[Schließen] Graf!
Ich habe die Ehre, Ihnen hiemit das verlangte Siehe unten.
[Schließen]Verzeichniß zugleich mit dem Kästchen anbey zu übersenden.
Es würde gut seyn, wenn kleine Papierchen mit der In lateinischer Schriftcorrespondirenden Nummer des Verzeichnißes, mit seidenen Fäden an jedes Stück angehängt würden; und an die Stücke, welche keine Löcher haben, könnte man die Nummern ankleben.
Es machet mir große Freude, daß Sie uns so viele wichtige Denkmäler
Albert von Sack hatte im April 1818 von Rom aus
eine Reise nach Griechenland und Kleinasien angetreten, von der er 1821
nach Berlin zurückgekehrt war. 1820 hatte er das Fragment vom Grabmal der Nikarete
erworben, das sich heute in der Antikensammlung Berlin befindet. "Es war
eines der ersten antiken Kunstwerke, die nicht über den italienischen
Kunsthandel nach Berlin kamen. Sack reiste mit dem damaligen
österreichischen Konsul in Athen, Georg Christian Gropius, durch
Griechenland und den Orient und kaufte während dieser Zeit eine Sammlung
von antiken Artefakten, die er später der Antikensammlung in Berlin
vermachte (Wikipedia; Version 10.09.2019). - Sack hatte zuvor bereits
1805 eine Reise nach Suriname und von dort 1807 nach Nordamerika
unternommen. 1812 reiste er zum zweiten Mal nach Suriname.
[Schließen]mitgebracht haben.
Dürfte ich Sie um den Abguß der Münze bitten, von der wir vor ein paar Tagen sprachen, so würden Sie hiedurch, bester Graf! sich sehr verpflichten
Ihren immer bereitwilligen Diener Hirt. | 2Verzeichniß.
einiger vom Herrn Grafen vIn lateinischer Schrift
Sack mitgebrachten
Alterthümern.
1. Ein weiblicher Kopf in gebrannter Erde, nach der Angabe des Besitzers zu
In lateinischer SchriftCorinth
gefunden und gekauft. -
Das Monument verdient in mehreren Rücksichten die
Aufmerksamkeit des Freundes der Künste und des Alterthums. Erstlich sind runde
Bildwercke in gebrannter Erde überhaupt selten, und bis jetzt ist keines
bekannt, was in Griechenland
gefunden wäre. Zweitens ist der Kopf nicht etwa in einer Form gedruckt, wie dies
sonst bei andern Ueberresten in gebrannter Erde der Fall ist, sondern aus freier
Hand In lateinischer Schriftmodellirt. Der Thon ist fein, und man nimmt daran
keine Risse wahr. Es scheint mit einer Art Anstrich oder Firniß überzogen
gewesen zu seyn. Drittens: nach dem Kopfputze zu urtheilen ist die Büste ein
Bildniß aus dem In lateinischer SchriftAugustinschen Zeitalter, und zwar wie
es scheint das der In lateinischer SchriftOctavia, der Schwester des In lateinischer SchriftAugustus (was aber noch
näher durch die Vergleichung mit den Münzen ausgemittelt werden muß). Das Bild
selbst ist nicht In lateinischer Schriftidealisirt, sondern iconisch.
Das
Auffinden einer Büste der In lateinischer SchriftOctavia in In lateinischer SchriftCorinth darf nicht befremden. Sie
ward allda so verehrt, daß ihr die In lateinischer SchriftCorinther einen
Tempel errichteten; und ein Bildniß in gebrannter Erde ist ein Beweis, daß auch
die geringere Klaße von Einwohnern es besitzen wollten. In alterthümlicher
Rücksicht ist das Monument wichtiger, als wenn es in Marmor wäre
In einem
hölzernen Kästchen, inwendig mit schwarzer Seide ausgefüttert, finden sich eine
größere Anzahl kleinere in In lateinischer SchriftAegypten gesamleter Gegenstände verschiedenen Inhalts.
Es sind folgende:
_____________________________________________________________________
1. Eine Schnur braunrother In lateinischer SchriftCorallen um den Hals zu
tragen.
2. Eine Kupfermünze von größerer Form: auf der Vorderseite der Kopf
In lateinischer SchriftJupiters
mit dem Ammonshorn
[Schließen]Amunshorn; auf der Rückseite ein auf dem Donnerkeil stehender Adler, und im Felde
ein Füllhorn mit der Umschrift: ΠΤΟΛΕΜΑΙ ΟV
ΒΑΣΙΛΕΩΣ zu bemerken ist das runde Grübchen in der Mitte der
Münze, sowohl auf der Vorder- als Rückseite.
