Ich habe nun den zweyten Winterkurs meiner Vorlesungen an der königlichen Bauakademie vollendet: und da ich während dieser Zeit hinreichende Gelegenheit hatte, mir eine genaue Idee von dem Gange, und dem gemeinschaftlichen Unterrichte an derselben zu verschaffen, so sind mir natürlich die vielen wesentlichen Mängel u. Gebrechen ihrer Organisation nicht entgangen: und leider hat nun die Erfahrung erprobt, was ich im voraus von einer solchen Einrichtung theils an das In lateinischer SchriftProtocoll schriftlich gab, theils mündlich äußerte.
Ich sehe es daher, als meine Pflicht an, meine Ansicht der Sache auf's neue an die nächste Behörde gelangen zu laßen mit der Hoffnung, daß dieselbe iezt durch beßere Einsichten, und Erfahrung geleitet, sich werde angelegen seyn laßen, soviel möglich den bestehenden Gebrechen zu steuern.
Nach meiner Meinung sind die Mängel folgende:
1. Ein wesentlicher Fehler ist, daß keine bestimmte In lateinischer SchriftClassification eingeführt ist.
Die jungen Leute
In lateinischer Schriftfrequentiren die Vorlesungen, welche sie wollen,
und ihnen ist nichts in dieser Rücksicht vorgeschrieben. Der Bauunterricht
machet aber ein Zusammenhängendes
| 2 Ganze, und die verschiedenen
Lehrfächer sind unter sich einander In lateinischer Schriftsubordonirt, so daß
es unmöglich ist gewiße Fächer zu verstehen, ehe nicht andere vorher gründlich
erlernt sind. Da aber die jungen Leute dieß durch sich nicht wißen können, so
muß eine feste Norm In lateinischer Schriftexistiren, welche ihnen anzeiget,
nach welcher sie die verschiedenen Fächer zu erlernen haben.
Ich erkläre
mich durch ein Beyspiel. Mein Fach hat die höhere Ausbildung des jungen
Architekten zum Zweck. Ich lege den jungen Leuten die architektonischen
Denkmäler aller Völker u. Zeiten dar, erläutere ihnen dieselben nach den
Urgesezen der Kunst, wo dabey sowohl auf das mangelnde u. fehlerhafte, als auf
das gute, zweckmäßige u. Schöne Rücksicht genommen wird. - Die In lateinischer SchriftEleven können mich aber unmöglich verstehen, und den
gehörigen Nutzen aus den Vorlesungen ziehen, wenn sie nicht vorher in folgenden
Fächern gründlich unterrichtet sind. 1. in der
Geometrie. 2. in der Fertigkeit aller Theile des
Zeichnens, welche einem Architekten in seiner künftigen Praxi vorkommen können.
3. in der In lateinischer SchriftPerspectiv, und
In lateinischer SchriftOptik. 4. in der Mechanik.
5. in der Lehre des Zimmermanns, des Mauers und
Steinmezen, oder in der sogenannten In lateinischer SchriftConstructionslehre.
-
Alle diese Fächer gründlich
| 3 erlernt muß ich bey meinen
Schülern voraussezen, und nun - was für Schüler habe ich fast durchgehends bis
iezt gehabt? - Antwort: Leute, wovon der eine keine In lateinischer SchriftGeometrie, der andere keine In lateinischer SchriftPerspektiv, der
dritte keine Mechanik, der vierte keine In lateinischer SchriftConstructionslehre wußten; ja wo die meisten noch so weit zurück waren,
daß sie nicht einmal nothdürftig, vielweniger fertig, und bestimmt zeichnen
konnten. - Was ist nun die Folge? - Daß die jungen Leute mich nicht hinreichend
verstehen, Langeweile bekommen, und anstatt die Vorlesungen zu frequentiren;
ihre Zeit mit Spaziergehen verderben.
Ohne eine feste In lateinischer SchriftClassification ist schlechterdings kein guter Erfolg für die
Bauzöglinge denkbar. Ich habe die In lateinischer SchriftClassification der
Baufächer in dem Plane, welchen ich zu seiner Zeit für den architektonischen
Unterricht am linken Randan ein hohes In lateinischer SchriftCuratorium überreichte, genau angegeben. Warum man davon
abgieng, weiß ich eben so wenig als die ursache, warum man diesen Plan, der doch
bey dem In lateinischer SchriftCommitté, wo der verstorbene Kanzler
v. Hoffmann presidirte, zu grund
gelegt wurde, in der gedrukten In lateinischer SchriftRelation von der
Errichtung der Bauakademie ganz zu ignoriren schien.
2. Das zweyte Übel, als eine Folge des Mangels einer
bestimmten In lateinischer SchriftClassification, ist die willkührliche In lateinischer SchriftFrequentation.
| 4 Den jungen Leuten ist frey
gegeben, in jedem In lateinischer SchriftSemestre nicht nur die Fächer für ihr
Studium selbst zu wählen, sondern auch so viele Fächer, als sie auf einmal zu
erlernen Lust haben. Hat der junge Mensch seine Matrikel bezahlt, und erlegt er
seine Collegiengelder, so wird er angenommen. Ich zum Beyspiel habe keine
Autorität, den jungen Menschen, sey er noch so unwißend, abzuweisen, sobald er
mir die Matrikel vorgezeigt hat. Was ist nun die Folge von einer solchen
Einrichtung? Antwort: Die meisten jungen Leute eilen, so früh wie möglich von
der Akademie los zu kommen, um so bald wie möglich angestellt zu werden. Dadurch
geschieht es, daß sie auf einmal so viele Fächer zu erlernen über sich nehmen,
daß sie sich unmöglich in einem einzigen gründlich unterrichten können.
