Fünfte, sechste, siebente und achte Klasse. —
Für
das Studium selbst, ist es allerdings sehr vortheilhaft, wenn die Schüler ihre
ganze Zeit darauf verwenden, und also auch je mehr Proben ihres Fleißes je
besser geben. Wenn man aber bedenkt, daß die meisten derselben arm, und also
genöthiget sind, ihr Brod selbst zu erwerben; so mögte wohl die hier gethane
sehr starke Probenfoderung für sie zu onerös, oder gar unmöglich
| 8
werden. Entschließt sich die Akademie, wie weiter unten vorgeschlagen wird,
künftig nur Söhne vermögender Aeltern aufzunehmen, so fällt diese Erinnerung von
selbst weg. Und gewiß ist dieser Vorschlag zwekmäßig; und es darf gegen
denselben nicht eingewendet werden, daß manchmal der beste Kopf in den
dürftigsten Glüksumständen gebohren wird. Ein solcher findet endlich wohl einmal
einen Beschüzer, der für seine Bildung das entbehrte Glük ersezt. Und nur das
Ueberwinden der größten Schwierigkeiten kan den Beweis derjenigen Geistesstärke
geben, welche den Mangel des äussern Vermögens zu ersezen im Stand
ist.
7.) — Wissenschaftliche Lehrfächer —
Was ich von diesem
Vortrag der Geschichten, der Alten und der Neuen, der Vaterlandsgeschichten, der
Geschichten von Christen und Juden, von Samojeden und Kamtschadalen, oder wie
sie genant werden mögen, halte, habe ich schon in den Annotazionen zu den
Berichten der Herrn Professoren In lateinischer SchriftRambach und In lateinischer SchriftHirt, wie mich dünkt, hinreichend, erklärt.
Wenn
nun der junge Künstler auch zehn Jahre lang sich In lateinischer Schriftennuyirt hat, die Geschichte, der Griechen zum Beispiel, halb und halb
vortragen zu hören; und er will jezt dran, eine einzige ihrer Thaten zu
schildern: woran soll er sich halten? An das Kompendium des Vorlesers? - oder
soll er nicht lieber zur ersten Quelle, zu In lateinischer SchriftHerodot,
oder In lateinischer SchriftThucydides oder In lateinischer SchriftXenophon,
oder zum In lateinischer SchriftPlutarch, zum
| 9
In lateinischer SchriftPausanias etc. bei welchen er oft das nüzliche Detail -
in der Ordnung, wie's einem Künstler nüzlich werden kan, unverbeßerlich und mit unerreichbarer
Klarheit dargestellt findet - seine Zuflucht nehmen? Und wenn dieß lezte: wozu
hat ihm dann die Vorlesung gedient? Seine Anschauung durch moderne
Vorstellungsarten schulmäßig zu verdunkeln: und weiter zu nichts.
Diese
ersten Quellen verstehen; in ihren Geist eindringen,
soll er allerdings lernen: und hierzu hilft ihm die Mythologie, die Archäologie,
die Geschichte der Kunst, oder besser, der Bildung, und die Geschichte der
Künste. Durch diese lernt er zugleich die Dichter verstehn, in welchen er doch
öfter einen Künstlerischen Gegenstand finden wird, als in der Geschichte aller
möglichen Dumheiten.
Ich bin daher gar nicht mit der hier gegebenen
Eintheilung zufrieden.
Theorie der Bildenden -
nicht der Schönen - Künste besteht aus zwei Theilen: der philosophischen, d.i.
der Aesthetik, und der Praktischen Theorie, die in den Klassen gelehrt wird, und
welche alle Malerbücher lehren oder lehren wollen.
8.) Ueber das Zeichnen nach dem Leben —
ad 4.) Abgelebte Greise, und Kinder,
können nicht Modell stehn: wenigstens nicht für Lernende, welche ein stätiges
Modell fodern. Wenn der Künstler an der frischen und reifen Natur eines
Jünglings, und eines volljährigen Mannes, sich hinlänglich geübt hat; so ist er
leicht in Stand, überal sonst in der Welt die Eigenheiten, sowohl des
verkümmerten Alters als der unreifen Kindheit,
| 10 aufzugreifen: ja es
gehört eine vollendete Fertigkeit dazu, die wandelbaren Züge des Kindes, und die
vervielfältigten des Greises nur einigermaßen mit Freiheit und Festigkeit
wiederzugeben. Nach dem Greisen-Alter lernen, würde
unfehlbar an eine kleinliche, ängstliche und magre Manier gewöhnen.
Nach
einem weiblichen Modell studiren, kan öffentlich nicht
angehn. Es würde unausbleiblich zu Skandal führen. Wenn jeder Meister seine
eigenen Schüler hat, über welche er frei disponiren kan; so ist das ein andres.
Er weiß dann, welche er zu diesem Studium zuläßt, und welche er davon
zurükhalten muß.
