An / des Koeniglichen wirklich Geheimen Staats / und dirigirenden Minister pp / Herrn Freyherrn von Altenstein / Excellenz

In Betreff der von dem Kunsthändler Müller Sr Majestät dem Koenige zum Ankauf angetragenen Gemaelde haben wir die Ehre zu antworten, daß nachdem der Doctor Waagen dieselben in Augenschein genommen, er uns sogleich die Nachricht gegeben, wie mehrere der besagten Bilder zwar an sich echt und recht schätzbar wären, von einigen der Meister sich indeß schon beßere Bilder in den Koeniglichen Sammlungen befänden, die anderen aber keinesweges von so großer Bedeutung wären, daß für das Kgl: Kunst-Museum darauf Rücksicht genommen werden könnte. Die Grundlosigkeit, von dem was der p Müller in seinem wiederholen Antrag an Seine Majestät den Koenig als Aeußerung des Dr Waagen vorbringt, "daß diese Bilder wegen ihrer großen Seltenheit pp für das Kgl: Kunst-Museum angekauft werden müßten," erhellt hieraus hinlänglich, und ist um so befremdender, als derselbe sich gegen den p Müller über die Brauchbarkeit derselben für das Kunst-Museum gar nicht geäußert hat.

Dem p Müller den verlangten Vorschuß von 800 rthlr zu geben, um dafür fünf andere schätzbare Gemaelde anzukaufen, finden wir, nach obigem keinesweges zweckmäßig.

Berlin den 30ten November 1827.

[gez.] Schinkel. [gez.] Hirt