Es
ist daher nicht nur eine feste In lateinischer SchriftClassification nöthig,
sondern zugleich auch eine feste Vorschrift, welche, und wieviel Fächer sie in
einem In lateinischer SchriftSemestre auf einmal erlernen sollen.
3. Dem Lehrer sind keine mittel gegeben: den Schüler zum
Fleiß, und zur In lateinischer SchriftFrequentation anzuhalten.
Es ist
eine irrige Meinung, daß man die Bauschulen, weil das Institut Academie heißt,
wie die Studenten an einer In lateinischer SchriftUniversität behandeln müße.
an dieser studiren in der Regel schon reife Leute, hinreichend gebildet, um sich
in den weitern Studien am linken Randihres künftigen Berufes selbst zu
führen. Hingegen an einer
| 5 Bauakademie sind in der Regel nur junge
Leute, welche einer schärfern Aufsicht, u. Leitung bedürfen. Eine Akademie in
der Rücksicht ist mehr mit einem Gymnasium, als mit einer hohen Schule zu
vergleichen.
Es ist daher nöthig, daß jedem Lehrer mittel gegeben seyn:
erstlich die Schüler zur In lateinischer SchriftFrequentation anzuhalten,
zweytens ihn über das Vorgetragene zu eIn lateinischer Schriftxaminiren,
drittens bestimmte Arbeiten, die der Lehrer ihm überhause aufgiebt, an ihn zu
fordern.
4. Die zugroße Zerspaltung der Lehrfächer unter zu viele
Lehrer.
Nach meinem Urtheile ist es eine sehr irrige Meinung, als wenn der
Lehrfächer, oder der Gegenstände, welche iezt gelehrt werden, zu viel wären. Ich
kenne nicht ein einzelnes Fach, welches man entbehrlich nennen könnte. übrigens
führt der Begriff einer Academie schon mit sich, daß die Lehranstalt, für welche
sie sich bestimmt, so vollständig sey, wie möglich, damit brauchbare Männer in
jedem Baufache daran gezogen, u. gebildet werden können. Da auch wirklich die
königliche Akademie nach diesem Fuße fondirt ist, so muß es
allerdings, besonders für ein unterrichtetes Ausland auffallend bleiben, daß in der Nachricht von Errichtung der königlichen
Bauacademie - der besondere Zweck bloß auf die theoretische
| 6
und praktische Bildung tüchtiger Feldmeßer, Land- und Waßerbaumeister; auch
Bauhandwerker vermittelst der Kunstschulen, gehen soll - u. daß die Beförderung
des reinen Geschmacks in der Baukunst nur gleichsam als Beysache (In lateinischer Schriftaccessoire) angehängt ist. -
Wie? laßen sich die
Grundsäze u. Studien, nach welchen der Land- und Stadtbaumeister gebildet werden
sollen, so scharf voneinander trennen? wo ist diese Scheidungslinie? - welche
Art Gebäude gehören nur aufs Land? und welche nur in die Stadt? - Muß der Land-
und der Stadtbaumeister die In lateinischer SchriftConstructionslehre nicht
auf gleiche Weise inne haben? wird nicht zur Anordnung jedes Baues bey der
Scheune, wie beym Pallaste Geschmack erfordert? - oder versteht man unter
Geschmack eben bloß die Anbringung architektonischer Schnirkeleyen? - Der
Endzweck der gesammten Architektur, also für den Land- wie für den
Stadtbaumeister besteht darin, "in jeder art von material - in Lehmpazen, wie in
Stein, in Holz, wie in Marmor - In lateinischer Schriftsolid mit der höchsten
œconomie, bequem für den Gebrauch, u. die Bestimmung des Baues, und wohlgefällig
fürs Auge mit der höchsten Simplicität zu bauen."
weiter: warum bey einer
Bauakademie die Bildung des architektonischen Geschmackes als ein bloßes In lateinischer Schriftaccessoire betrachten? - Geschmack
| 7
erfordert jedes Werk: und nur die Architektur ist es, von deren festen
Grundsäzen man die gründliche Verbeßerung der Handwerker und alles Technischen
überhaupt erwarten kann, und muß. Der wahre Geschmack am linken Randist die
höchste Zweckmäßigkeit verbunden mit wohlgefälligkeit in jedem Bauwerk,
daher derselbe nie genug gelehrt, nie genug verbreitet, nie genug in
allen Köpfen rege und lebendig gemacht werden kann. Die Bildung des Geschmackes
muß der erste und lezte Zweck jeder Bauschule seyn. Denn nur dadurch bewirkt man
die Verbeßerung des Bauwesens, u. der übrigen Gewerke in einem Staate.
Da eine Bauakademie nie anders richtig, als aus diesem Gesichtspunkt betrachtet
werden kann, so erfolgt natürlich, daß alle iezt bestehenden Lehrfächer bey
derselben als zweckmäßig, u. nothwendig zu betrachten sind - die einen nemlich
als Hülfswißenschaften, ohne deren Kenntniß sich keine Architektur denken läßt,
die andern als Fächer, die den Architekt unmittelbar bilden.
Unter die
ersten gehören In lateinischer SchriftGeometrie, In lateinischer SchriftTrigonometrie, In lateinischer SchriftPerspectiv, u. In lateinischer Schriftoptik, In lateinischer SchriftStatik, In lateinischer SchriftHydrostatik, In lateinischer Schriftmechanik, In lateinischer SchriftHydraulik, Maschinenlehre, In lateinischer SchriftBauphysik.
Unter die zweyten: das praktische des Feldmeßens, u.