Gegen das Malen nach dem Nakten Leben, ist der einzige
vernünftige Grund, der des Herrn Rektor In lateinischer SchriftFrisch: der nähmlich, daß die blonden Menschen unsers
nördlichen Klima's unter der dikken Hülle von Kleidern, die sie ununterbrochen
auf dem Leibe schleppen, eine bleiche, weichliche, kränkliche Karnazion
verbergen, die der Malerei nicht ansteht. Für andere, die viel Brodgeschäfte und
wenig Kunstmuße haben, werden die hellen Morgenstunden zu kostbar, und die
frohen Abendstunden zu köstlich sein, um sie an das Studium der Natur zu
vergeuden.
ad 5. Die nächsten Zeichner sizen jezt der Modellbühne zu nahe. Wenn diese Bühne nun noch mehr erhöht würde, als sie jezt schon ist; so würden jene | 11 Zeichner vollends nichts als eine Verkürzung, wie zu einem perspektivischen Dekkenstük, vor sich haben. Aber auch so wie die Bühne jezt ist, ist die Beleuchtung zu niedrig und zu nahe an dem Modell angebracht; welches den unvermeidlichen Fehler der Lampenbeleuchtung in Vergleichung gegen das Tageslicht, noch vergrößert. Dieser Fehler besteht darin, daß das Licht nur auf Einen kleinen Flek konzentrirt ist; die übrigen Theile aber durch schnell verlängerte Schatten verdunkelt und undeutlich werden: welches dem Studirenden, der nicht blos auf Effekt, sondern auf Kentniß des menschlichen Körpers ausgeht, nicht sonderlich zu Statten komt. Dies hab ich schon der Revision der Klassen bemerkt.
ad 6. Auch hab ich anderswo schon angeführt, daß einer der Modelle oder Aufwärter bei der Akademie, zugleich den Kolorar derselben machen müße: wie solches in Koppenhagen Statt hat.
Besezung der Lehrstellen in den Fächern der Architektur. —
Da ich nicht die
Ehre habe, die Herrn pp In lateinischer SchriftSimon, In lateinischer SchriftEitelwein, In lateinischer SchriftZietelmann und In lateinischer SchriftMeineke zu kennen; so kan ich weiter keinen Antheil an der Proposizion
dieser Subjekte nehmen. Wohl gibt der Bericht des Hrn In lateinischer SchriftSimon ein günstiges Vorurtheil für seine Thätigkeit. Hrn Bau-Inspektor
In lateinischer SchriftGenz kenn ich hinreichend, um zu wissen, daß er all
die Kentniße besizt, die zu dem für ihn hier angewiesenen Fache erfodert werden.
Allein ich wünschte noch, daß Hr In lateinischer SchriftGenz auch über die
Geschichte der Baukunst läse: welches, wie mich dünkt, um so füglicher wäre; da
doch diese Geschichte, wie ich in den Annotazionen zu dem Bericht des Professor
In lateinischer SchriftRambach
| 12 bemerkt habe, auf zweierlei Art behandelt werden muß. Die
allgemeine oder die Philosophische, die Theoretische, oder wie man sie sonst
nennen will, gehörte dann für Professor In lateinischer SchriftHirt; die
Chronologische oder Pragmatische Geschichte hingegen für Professor In lateinischer SchriftGenz: oder auch umgekehrt, wenn man will.
Für die
Lehre der Konstrukzionen wird ein belesener und bereister Mann erfodert, der auf seinen Reisen überall
der Baukonstrukzion seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet hat. Denn, meiner
Meinung nach, können wir in diesem Fache, bei andern Nazionen noch unendlich
viel lernen. In der Zimmerkonstrukzion vorzüglich bei den Venezianern,
Holländern und Franzosen: in der Mauerkonstrukzion bei den Römern und
Florentinern, und besonders an den Ueberbleibseln des Altertums: in der
Steinmezenkunst bei den Italiänern und Franzosen: in der Bereitung der Materiale
bei den Holländern und Italiänern: u.s.w. Ob Hr Bau-Inspektor In lateinischer SchriftMeineke viel in fremden Ländern hat bauen sehen? - weiß
ich nicht.
Auch muß dieser Lehrer ein guter Hydrauliker sein: weil diese
Wissenschaft großen Einfluß auf die Lehre der Konstrukzionen hat.
Uebrigens
muß bei Bestimmung der Gehalte, glaub ich, keine Rüksicht auf die Karriere
genommen werden, welche die Respektiven Subjekte etwa noch im Bau-Departement,
oder im Bau-Amt machen könten: damit man nicht genöthiget sei, sie immer
| 13 wieder aus diesen Kollegien herzuholen. wenn derselbe Mann zugleich
den beiden weitläufigen Fächern der Geometrie und
Perspektive, und der Bauphysik gehörig vorstehn
soll; so wird er nicht immer in Stand sein, noch eine andre Karriere verfolgen
zu können. Ja es wäre vielleicht gut, wenn die Professoren der
Konstrukzionslehre, und der Lehre der Gebäude nicht grade unter jenen Kollegien
ständen; damit sie, wenn sie die Schüler auf die Bauten führen, sich die
Freiheit konservirten, nicht alles gut finden zu müßen, was sie vorfinden.
