Gutachten.
In Betreff der zum Ankauf angebotenen Gemälde.

I. In lateinischer SchriftPalmersche Sammlung.

1. In lateinischer SchriftPaul Potter: hat nicht das Frische und Lebendige der Beleuchtung und das Farbenspiel, das man in diesem Meister bewundert. Ob das Gemälde original oder Copie, oder Werk eines untergeordneten Meisters sey, bedarf keiner Auseinandersetzung. Als vollgiltiger In lateinischer SchriftPotter darf das Gemälde nicht auftreten.

2. Die Kupferplatte des In lateinischer SchriftMarcantonio Raimondi.
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M. Antonio
ist iezt nur ein Curiosum, das höchstens für Kupferstichsammler einiges Intereße haben kann. -

3. Die Kinder von In lateinischer SchriftCuyp: gut, aber nicht wichtiges Bild des Meisters. Dafür höchstens 300 reichstaler.

4. Franz Mieris: - In lateinischer Schrifttranseat.

5.In lateinischer Schrift And.[ries] Both, oder eher In lateinischer SchriftHeusch: schön erhaltene Landschaft. ich stimme für 400 - 500 reichstaler.

6. In lateinischer SchriftJoh. Steen: gut und wohlerhaltenes Bild. Ich stimme für die 600 reichstaler.

7. In lateinischer SchriftPrimaticcio - In lateinischer Schrifttranseat -

8. Joh. Hemeling: der Nahme des Meisters ist falsch darauf, u. das Ganze stark In lateinischer Schriftretouchirt. Späteres Produkt von der altflämischen Schule - aber ohne Belang.

9. Weenix - In lateinischer Schrifttranseat -

10. In lateinischer SchriftLange Hans - In lateinischer Schriftitem.

Andere aus dieser Sammlung Der Senat der Akademie der Künste unter Vorsitz von Schadow und Schumann hatte in einer außerordentlichen Sitzung die angebotenen Gemälde begutachtet und eine Preisschätzung abgegeben (Schreiben vom 08.02.1819: GStA PK, I. HA, Rep. 76 Ve 15 I Nr. 3, Bd. 1, Bl. 148-155).
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von der Akademie vorgeschlagene Gemälde
,

1. Bildniß genannt von In lateinischer SchriftRembrandt: hat nichts von dem Pikanten des Meisters

2. Madonna von In lateinischer SchriftFrancia: schlecht und xxxxxx xxxxxxxxx. Xxxxx ist nicht xxxxxx(?) [Textverlust, Papier zerbröselt] | 2

3. In lateinischer SchriftMetzú: braves Bild, aber es giebt auch keine Idee von der Meisterhaftigkeit dieses Künstlers.

4. Heilige Familie: In lateinischer SchriftColorirt nach einer Zeichnung von In lateinischer SchriftMichelangelo wahrscheinlich durch In lateinischer SchriftMarcellino Venurti [!]. Ich halte nicht viel von diesen Nachahmungen.

Allenfalls wären also In lateinischer SchriftCuyp, In lateinischer SchriftBoth und In lateinischer SchriftSteen, für deren Ankauf ich stimmen könnte, etwa für den Preis von 1300 reichstaler.
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II. Gemälde des In lateinischer SchriftConte Raspi.

1. In lateinischer SchriftMarco Uggione - den der Verkäufer früher für In lateinischer SchriftLeonardo selbst gab - ist ein braves Bild der leonardisch mayländischen Schule, und das Einzige, das ich der Acquisition würdig hielte: aber für nicht mehr als 1000 bis 1200 reichstaler.

2. In lateinischer SchriftBernardino Luini
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Bern. Lovino
: eine überschmierte alte Copie. Das Urtheil der Akademie zeigt, daß die Mitglieder den großen Meister wenig oder gar nicht kennen.

Alles übrige übergehe ich.
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III. Gemälde von In lateinischer SchriftFrauenholz.

Für den Ankauf der zehn angegebenen Gemälde stimme ich sehr. Darunter sind aber nicht genannt:

1. das Porträt In lateinischer SchriftCarl V.: das schönste der Sammlung.

2. der Pendant zu der Heurath In lateinischer SchriftMariae genannt von In lateinischer SchriftSchoreel, u. vorstellend den Abschied Christi von In lateinischer SchriftMaria.

3. die In lateinischer SchriftCaecilia von In lateinischer SchriftRaphael. Ich halte dies Bild bestimmt für In lateinischer SchriftCopie, aber eine sehr wichtige zur Zeit der In lateinischer SchriftCarracci und wahrscheinlich von In lateinischer SchriftGuido Reni.

Auch den Ankauf dieser drey wünschte xxxxxxxxxxxx(?) [Textverlust infolge Beschädigung des unteren Blattrandes] | 3

Die runde Summe, welche der Verkäufer verlangt, beträgt ungefähr 32000 reichstaler. Ich bin der Meinung, daß ihm 15000 geboten würde; und wenn der Verkäufer das an In lateinischer SchriftGeneral v. Menû verkaufte Porträt wieder schaffen könnte - dies das vorzüglichste von allen ist - dürften auch 16000 reichstaler nicht zu viel seyn.

Über die Weise des Ankaufs habe ich mit Herrn Staatsrath Schultz gesprochen, der Ew. In lateinischer SchriftExcellenz das Nähere hierüber vortragen würde.

Hirt

den 26 Feb. 19.