In lateinischer SchriftNivellirens. Die Zeichnungen der Situationskarten.
der Maschinen, alles architektonische Zeichnen nebst den Verzierungen - weiter:
die In lateinischer SchriftConstructionslehre,
| 8 die Praktische
Lehre des Waßerbaues, die Lehre der Landgebäude, die Lehre der Stadtgebäude, die
Geschichte der Baukunst.
Wenn aber nach meinem Urtheile in allen den genannten Fächern der Unterricht an
einer vollständigen Anstalt, oder an einer sogenannten Akademie statthaben muß,
so bin ich anderseits keinesweges der Meinung, daß sie unter so viele Männer
vertheilt seye, wie gegenwärtig der Fall ist. Im Gegentheil kann eine solche
Zersplitterung in mancher Rücksicht nicht anders als schädlich seyn, wie bereits
die Erfahrung gezeigt hat.
Die Fehler einer solchen Zersplitterung sind
folgende:
1. daß öfters der Unterricht über
denselben Gegenstand mehrmal wiederholt wird: z. E. in der Bauphysik werden die
Bestandtheile der Materialien gelehrt; und in der In lateinischer Schriftconstructionslehre wird dieselbe materie wiederholt: Ein gleiches
fürchte ich, mag zwischen der In lateinischer SchriftStatik u. der In lateinischer SchriftConstructionslehre statt haben, ein gleiches zwischen
der In lateinischer SchriftHydrostatik, u. dem Waßerbau. Ein gleiches zwischen
dem[!] Waßerbaulehre, u. der In lateinischer SchriftConstructionslehre usw.
2. sind gewiße verwandte Wißenschaften, die
nicht wohl getrennt werden können, oder wobey es doch immer beßer ist, wenn sie
von einem Lehrer vorgetragen werden, z. B. In lateinischer Schriftgeometrie,
In lateinischer Schriftalgebra, In lateinischer Schrifttrigometrie
Körperlehre, Curven - weiter In lateinischer SchriftStatik, In lateinischer SchriftHydrostatik, In lateinischer Schriftmechanik, In lateinischer SchriftHydraulik, maschinenlehre: weiter
Strom-Deich-Schleusen-Hafen, Brunnen, Brücken u. wegbau.
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3tens sind die Fächer nicht unter so viele Männer zersplittert,
und mehrere Fächer unter einem manne vereinigt; so können die Lehrer auch beßer
besoldet werden. Duch eine beßere Besoldung gewinnt der Lehrer auch mehr
Intereße für sein Amt, u. sieht es nicht bloß als ein Nebenverdienst an; welchem
Nebenverdienst er daher auch nur glaubt, seine Nebenzeit schuldig zu seyn. -
am linken RandEs müßte überhaupt Regel seyn, keine anderwärts zu
beschäftigten Männern als Lehrer bey der Akademie aufzunehmen. Mit dem besten
Willen müßen solche nothwendig manches vernachläßigen.
4tens Bey der Vereinigung
mehrerer Lehrfächer unter einen tüchtigen Mann könnten denn auch die Kosten für
den Zöglinge erleichtert werden. Es ist iezt auffallend, wieviel der Zögling für
so viele vereinzelte Fächer zu erlegen hat. Man hörte daher schon von Ausländern
die Äußerung, alswenn diese Vereinzelung der Fächer bloß auf Geldschneiderey
berechnet scheine.
Nach meinem Urtheile (und ich weiß, daß dieses das Urtheil vieler vernünftiger
und sachkundiger Männer ist) würde die Vereinigung der Fächer unter die Lehrer
folgende seyn.
a. Ein Lehrer für In lateinischer SchriftGeometrie, In lateinischer SchriftAlgebra, In lateinischer SchriftTrigonometrie etc.
b. Ein
Lehrer für In lateinischer SchriftStatik, In lateinischer SchriftHydrostatik, In lateinischer SchriftMechanik, In lateinischer SchriftHydraulik Maschinenlehre.
Diese beyden Lehrer dürften eben keine
praktischen Geschäftsleute seyn: sondern nur treffliche Theoretiker in ihrem
Fache.
| 10
c. Ein Lehrer für optik, Perspektiv u. Bauphysik. -
Dieser muß außer einer gründlichen Theorie das Praktische der
Perspektivzeichnung verstehen, und auch praktischer Baumeister seyn, damit er
aus der Physik u. In lateinischer Schriftchemie diejenigen Materien gründlich
zu behandeln wiße, was dem praktischen Baukünstler vorzüglich zu wißen obliegt.
d. Ein Lehrer für die Kunst des Zimmermanns,
des Mauers, u. Steinmezen, oder die sogenannte In lateinischer SchriftConstruction. Hiezu wird ein Architekt erfordert, der zugleich das
Praktische des Bauens inne hat.
E. Ein Lehrer für
den Strom-Deich-Schleusen-Hafen-Brunnen-Brücken- u. Wegbau. Dieser Lehrer muß
ein erfahrner praktischer Waßerbaumeister, aber zugleich auch ein tüchtiger
Theoretiker seyn.
f. Ein Lehrer für
Landwirthschafts-gewerbe- und Fabrik-Gebäude jeder Art. Ein solcher muß ein
praktischer Baumeister, und besonders ein großer Techniker seyn.
g. Ein Lehrer für die Stadtgebäude. Diese Lehre fordert
einen in allen höhern Theilen der Kunst und des Geschmackes erfahrnen, und
praktischen Architekten.
Nb. Die drey leztern
Lehrer würden jeder in seinem Fache auch die beste Art die Bauanschläge
anzufertigen lehren. -
| 11
H. Ein Lehrer für die Geschichte der Kunst. -
Dieser Lehrer kann nur ein Gelehrter seyn, der sich mit allen Theilen der Kunst
vertraut gemacht hat.
