auR von Bl. 93v: An / Des Königs Majestät.

Ew: Königliche Majestät haben unterm 27ten März dieses Jahres die allerunterthänigst unterzeichneten zu beauftragen geruht

in Erörterung zu nehmen, ob das unter den Linden hier belegene Akademie-Gebäude zur Aufnahme des von Ew: Königlichen Majestät beabsichtigten Museums geeignet sey und eventuell zu dessen Einrichtung Vorschläge zu machen.

In Folge dieses Allerhöchsten Auftrags haben wir die erforderlichen Untersuchungen über den Umfang sowie die Konstruction jenes Gebäudes angestellt und das Resultat derselben ist nach der reiflichsten Erwägung dahin ausgefallen,

daß das Akademie-Gebäude zur Aufnahme des Museums besonders wohl geeignet ist.

Bei diesem Urtheile setzen wir jedoch voraus, daß Ew: Königliche Majestät

1.) das Gebäude in seinem ganzen Umfange für das Museum und die unterzubringenden wissenschaftlichen Institute - die Akademie der Wissenschaften und der Künste, die Anatomie und Sternwarte - ausschließlich zu bestimmen und

2.) die erforderlichen Bau-Veränderungen theils in dem Gebäude, theils den Abbau der darin jetzt befindlichen Reitbahn und Wache, | 2 so wie der Pferdeställe und Wagenremisen der Königlichen Prinzen K.K.H.H. und des Militairs zu genehmigen Allergnädigst geruhen werden.

Ew: Königlichen Majestät erlauben wir uns hierüber folgende nähern Bemerkungen und Vorschläge in tiefster Unterthänigkeit vorzutragen.

Nach der gegenwärtigen Einrichtung des Akademie-Gebäudes - worüber Bemerkung alR: sub. A.
[Schließen]
der anliegende Plan
das Nähere enthält - befindet sich theils in einzelnen in den beiden Höfen gelegenen zum Theile baufälligen Gebäuden, Stallung für 475 Pferde, wovon 313 Stände für das Militair und 162 für die Prinzlichen Hofstaaten bestimmt sind. Die fortwährende Ausdünstung dieser großen Anzahl von Pferden hat sammt der mit Salpeter geschwängerten Erde auf das ganze Gebäude zerstörend eingewirkt und dasselbe ist nicht nur in seinen ältern Theilen, sondern auch in den neuausgebauten, vom Salpeterfraße im höchsten Grade angegriffen.

Es war unsre erste und vorzügliche Sorge, zu erwägen, ob dieser Uebelstand gehoben und die Kunstschätze ohne Besorgniß für ihre frühere oder spätere Zerstörung durch Einwirkung des Gebäudes, demselben anvertraut werden können.

Nach den genauesten Untersuchungen haben wir uns über- | 3zeugt, daß die Zerstörungen durch den Salpeterfraß in den Mauern und den dadurch entstandenen Schwamm im Holze, so bedeutend sind, daß deren Hemmung immer nur ein mißliches Unternehmen bleibt. Damit aber das Uebel, welches vorzüglich stark in dem zuerst gebauten Theile, in dem Flügel der Universitätsstraße gewirkt hat, nicht weiter greife und sich nicht auch in den bis jetzt weniger angegriffenen Theil des Gebäudes unter den Linden verbreite, ist dessen Grundursache vor allen Dingen zuerst wegzuschaffen, nämlich die Pferdeställe.

Sobald dieß geschehen, ist jede Besorgniß beseitigt. Bei Ausarbeitung des Plans zur Einrichtung des Museums sind wir von diesem Haupt-Gesichtspunkte ausgegangen und wir erlauben uns daher, bei Ew: Königliche Majestät in teifster Unterthänigkeit darauf anzutragen, daß Ew: Königlichen Majestät die Entfernung der Ställe, Wagenremisen, der Reitbahn, Wache, Heuscheunen und Wohnungen sowohl aus dem Akademie-Gebäude und dessen beiden Höfen als von dem hinter dem Universitäts-Gebäude befindlichen Platze allergnädigst zu genehmigen, dieserhalb auch die weitern Befugte resp: an Ew: Königlichen Majestät Oberstallmeister und Kriegsminister zu ertheilen geruhen und demnächst das Akademie-Gebäude in seinem ganzen | 4 Umfange von den Linden bis zu der Dorotheenstraße zur Anlegung des Museums und zur Unterbringung der oben genannten wissenschaftlichen Anstalten bestimmen möchten.