3. Eine Silbermünze: auf der
Vorderseite der Kopf des In lateinischer SchriftHercules; auf der Rückseite ein thronender In lateinischer SchriftJupiter, in
der linken das Zepter, und auf der ausgestreckten Rechten den Adler haltend.
Hinter dem Throne
| 3 das Wort: ΦΙΛΙΠΠΟV. Im Felde unter dem Sitze die Buchstaben ΑV, dann vor dem Knien ein M und wie es scheint über dem ausgestreckten Arm noch ein Λ.
4. Ein braungelbliches Steinchen in der
Form eines Salbengefäßes.
5. Ein durchlöcherter In lateinischer SchriftAmattist, um ihn wie eine Coralle an eine Schnur zu faßen.
6.
Eine Art von Agathsteinchen in der Form eines Klöppels oder eines In lateinischer SchriftPhallus, oben mit einem Loche, um es als In lateinischer SchriftAmulet zu tragen.
7. Ein ähnlicher Klöppel aus
grünem Glas.
8. Ein In lateinischer Schriftovales Stück heiliger Erde, wo
auf einer Seite mit einem Siegel In lateinischer Schriftaegyptische Figuren
eingedrückt sind. Die Erde ward nachher gebrannt. Die Risse kommen theils vom
Eindruck des Siegels, theils vom Brande her. Von den Figuren läßt sich nur noch
eine hockende Gottheit, den Das Anch-Symbol, ägyptisches Henkelkreuz,
altägyptisches Symbol für das Weiterleben im Jenseits.
[Schließen]Nilschlüßel vor sich haltend, erkennen, wie es scheint mit einem Thierkopfe, aber
ungewiß: ob von einem Hunde oder einem Löwen. Ein solches In lateinischer SchriftAmulet von geweihter Erde ist ein seltenes Stück.
Alle folgenden
Stücke sind von In lateinischer Schriftaegyptischer Porzellan Erde, gebrannt
und mit grünlichem Eyweiße überzogen, nur drey davon sind weißlich und ohne
Firniß. Diese Stücke haben Löcher weil sie als In lateinischer SchriftAmulette
zum Umhängen dienten. Man findet sie gewöhniglich um den Hals der Mumien.
9-10. Bilder des In lateinischer SchriftPhtha, oder des In lateinischer Schriftaegyptischen
In lateinischer SchriftVulcan,
des ersten und größten der In lateinischer Schriftaegyptischen Götter. Man
betrachtet ihn als Urgeist, der im Centralfeuer wohnt.
11.-12. Zwey Figuren
im In lateinischer SchriftProfil mit dem Hundskopf, den Anubis.
[Schließen]In lateinischer SchriftAnubus vorstellend.
13. Eine ähnliche Figur von vorne gesehen.
14.
Eine Göttin in In lateinischer SchriftProfil ) wahrscheinlich In lateinischer SchriftIsis.
15. Eine
andere von vorne )
16. Drey Figuren von vorne gesehen nebeneinander, in der
Mitte ist In lateinischer SchriftHorus, von den Göttinnen rechts und links, scheint das eine
seine Mutter In lateinischer SchriftIsis, und die andere seine Erzieherin In lateinischer SchriftButo zu seyn.
17.
Eine Figur mit dem Bart in den Händen, über die Brust gekreuzt, die Peitsche und
den Agurstab haltend: In lateinischer SchriftAttribute des In lateinischer SchriftOsiris.
18.
Ein Sperber mit der hohen Mütze, heilig dem In lateinischer SchriftPhre und den In lateinischer SchriftArneris.
19. Ein
ähnlicher Vogel aber ohne Mütze.
20. Das Auge des In lateinischer SchriftOsiris.
21. Ein
Profil mit eingesetztem schwarzen Auge; ungewiß ob es von einem Vogel oder Hund.
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22, 23, 24, 25, 26. Fünf Stück Käfer: zwey größere und drey kleinere, die
drey letztern sind mit In lateinischer SchriftHyrogliphen auf der Rückseite.
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27. 28. 29. Zwey flache Stücke an der Vorder- und Rückseite mit dem Hier wohl: Anch (oder: Ankh)-Kreuz
gemeint..
[Schließen]Andreaskreuz, und ein drittes mit demselben Kreuze an der einen Seite, an der andern
aber mit einem In lateinischer SchriftSystrum.
30. Ein flaches Stück an
beiden Seiten mit In lateinischer SchriftHyroglyphen.
31. Ein gekittetes
Stück ohne kennbare Zeichen.
32.-33. Die zwey Federn von der Mütze des In lateinischer SchriftOsiris.
34. Ein Hilfschlüßel.
35.-36. Zwey Tragbare Altartische in
Absätzen.
In lateinischer SchriftBerlin den 8ten In lateinischer SchriftAugust. 1821.
In lateinischer SchriftCopie der Handschrift des Herrn
Hofrath In lateinischer SchriftHirt.