J. Ein Lehrer für das
Situations-Carten- und Maschinenzeichnen. Dieser muß zugleich praktischer
Feldmeßer, u. In lateinischer SchriftNivelleur seyn, um die Zöglinge auch in
leztern praktisch zu unterrichten.
K. Ein Lehrer -
für das architektonische Zeichnen überhaupt - sowohl mit Zirkel und Lineal, als
für Bauverzierungen aus freyer Hand.
am linken RandMan hat iezt noch
einen Lehrer für den Stil. Es ist allerdings nothwendig, daß ein
Bauverständiger orthographisch schreiben, und einen verständlichen Aufsaz zu
machen verstehe. Dieß Schreibgeschäft komt ihm so häufig, wie das Zeichnen,
vor, besonders in Praxi. Was aber mit diesem Fach noch sehr wesentlich zu
verbinden wäre, ist - ein Auszug aller Verordnungen u. Geseze, welche sich
auf das Bauwesen beziehen. Ein Baumeister kann aus Mangel dieser Kenntniße
manchmal sehr unwillkührlich verstoßen.
An der Anzahl dieser eilf Lehrer wäre es hinreichend: und dergestalt würde
der Lehrgang für Lehrer, u. Schüler ungleich einfacher, als er iezt ist: wobey
man einen Drittel der iezt angestellten Leute ersparte.
5. Ein wesentlicher Fehler ist, daß man gröstentheils
Geschäftsleute zu Lehrern bestellte.
Dieser Nachtheil ist viel größer, als
man sich vielleicht denken mag. - Indeßen will ich nicht in Abrede seyn, daß man
gleichsam zu einer solchen Wahl gedrungen war: denn woher sogleich andere beßer
taugliche Männer finden?
Ich habe schon oben bemerkt, wie in der In lateinischer SchriftCollision, wo Männer mit mehrern Ämtern beschäftigt
sind, nothwendig eines darunter leiden müße. In dem vorliegenden
| 12
Falle mit der Academie wird es in der In lateinischer SchriftCollision immer
leztere seyn, denn viele der Mitglieder haben praktische Staatsgeschäfte, die
keinen Aufschub erleiden; wogegen man die Lehrgeschäfte immer nachholen zu
können glaubet. -
Übrigens verhält es sich mit einem LehrIn lateinischer Schriftinstitute, und einem GeschäftsIn lateinischer Schriftbureau, wie mit der gesezgebenden u. der ausübenden Macht in einem
Staate. Das LehrIn lateinischer Schriftinstitut sezt die Geseze fest; der
Geschäftsmann ist da, um sie in Ausübung zu bringen, u. gehörigen Orts
anzuwenden. - Wenn aber der ausübende Geschäftsmann zugleich Lehrer ist, so ist
erstlich zu fürchten, daß er seine einzeln, einseitigen Praktiken zum
vollständigen Umfang seines ihm anvertrauten Lehrfaches wähle, und sich nicht
hinreichend zu Allgemeinheit, und zu den grundelementen seiner vorzutragenden
Wißenschaft erhebe. Dergestalt kann es geschehen, daß nur diejenigen Praktiken,
welche, und wie sie im Lande üblich sind, gelehrt werden. Die academische Lehre
muß aber nicht bloß dieses bezwecken; sie müßen auch Praktiken lehren, die im
Lande noch nicht bekannt, und zweytens wie die schon bekannten zu verbeßern u.
zu vervollkommnen sind. Geschieht lezteres nicht, so kann das das [sic] praktische Bauwesen nicht vorwärts gehen.
Dabey lehret die
Erfahrung aller art Menschen zu allen Zeiten, daß bloße Praktiker eigen-
| 13sinnig sind, und alles verwerfen, was sie nicht selbst erfahren,
oder ausgeführt haben. -
Zugleich mischet sich bey solchen GeschäftsLeuten
nicht selten die falsche Idee ein - blos brauchbare Leute, wie sie es nennen,
erziehen zu wollen. - Was heißt aber dieß, wenn man den Spruch entwickelt? -
Antwort: nichts anders, als: wir haben bis iezt diese und diese Geschäfte
gehabt, und dieselbe auf die und die Weise betrieben: folglich - was brauchen
die jungen Zöglinge mehr zu wißen? - Allein können der neuen Fälle nicht
unendliche vorkommen? und war euere Praktik in jedem Falle die beste,
einfacheste, und weniger Kostbilligste? -
Die Lehre muß allumfaßend seyn,
damit dem künftigen Praktiker kein unerwarteter Fall sich darstelle: und sie muß
gründlich seyn, damit der künftige Praktiker selbst über seine Geschäfte weiter
zu In lateinischer Schriftrafiniren geschickt sey.
In der Regel ist es
daher nie gut, Männern, welche zugleich große, und überhäufte praktische
Geschäfte haben, Lehrstellen anzutrauen[!]. Damit will ich aber nicht sagen, daß
die Lehrstellen bloßen Theoretikern anzuvertrauen seyn: Nein! dieß würde bey
manchen Fächern der Architektonik selbst sehr schädlich seyn.
| 14 Ich
habe oben die Fächer besonders angegeben, wo man Praktiker als Lehrer brauchet.
Diese aber müßen ihr Lehramt als das wichtigste ansehen, und zugleich treffliche
Theoretiker seyn.
6. Ein Hauptfehler ist, daß die Lehrer der verschiedenen
Lehrfächer nicht miteinander communiziren.
Lehrer, welche auf einen, und
denselben Zweck wirken, müßen sich kennen: müßen sich mit einander
freundschaftlich, und In lateinischer Schriftoffizialiter berathen: ein jeder
muß des andern Lehrart, und den Umfang deßen, was er vorträgt, kennen. Nur auf
diese weise können die verschiedenen Lehrfächer auf einander wirken, die
Lehrfächer richtig getrennt werden, daß keine öftern Wiederholungen einer u.
derselben Sache in den verschiedenen In lateinischer SchriftCollegiis
geschehen.