Wir glauben, Ew: Königlichen Majestät Absichten zu entsprechen, wenn wir zugleich den submissensten Vorschlag allerunterhänigst beifügen, daß Ew: Königliche Majestät zur anderweiten Unterbringung der nach vorstehenden Antrage zu entfernenden sämmtlichen Ställe, Remisen, Reitbahn, Wache pp. den freien Raum an der Ecke der Georgen- und Stallstraße allergnädigst zu bestimmen geruhen möchten.

Dieser Raum, welcher zum größten Theile dem medizinisch chirurgischen Friedrich Wilhelms Institute eigenthümlich angehört, würde mit dem angrenzenden Bauplatze der hiesigen Bau-Kommission und Hinzunahme eines kleinen, bisher vom Hofmarschallamte benutzten Platzes, für den nur erwähnten Zweck ganz vorzüglich geeignet seyn.

Die Anordnung der Gebäude könnte in der Art erfolgen, Bemerkung alR: sub. 5. B.
[Schließen]
die der anliegende Plan angiebt.

Bei der jetzigen Abwesenheit des Herrn Oberstallmeisters und des Herrn Kriegsministers ist es uns nicht möglich gewesen, deren förmliche Einwilligung zu dem beabsichtigten Arrangement einzuholen, doch dürfen wir nach den vorläufigen Besprechungen ihrer Zustimmung | 5 versichert seyn.

Das medizinische Institut wird inzwischen für die Ueberlaßung des Platzes entschädigt werden müßen. Wir werden hierauf am Ende des gegenwärtigen allerunterthänigsten Berichts zurückkommen. Die Ueberlaßung des kleinen, bisher vom Hofmarschallamte benutzten Platzes wird keine Schwierigkeiten finden und eben so wird der hiesigen Bau-Kommission ein anderer und günstigerer Bauplatz angewiesen werden können.

Wir bringen hierzu den zwischen der Köpeniker Straße und der Spree gelegenen sogenannten Wusterhausenschen Holzmarkt allerunterthänigst in Vorschlag.

Wenn Ew: Königliche Majestät diese ehrfurchtsvollsten Anträge zu genehmigen geruhen, so würde nicht nur das Haupt-Gebäude der Akademie seinem ganzen Umfange nach für das Museum und die wissenschaftlichen Anstalten bestimmt, sondern auch die beiden Höfe desselben und der Platz hinter der Universität von verunstaltenden Gebäuden befreit und zugleich ein öder Platz in der Mitte der Residenz mit Gebäuden von freundlichem Aeußern besetzt werden.

Sollten jedoch Ew: Königliche Majestät unsre submissesten Anträge zu genehmigen Anstand finden, so wißen wir vorläufig für Unterbringung des Museums keine andere | 6 zweckmäßige Vorschläge zu machen. Alle Lokalien, welche für diesen Zweck bestimmt werden könnten, z. B. das Ordens-Palais gestatten auch bei einem bedeutenden Kosten-Aufwand keine zweckmäßige Einrichtung zur Aufnahme des ganzen Museums. Es würde entweder hiernach eine möglichst zu vermeidende Zerstückelung der Kunstschätze eintreten oder ein Neubau an einem andern Orte der Stadt bewirkt werden müßen. Dieß wäre um so unangenehmer, als schon die äußere Lage des Akademie-Gebäudes im besuchtesten Theile der Stadt, wie auch Ew: Königliche Majestät in der vorliegenden Allerhöchsten Ordre vom 27ten Maerz currentis AllerhöchstSelbst zu bemerken geruht haben, für die Aufnahme des Museums spricht und dieß Heiligthum der Künste sich an die in dessen Nähe den Grundpfeilern der Preußischen Größe, der Kriegsmacht und den Wissenschaften bereits errichteten Monumenten würdig anschließen wird.