ZeichnungsSchule für Handwerker. —
Zur Organisazion des Unterrichts in der
Architekturklasse dieser Schule, wird vielleicht nicht undienlich sein,
dasjenige genauer zu beachten, was hierüber in dem Aufsaz: Idee einer Akademie etc. vorkomt.
Die Lehrstellen in den
Provinzial-Kunstschulen habe ich in umgekehrter Ordnung zu besezen
vorgeschlagen: nehmlich sie als eine Beförderung für die Lehrer der Mutterschule
anzunehmen. Denn diese ist unmittelbar unter den Augen der Akademie, und
dieselbe kan folglich ihre Lehrer beständig leiten: auf jene hingegen muß die
Akdemie sich schon sicher verlassen können, und sie müßen daher ihrem Amte
vollkommen gewachsen sein. Deswegen müßen sie auch besser besoldet sein, als die
an der Mutterschule: und diese könten wieder durch ihre Beigegebenen ersezt
werden.
| 14
Wenn man aber zu Ersparung des Geldes die Lehrstellen in der Mutterschule
mit Professoren aus den höhern Klassen besezen will; so kan dieser Vorschlag
freilich nicht beachtet werden.
Uebrigens habe ich meine besondre Idee über
den Zwek der Provinzialschulen in den Annotazionen zu
dem Schreiben des Hrrn Carl Christoph von Hoffmann (1735-1801), Kanzler
der Universität Halle und Präsident der Kunstschule.
[Schließen]Kanzlers von In lateinischer SchriftHoffmann angegeben.
Ueber Preisaustheilungen, das Reisen der Zöglinge und die Ausstellungen —
Die Preise wünschte ich mehr klassifizirt.
Das Aussenden der Künstler
könte vielleicht, für's erste wenigstens, noch seltner angesezt sein. Aber warum
soll unter den Malern allein der Historienmaler reisen dürfen? Die
Landschaftmalerei wird, bei dem Gang den unsre Bildung nimt, immer wichtiger;
und wenn sie eine Schöne Kunst sein soll; so hat sie
noch was anders zu thun, als bloße Prospekte zu liefern.
Warum sollen zu
den Ausstellungen nur Mitglieder unsrer Akademie beitragen? Sollte die Vergleichung gegen Produkte
eines ganz fremden Geistes nicht nüzlich sein, um dem Einschleichen eines
ausschließlichen Geschmack einigermaßen entgegen zu arbeiten?
Die Anmerkung
No 16 ist insbesondre von
Hrn. Hof Rat
In lateinischer SchriftHirt gegen dasjenige gerichtet, was in dem Aufsaz: Idee
einer Akademie hierüber vorkomt. Aber was dort steht, war
in ganz andrer Verbindung und in ganz andrer Rüksicht gesagt.
| 15
Ueber den Senat. —
Nicht mehr als zehn Senatoren,
geben, wie ich glaube, nur eine geringe Verschiedenheit der Meinungen, die sich
sehr bald gegen einander modifiziren werden. Wenn diese Zahl fixirt sein soll;
so sollte sie wenigstens ungleich sein: warum aber sie fixiren? Warum will man
keine Senatoren, die nicht ein Lehramt bei der Akademie haben? Sollte in einem
solchen Korps eine OpposizionsParthei schädlicher sein, als in andern?
Ueber die Besoldungen —
Warum soll der Lehrer der Altertumskunde grade das
größte Gehalt ziehn? Wir werden ihn ja nicht immer aus Rom holen.
NB Warum soll Professor In lateinischer SchriftRambach für seine
700 Thaler noch die Aemter des Sekretärs und des Bibliothekars obenein
verwalten? Könten sich die beiden Herrn nicht in beide Aemter theilen: so daß
Prof: In lateinischer SchriftRambach Sekretär, und Professor In lateinischer SchriftHirt Bibliothekar
wäre?
NB.
Der ganze nöthige Fond zur Akademie wird hier auf 20000
Reichsthaler festgesezt. Sezen wir ihn, zu
großerer Sicherheit, auf 24000: und sodann wird man in den Handwerksschulen
besondere Lehrer anstellen können.
Ueber die Art und Einrichtung einer Bibliothek für die Akademie wird gar nichts erwehnt? So wenig wie über die Einrichtung des Archivs, welches doch seinen bestimten Plaz auf der Akademie haben müßte, damit die Glieder des Senats sich so oft sie's für nöthig hielten, in den Akten Raths erholen könten, ohne sie erst von hier oder dort her holen zu müßen.
In lateinischer SchriftGenelli