Ja bloß durch eine solche offizielle In lateinischer SchriftCommunication kann man sich gegenseitig berathen, dem Mangelnden
entgegen kommen: und selbst die Schüler unter einer genauern Aufsicht behalten.
Iezt wird alles abgerißen, und vereinzelt getrieben: und an diesem
langsamen, schweren, und dunkeln Gang ist hauptsächlich schuld -
7. Die In lateinischer SchriftEtablirung eines In lateinischer SchriftDirectoriums.
Wozu ein In lateinischer SchriftDirectorium? Noch hat es keinen Nuzen geleistet;
| 15 kann keinen leisten: aber hat im Gegentheil sehr viel
nachtheiliges.
Es versteht sich, daß ich nichts gegen die Personen habe,
welche das In lateinischer SchriftDirectorium
In lateinischer Schriftconstituiren. Diese sind gleichgiltig. Die Form der
Organisation ist falsch, es mögen übrigens die Personen seyn, welche sie wollen.
Wir wollen die Punkte, warum ein In lateinischer SchriftDirectorium
In lateinischer Schriftetablirt ward, durchgehen: 1. daß der Unterricht
zweckmäßig ertheilt werde 2. daß die Schüler unter nöthiger Aufsicht stehen. 3.
daß besonders für das In lateinischer SchriftCameralbauwesen tüchtige, und geschickte Leute gezogen werden.
I. Punkt: auf was Weise will, und kann ein In lateinischer SchriftDirektorium bewerkstelligen, daß der Unterricht
zweckmäßig ertheilt werde? Antwort: durch folgende Obliegenheiten:
a. den Lehrern die nöthige Anweisung, u. Hülfe über
die Art des Vortrages ertheilen.
b. den Lehrern die
Lehrbücher angeben, oder diese von ihnen ausarbeiten laßen.
c. wichtige und verwickelte Abtheilungen, erforderlichen
Falls selbst vortragen, und den Baueleven erläutern.
d. die In lateinischer SchriftCollegia wöchentlich mehrmal In lateinischer Schriftrevidiren, und für den nöthigen Zusammenhang des
Unterrichts sorgen.
Was mußte der aufgeklärte Ausländer dazu sagen, als er
diese vier angaben - in der gedruckten Nachricht von Errichtung der
königlichen Bauakademie las?
Wie kann das In lateinischer SchriftDirectorium auch nur einen dieser Punkte erfüllen? und man bedenke
wohl: ein In lateinischer SchriftDirectorium, deßen Mitglieder selbst
Professoren sind? -
| 16
von jedem Lehrer, eben deßwegen weil er als Lehrer eines gewißen Faches
angesagt worden ist, wird In lateinischer Schriftpresumirt, daß er die
Kenntniß, u. den Willen zur Besorgung einer solchen Stelle habe. Welche
Anweisung u. Hülfe also können ihm In lateinischer SchriftDirectoren geben,
die auch nichts anders, als Lehrer anderer Fächer sind? - von wem sollten etwa
diese Hülfe, und Anweisung erhalten? oder wo ist der Beweis, daß diese es
weniger bedürfen, als andere? - Man antwortet: sie sind Räthe von In lateinischer SchriftBaubureaux. gut! man kann ein trefflicher Rath, u.
Geschäftsmann seyn; aber deßwegen ist man noch kein guter Lehrer: so wie sich
die Sache In lateinischer Schriftviceverso verhalten kann. am linken RandWelche Hülfe, und Anweisung hat etwa ein In lateinischer SchriftDirectorium bis iezt andern Lehrern schon gegeben? -
"Das In lateinischer SchriftDirectorium soll die Lehrbücher den Lehrern
angeben, Grundriße ausarbeiten laßen, die es nöthigenfalls rektifiziert u.s.w."
Folglich versteht ein In lateinischer SchriftDirectorium jedes Lehrfach
aus dem Grunde und beßer, als die Lehrer jedes einzelnen Faches! Wirklich so
etwas träumt wohl Niemand: - Wie würde es wohl bey einer Universität aussehen,
wo einige der Professoren das In lateinischer SchriftPrivilegium hätten, den
andern ihre Lehrbücher vorschreiben, ihre In lateinischer SchriftCahiers u.
Compendia zu In lateinischer Schriftcorrigiren, und ihnen die methode des
Vortrages zu lehren? - Wer müßte denn diesen Dienst den privilegirten
Professoren thun? oder könnten sie desselben weniger bedürftig seyn? -
Man
sieht, daß ein solches Unternehmen eine reine In lateinischer SchriftAbsurdität ist: und der deutlichste Beweis davon ist, daß die zwey
Jahrgänge hindurch auch nicht das Mindeste von Seite des In lateinischer SchriftDirectoriums in dieser Hinsicht gethan, und geleistet worden ist. - ja
nicht am linken Randeinmal gethan haben, was sie gleich anfänglich
höchstnöthig hätten besorgen sollen, nemlich taugliche, reine Vorschriften
für die Zeichnungsclassen, an denen es noch gänzlich gebricht! welche Idee
muß sich der Fremde von der Akademie denken, der diese
| 17
In lateinischer SchriftClassen besucht, u. die Vorschriften sieht, nach
welchen junge Leute gröstentheils arbeiten? -
"Wichtige, u. verwickelte Abtheilungen, erforderlichenfalls selbst vorzutragen,
und den Baueleven zu erleichtern:"
Man weiß bey diesem Artikel nicht, was
man mehr bewundern soll - ob die In lateinischer SchriftPræsumption von den
hohen Kenntnißen und Talenten eines In lateinischer SchriftDirectoriums, oder
aber die In lateinischer SchriftSupposition von der grassen Unwißenheit
derjenigen Lehrer, welche nicht Mitglieder des In lateinischer SchriftDirectoriums sind. Was muß jeder Denkende über einen solchen Punkt
sich für Begriffe machen?