Für den Fall nun, daß Ew: Königliche Majestät unsern Ansichten AllerhöchstIhren Beifall zu geben und hiernach für das Akademie-Gebäude unter den obigen Voraussetzungen zu entscheiden geruhen, verfehlen wir nicht, für den Ausbau desselben und zur Vertheilung der Räume die Allergnädigst geforderten Vorschläge in tiefster Unterthänigkeit zu machen. Wir erlauben uns, dieserhalb auf die allerunterthänigst angebogenen Grund- | 7riße Bezug zu nehmen und erwähnen daher hier nur, daß für das eigentliche Museum das ganze vordere Quarrée, in welchem demnächst Bemerkung alR: Bil: 1. A..
[Schließen]
im ersten Geschoße
die antiken Marmors und Abgüße, Bemerkung alR: Bil: 2.
[Schließen]
im zweiten
, und zwar in dem Theile nach den Linden zu die Kunstkammer, die Gemmen, Münzen etc: in dem Theile nach der Charlottenstraße zu, so wie in dem Mittelgebäude aber die Gemälde-Gallerie aufgestellt und die Seite nach der Universitätsstraße zu, deren Façade ihrer ganzen Länge nach auf dem Blatte 4. B. angegeben ist, disponibel bleiben würde.

Um für die Gemälde eine zweckmäßige Beleuchtung und den erforderlichen Raum zu erlangen, beabsichtigen wir unter Ew: Königlichen Majestät zu verhoffender Genehmigung in den für die Gallerie bestimmten Sälen Scheidewände von den beiden Seiten bis gegen die Mitte des Saals hin, wie aus den Bemerkung alR: 3. 4. B.
[Schließen]
anliegenden Grundrißen
näher ersichtlich ist, aufzuführen. Die großen Effektstücken, welche für diese Scheidewände nicht wohl geeignet sind, werden entweder in den Fonds der Säle oder in dem disponiblen Flügel des Akademie Gebäudes an der Universitätsstraße zweckmäßig aufgestellt werden können.

Die Seite des Akademie-Gebäudes an der Dorotheenstraße mit den beiden Flügeln würde demnächst so vertheilt, daß rechts von der Sternwarte die Säle zu den Kunstausstellungen, an welche das Lokale der Akademie der Künste grenzen, links von | 8 der Sternwarte die Anatomie, an welche sich in der Charlotten-Straße die Räume für die Akademie der Wissenschaften anschlößen, ihr Lokale finden würde.

Die Bauten würden mit dem Abbau der Ställe und Remisen beginnen, nach dessen Vollendung die Räumung des Akademie-Gebäudes und das Abbrechen der in den Höfen befindlichen Gebäude erfolgen könnte. So weit könnte der Bau, insofern Ew: Königliche Majestät Allerhöchst Ihre Entscheidung baldigst zu nehmen geruhen, noch im Laufe dieses Jahres vorrücken. Im Frühjahre 1823. würde demnächst der Neubau im Akademie-Gebäude selbst beginnen, und solcher im Jahre 1824. soweit vorgerückt seyn, daß das eigentliche Museum im Frühjahre 1825. vollständig eingerichtet seyn könnte. Dann würden in den Jahren 1825/27. die Räume für die Akademie der Künste und die Austellungen, endlich in den Jahren 1828/30. die Lokalien für die Anatomie und die Akademie der Wissenschaften gebaut. Von dem jetzigen Akademie-Gebäude würde nur die nach den Linden zu gekehrte Façade und die Sternwarte in ihrer jetzigen Form bleiben. Alle übrige Theile des Gebäudes würden eine gleiche Tiefe und die äußere Form erhalten, welche der Plan 1. A. und 4. B. angiebt. Nach vorstehenden Grundzügen sind die Kosten-Anschläge, | 9 welche Ew: Königliche Majestät wir mit einem erläuternden P.[ro] M.[emoria] der mitunterzeichneten p. Schinkel und Hirt, hierneben allerunterthänigst überreichen, sowohl für die Bauten im Akademie-Gebäude als für den Abbau der Ställe, Remisen etc: von mir dem p. Schinkel, vorläufig angefertigt. Der Betrag ist auf 758.375 Thaler, zahlbar in den 9 auf einander folgenden Jahren vom laufenden an, berechnet, dürfte sich aber noch um etwas vergrößern, da bei dieser Berechnung der minder zweckmäßige Plan, die auf der sogenannten Insel belegenen nicht ausgebauten Gebäude zu den erforderlichen Abbauten zu benutzen, noch nicht aufgegeben war und die Kommission sich auch noch nicht für den Umbau des an der Universitäts-Straße gelegenen neugebauten Theils vom Akademie-Gebäude erklärt hatte.