Gewiß ist, daß das iezige In lateinischer SchriftDirectorium bis zur Stunde noch keine solche schwierige und
verwickelte Fälle für andere Lehrer den Baueleven erläutert hat: und
wahrscheinlich auch nie eine solche Obliegenheit in Ausübung bringen wird.
"Das In lateinischer SchriftDirectorium soll wöchentlich mehrmal die In lateinischer SchriftCollegia
In lateinischer Schriftrevidiren, und für den nöthigen Zusammenhang des
Unterrichts sorgen."
Was heißt das: die In lateinischer SchriftCollegia
mehremal die Woche In lateinischer Schriftrevidiren? - etwa zu sehen, ob
Lehrer, u. Zöglinge die Stunden halten? - Nun wenn man nicht soviel Zutrauen zu
den Lehrern hat, so wäre es wenigstens möglich, daß ein In lateinischer SchriftDirectorium wozu nöthig seyn könnte. Soll aber das In lateinischer Schriftrevidiren so viel heißen, als daß die In lateinischer SchriftDirectoren wöchentlich mehrmal kämen, um für die Lehrer, wo sie etwa
in verwickelte Fälle beym Vortrage geriethen, selbst das Wort zu nehmen, und
sagen, so ist es?
| 18
Übrigens weiß man, wie es bey diesen In lateinischer SchriftClassenbesuchen geht. Anstatt wöchentlich, u. mehrmals zu kommen;
schleichen die Herrn im halben Jahre etwa zwey, oder dreymal auf etwa - 2.
Minuten herbey, und nach dem Compliment entfernen sie sich wieder so geschwind,
wie möglich.
Diese vier genannten In lateinischer Schriftmotiva von In lateinischer SchriftEtablirung eines In lateinischer SchriftDirectoriums
sind daher nicht nur absurd, sondern für eine Lehranstalt In lateinischer Schriftdiscreditirend.
Examiniren wir nun die andern In lateinischer Schriftmotiva:
"Das
In lateinischer SchriftDirectorium soll die Lehrfächer so leiten, damit
vor allen Dingen die Bedürfniße des königlichen
In lateinischer SchriftCammeralbauwesens befriedigt, und auf die Eigenheiten
der verschiedenen königlichen Provinzen Rücksicht genommen werde."
Hier liegt der Knoten, hierauf legen Geschäftsleute die Wichtigkeit:
Dadurch glauben sie zu imponiren. Aber eine kleine Betrachtung wird zeigen, daß
die ganze Sache nur optische Täuschung ist.
Was hat das königliche
In lateinischer SchriftCammeralwesen und die Eigenheiten der
königlichen Provinzen, was hat ein königliches
In lateinischer SchriftBaudepartement, oder ein königliches
OberHof Bauamt mit der
Lehranstalt für die Baukunst zu thun? - In Wahrheit nichts!
Entweder ist
die Lehranstalt gut, oder schlecht organisirt:
Im leztern Falle kann sie
freylich nur Stümper, u. für den künftigen Dienst unbrauchbare Leute
| 19 ziehen. Ist sie aber gut: So wird sie fähige Zöglinge liefern, die nicht nur
bey dem In lateinischer SchriftExamen, welches Ein Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartement, oder ein OberHof Bauamt ihnen
vorlegen wird, bestehen werden, sondern welche auch durch eine kurze Praxis beym
Bauwesen die Cammeralbauten und die Eigenheiten der Provinzen sehr genau kennen,
u. mit Verstand besorgen werden.
Eine Academie, wie sie immer organisirt
sey, kann nichts weiter thun, als den jungen Leuten die Kenntniße lehren, welche
zur künftigen Praxi erfordert werden. Die Praxis selbst ist Erfahrung bey
eigenen Handanlegen. Dieß aber muß erst auf den Unterricht folgen. Sonst machet
man Praktiker ohne Kenntniße: und wie es mit solchen beschaffen sey, zeiget die
Erfahrung in jedem Geschäfte des Lebens hinlänglich.
Überhaupt fordert der
Staat von einer Bauanstalt vier Arten von In lateinischer SchriftEleven zu
seinem künftigen Gebrauch.
1.lich tüchtige Feldmeßer.
Diejenigen Zöglinge demnach,
die sich diesem Geschäfte ausschließlich wiedmen wollen, erlernen die hiezu
erforderlichen Kenntniße, nemlich die In lateinischer SchriftGeometrie, In lateinischer SchriftAlgebra, In lateinischer SchriftTrigonometrie - das
praktische Meßen und In lateinischer SchriftNivelliren, nebst der Zeichnung
der In lateinischer Schrifttopographischen, und In lateinischer Schriftgeographischen Karten.
Haben die Zöglinge diese
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Kenntniße inne, u. sind sie von der Academie darin hinlänglich geprüft: so
ertheile ihnen die Akademie ein In lateinischer SchriftAttestate, als
absolvirte, u. In lateinischer SchriftExaminirte Feldmeßer oder meinetwegen
als Doctores in der Feldmeßkunst. Mit diesem In lateinischer SchriftAttestat
versehen mögen sie sich dann bey andern Behörden anfragen, und ihr Recht auf
Anstellung geltend machen.
ob dann diese Behörden auf das bloße In lateinischer SchriftAttestat solche Zöglinge aufnehmen, oder noch vorher
In lateinischer Schriftexaminiren wollen, das geht die Bauakademie nichts
an.