Mit Rücksicht auf diese Mehrkosten wagen wir daher in tiefster Unterthänigkeit den Antrag, daß Ew: Königliche Majestät eine Summe von 800,000 Thaler in den kommenden 9 Jahren vom laufenden Jahre ab zu den beabsichtigten Bauten zu bewilligen und Partialzahlungen davon, so wie solche erforderlich werden, zu genehmigen geruhen möchten.

Pflichtmäßig können wir nicht unterlaßen Ew: Königlichen Majestät | 10 noch ausdrücklich anzuzeigen, daß außer den vorstehend erwähnten Kosten noch zur Einrichtung des Museums, namentlich zur Restauration der Marmors und Gemählde pp. ein nicht unbedeutender Aufwand erforderlich seyn wird.

Ew: Königliche Majestät haben in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 27ten März currentis noch zu bestimmen geruhet, daß auch die untern Räume des Bibliothek-Gebäudes, wenn dieß erforderlich seyn sollte, zur Unterbringung eines Theils des Museums benutzt werden könnten, jedenfalls aber bei der jetzigen Veranlaßung die Theater-Utensilien daraus weggeräumt werden sollen.

Ew: Königlichen Majestät zeigen wir hierauf zuvörderst allerunterthänigst an, daß nach dem vorstehenden Plane jene Räume nicht in Anspruch genommen werden dürfen: doch haben wir pflichtschuldigst nicht unterlaßen, wegen der angeordneten Räumung derselben die erforderliche Rücksprache mit dem General-Intendanten Grafen Brühl zu nehmen. In Folge der letztern ist auch ein Theil jener Utensilien anderweit untergebracht. Zur Unterbringung des Restes aber und Aufbewahrung der in dem Bankgebäude aufgelagerten Utensilien hat der Graf Brühl seine frühern Anträge auf den Ankauf des Flittnerschen, die Jäger- und Französische Straße | 11 berührenden Grundstücks für 67,000 Thaler wiederholt. Ob hierauf einzugehen, stellen Ew: Königlichen Majestät wir respektvollst anheim. Doch müßen wir bemerken, daß uns dieser Ankauf überflüßig scheint, wenn nur die alten, nicht mehr gebrauchten Koulissen und Utensilien jeder Art verkauft und die Vorräthe durch Anfertigung neuer Utensilien nicht allzusehr vermehrt würden.

Ew: Königlichen Majestät müßen wir allerunterthänigst anheimstellen, ob und was AllerhöchstDieselben über diesen Punkt zu beschließen geruhen. Vielleicht wäre es zweckmäßig, einer besondern Kommission in Gemeinschaft mit dem Grafen Brühl die weitern Arrangements zu übertragen.

Wir erlauben uns nunmehr, auf den oben bereits erwähnten Punkt der Entschädigung des medizinisch chirurgischen Friedrich Wilhelms-Instituts für Ueberlassung des demselben zugehörenden Platzes an der Georgen- und Stallstraßen Ecke zurückzukommen.

Dieser Platz war bisher durch Ew: Königlichen Majestät Kabinets-Befehle vom 22ten Januar und 15ten May 1820. zum dereinstigen Aufbau eines besondern Gebäudes zur Aufnahme des gesammten Instituts bestimmt und hierzu wegen seiner Nähe bei der Universität theils wegen der darin befindlichen Samm- | 12lungen, theils wegen der darin gehaltenen Vorlesungen ganz vorzüglich geeignet. Es ist hiernach nicht zu leugnen, daß das Institut bei Aufgabe dieses Platzes auf bedeutende Vortheile verzichtet und es scheint daher billig, daß die demselben zu gewährende Entschädigung nicht allein nach dem Werthe des Grund-Eigenthums, sondern auch mit Rücksicht auf die Vortheile, welche die Nähe der Universität versprach, abgemeßen werde.