Nur so viel müßte von Seite des Staats der Akademie zugesichert werden;
daß erstlich kein Feldmeßer angestellt werden dürfte, der das In lateinischer SchriftAttestat der Academie nicht vorzeigen könnte, u.
zweytens daß man keinen mit dem In lateinischer SchriftAttestat der Academie
versehenen verweigerte, auf die Beförderungsliste der Candidaten zu sezen.
2tens tüchtige
Waßerbaumeister.
Außer den Kenntnißen, welche wir schon für den Feldmeßer
angegeben haben, müßen die Zöglinge zur Fähigkeit in diesem Fache noch folgende
Kenntniße inne haben: In lateinischer SchriftStatik, In lateinischer SchriftHydrostatik, In lateinischer SchriftMechanik, In lateinischer SchriftHydraulik, Maschinenlehre, und die praktische Lehre vom Strom- Deich,
schleusen- Hafen, Brücken, Brunnen und Wegebau, die In lateinischer SchriftConstructionslehre, am linken Randdie Bauphysik, nebst dem
architektonischen Zeichnen mit Zirkel und Lineal einer(?) Maschinenzeichnung.
| 21
Ist der Zögling in diesen Kenntnißen fest, In lateinischer Schriftexaminirt, und mit In lateinischer SchriftAttestatis versehen: so
ist er als ein In lateinischer Schriftabsolvirter Waßerbaumeister oder als ein
In lateinischer SchriftCandidat der Waßerbaukunst zu betrachten: und als
solcher muß er Anspruch auf die Beförderungsliste der Waßerbaumeister haben,
auch kann er sonst für In lateinischer SchriftParticuliers im Lande seine
Kenntniße benuzen.
3tens
tüchtige so genannte Land- oder In lateinischer Schriftoeconomische
Baumeister:
Nach der Ordnung des Staats, der gerne die Landbaukunst mit der
Waßerbaukunst in einer Person vereinigt wünschet, müßte derjenige Zögling der
Bauakademie, welcher Anspruch auf eine künftige Anstellung des Staates machet,
und nicht bloß privatisieren, das heißt für Privatleute arbeiten will, vorher
alle die Kenntniße erworben haben, welche wir bereits für den Feldmeßer, u. den
Waßerbaumeister in's besondere angaben: nebstdem hat er die Lehre der
sogenannt[en]
In lateinischer Schriftoeconomischen Gebäude noch in's besondere zu studiren.
Ist der Zögling hierin gehörig In lateinischer Schriftexaminirt, und
durch das academische Zeugniß, als fähig erklärt: so muß ihm der Weg offen seyn
auf die Beförderungsliste der In lateinischer SchriftCandidaten der Waßer- u.
Landbaumeister zu kommen; und nach Fähigkeit, und Fleiß In lateinischer Schriftpromovirt werden.
4tens tüchtige Architekten:
das heißt: solche Leute,
welche in allen Theilen, die die Baukunst umfaßt, gründlich unterrichtet sind.
Diese, die Architekten nemlich,
| 22 müßen alle Fächer ohne
Ausnahme, welche an der Academie gelehrt werden, gründlich studirt haben. Außer
den genannten Fächern müßen sie noch inne haben: optik u. Perspektiv, die
richtige Zeichnung aller Art von Bauverzierungen, die Lehre aller Pracht- und
Stadtgebäude, die kritische Geschichte der Baukunst.
In allen Theilen also
gehörig geprüft, u. mit Zeugnißen versehen sind diese als In lateinischer Schriftabsolvirte
Architekten zu betrachten, u. als solchen steht jede
Bauunternehmung frey. Sie sollen allein das ausschließende Recht haben bey
OberHof Bauamt
angestellt zu werden; hingegen muß sie aber auf gleiche Weise, das Ober Bau Departement als
seine In lateinischer SchriftCandidaten erkennen.
Für den Feldmeßer seze ich den Kurs - wenigstens auf zwey Jahre, für den
Waßerbaumeister wenigstens auf vier Jahre: für den Landbaumeister wenigstens auf
fünf Jahre: und für den Architekten wenigstens auf sechs bis sieben Jahre fest.
-
Ich frage nun: wenn diese Ordnung, Lehr- und In lateinischer Schriftexaminationsmethode, so wie diese In lateinischer SchriftClassification und Bestimmung der verschiedenen Zöglinge bey der
königlichen Bauakademie eingeführt ist: wozu bedarf es
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am linken Randeiner In lateinischer SchriftDirection, welche den
Unterricht nach den Bedürfnißen des königlichen Cammeralwesens
u.s.w. leiten soll? - Eine solche
In lateinischer SchriftDirection kann nur einseitig, und dem Gange der
Akademie nur hinderlich seyn.
Kein In lateinischer SchriftDirectorium, u.
besonders kein In lateinischer SchriftDirectorium von Geschäftsmännern; dieß
muß das Losungswort seyn, wenn je aus einem LehrIn lateinischer Schriftinstitut etwas werden soll.
"Das In lateinischer SchriftDirectorium soll die Anstellung der Zöglinge zum
Praktischen Unterrichte besorgen, und dieselben nach ihren Fähigkeiten
vertheilen."
Ein sonderbares Amt für ein In lateinischer SchriftDirectorium! - Anstellungen zum praktischen Unterricht ist überdem
zweydeutig. Zur Praxi, nemlich zum praktischen Ausführen müßen die Zöglinge doch
vorher die erforderlichen Schulkenntniße besizen: und dann können sie allerdings
zur Ausführung vermittelst des In lateinischer SchriftAttestats zugelaßen
werden, hiefür müßen aber andere Behörden, und nicht das In lateinischer SchriftDirectorium sorgen. Zweytens die Zöglinge nach den Fähigkeiten
vertheilen: In wie weit der In lateinischer Schriftabsolvirte
In lateinischer SchriftCandidat Fähigkeiten am linken Randoder vielmehr
Tauglichkeit besitze, muß wieder das In lateinischer SchriftAttestat
der academie ausweisen; und laut desselben hat der In lateinischer SchriftCandidat auch Anspruch auf die Beförderungsliste.