Der Chef des Militair-Medizinal-Wesens Dr: Wiebel hat sich über die Entschädigung des Instituts gegen mich, den p von Witzleben in dem allerunterthänigst beigefügten P.[ro] M.[emoria] vom 26ten vorigen Monats näher geäußert und mit Bezug darauf, daß das Institut einer gründlichen Verbesserung seiner Lokalität gegenwärtig ohnehin dringend bedarf, bei dieser Gelegenheit darauf angetragen, daß entweder 1.) ein bereits vorhandenes Privat-Gebäude, wozu a.) das Georgesche Haus in der Friedrichsstraße b.) das Görckesche Haus in der Dorotheenstraße in Vorschlag gebracht wird, aus öffentlichen Fonds angekauft und für das Institut eingerichtet, oder für letzteres 2.) ein neues Gebäude aufgeführt oder endlich | 13 3.) der an das jetzige Wohngebäude des Instituts stoßende Flügel der Kasernen bis zum Kupfergraben überwiesen und eingerichtet werde.

Hierbei bemerken wir allerunterthänigst, daß ad 1.) die Erwerbung und Einrichtung des Georgeschen Hauses ohne Anrechnung der aus dem alsdann möglichen Verkaufe des jetzigen Wohngebäudes des Instituts zu lösendenSumme, approximativ 160,000 Thaler, die Erwerbung und Einrichtung des Görckeschen Hauses mit dem alsdann noch erforderlichen Ausbau des jetzigen Wohngebäudes ungefähr 76,034 Thaler. die Kosten des ad 2.) erwähnten neuen Gebäudes 288,362 Thaler betragen würden und daß auf den Antrag ad 3.) schon deswegen nicht eingegangen werden kann, weil auf den qu: Theil der Kasernen bereits Truppen angewiesen sind und für diese im Falle anderweiter Verwendung jener Kasernen in Folge des allgemeinen Kasernirungsplans nach dem Gesetze vom 30ten May 1820. eine neue Kaserne, welche vielleicht an 150 - 200,000 Thaler kosten dürfte, erbaut werden müßte.

In dem vom Kriegs-Ministerio geräumten sogenannten Fürstenhause haben wir eine Untersuchung über die Möglichkeit, das erwähnte Institut darin unterzubringen, veranlaßt, es hat sich jedoch ergeben, daß dieß Gebäude zu diesem Zwecke weder seinem Um- | 14fange noch seiner Konstruction nach geeignet ist.

Das Vortheilhafteste würde uns, wenn wir uns über diese, mit der Angelegenheit des Museums nur entfernt zusammenhängende, zweckmäßige Unterbringung des genannten Instituts eine ehrfurchtsvolle Aeußerung erlauben dürfen, der Ankauf eines der sub 1.) genannten Privathäuser scheinen und wir würden uns, ungeachtet der Mehrkosten, für das Georgsche erklären, da in diesem die Anstalt ihrem ganzen Umfange nach ungetheilt ein geräumiges Unterkommen findet, und der Besitzer nur die Baarzahlung der einen Hälfte des Kaufpreises in Anspruch nimmt, die andere Hälfte dagegen unter Verzinsung mit 5 pCt: auf dem Grundstücke stehen zu lassen bereit ist.

Ew: Königlichen Majestät müßen wir die Entschließung hierauf allerunterthänigst anheimstellen, doch können wir die Bitte nicht unterlaßen, daß Ew: Königliche Majestät dem Institute, wenn AllerhöchstDieselben den Abbau der aus dem Akademie-Gebäude zu entfernen Ställe, Remisen etc: auf den Platz an der Ecke der Stall- und Georgenstraße genehmigen, jedenfalls eine Entschädigung für Ueberlaßung dieses Platzes allergnädigst zu gewähren geruhen möchten.

Berlin den 10ten July 1822.

Die Immediat-Kommission zur Einrichtung des Museums. [gez.] Albrecht [gez.] Witzleben [gez.] Schinkel [gez.] Hirt [gez.] Tzschoppe.