"Das In lateinischer SchriftDirectorium soll den öffentlichen Prüfungen
beywohnen, u. dann den In lateinischer SchriftEleven das FähigkeitsIn lateinischer Schriftattestat ertheilen."
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Zum Examiniren
der Zöglinge so wohl In lateinischer Schriftprivatim, als öffentlich ist kein
In lateinischer SchriftDirectorium nöthig: Die Lehrer können dieß eben
[so] gut ohne In lateinischer SchriftDirectorium verrichten: und auf gleiche Weise FähigkeitsIn lateinischer Schriftattestate ausstellen, u. zwar mit mehr Recht, als In lateinischer SchriftDirectoren, welche nur bey einem öffentlichen In lateinischer SchriftExamen
In lateinischer Schriftassistiren.
übrigens sieht man auch, daß bis iezt
nicht einmal In lateinischer SchriftExamina statt gehabt haben: ja bis zur
Zeit noch nicht einmal ein In lateinischer SchriftModus examinationis
festgesezt ist: obwohl dieser sehr nöthig, und streng zu beobachten wäre.
Endliches und leztes In lateinischer Schriftmotiv.
"Die In lateinischer SchriftDirectoren, Mitglieder des Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartements, sollen bey ihren
Baubereisungen die In lateinischer SchriftProvinzial-Kunstschulen - doch nur in Hinsicht auf
Baugewerke In lateinischer Schriftrevidiren."
Aus diesem Artikel
erhellte, daß wesentlich nur die Mitglieder des Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartements
In lateinischer SchriftDirectoren seyn könnten am linken Randund folglich
das In lateinischer SchriftDirectorium in diesen PersonenIn lateinischer Schrift perpetuirt werde. Wahrlich ein sonderbares
In lateinischer Schriftprivilegium. - Aber was für ein In lateinischer Schriftmotiv ein In lateinischer SchriftDirectorium bey der Bauakademie zu
In lateinischer Schriftetabliren, weil die Kunstschulen für Baugewerke in
den In lateinischer SchriftProvinzen zu In lateinischer Schriftrevidiren
sind? - Könnte allenfalls diese In lateinischer SchriftRevision nicht
geschehen, wenn eben die Mitglieder des Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartements
keine In lateinischer SchriftDirectoren wären?
Weiter: In lateinischer Schriftexistiren ja bis iezt solche Schulen für Baugewerke
noch nicht und wenn sie einmal In lateinischer Schriftexistiren, bedürfen nur
die Anstalten für Baugewerke des In lateinischer Schriftrevidirens? ist die
Zeichnungsschule für alle übrigen Gewerke nicht eben so wichtig?
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Aber möchte sich ein In lateinischer SchriftDirector der Bauakademie blos
durch diese In lateinischer SchriftQualität, auch am linken Randzur In lateinischer Schriftrevision der übrigen In lateinischer SchriftBranchen der Kunstschule, und ihres Betriebes eignen? -
Aus dem bißher gesagten leuchtet der totale Unnuzen eines In lateinischer SchriftDirectoriums hervor. Aber es ist nicht blos unnüz, es ist auch schädlich - nemlich hauptsächlich dadurch schädlich, weil keine gemeinschaftliche offizielle Versammlungen unter den gesammten Lehrern statt haben: sie daher ihre Ideen über so manches wichtige sowohl den Unterricht, als die Polizey der Academie betreffend, nicht wechseln können, und dadurch so manches Wichtige nicht zur Sprache kommen kann.
Bey einem Lehrinstitut, wie bey gegenwärtigem, muß vollkommene Gleichheit unter
den Lehrern herrschen. Daher würde ich an die Stelle des In lateinischer SchriftDirectoriums ein In lateinischer SchriftProRektorat vorschlagen, daß
alle 6. Monate unter den gesammten Lehrern nach der In lateinischer Schrifttour
In lateinischer Schriftalternirte.
Dieser In lateinischer SchriftProRektor hätte den Vorsiz in den Versammlungen, besorgte die Aufnahme
der In lateinischer SchriftEleven, führte das Geschäft der immediaten In lateinischer Schriftcommunication mit dem In lateinischer SchriftCuratorium unterschriebe die In lateinischer SchriftAttestate nebst zwey andern Mitgliedern, nemlich
demjenigen, welche[r] ihm im In lateinischer SchriftProRektorat vorgieng, u. demjenigen, der auf ihn folgte - und besorgte
überhaupt das Polizeywesen der Anstalt. Da zu all diesem kein besonderes Talent
erforderlich ist, so ist keine Ursache da, daß nicht jeder Lehrer nach der In lateinischer Schrifttour dieses Amt verwalten könnte.
Ein solches In lateinischer SchriftProRektorat wäre um so mehr hinreichend, da ohnedem die
Academie unter einem In lateinischer SchriftCuratorio steht: und ohne Mittheilung an dasselbe nichts
Erhebliches vorgenommen, und verändert werden darf.
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Da auf diese Weise die Besoldungen von 4. In lateinischer SchriftDirectoren wieder in die Casse der Akademie zurückflössen, so könnte
diese Summe vor der Hand sehr zweckmäßig, zu Anschafung von Vorschriften,
Büchern, u.s.w. woran es noch so wesentlich gebricht, verwendet werden. Auch
etwa zur beßern Aufmunterung der Zöglinge für Præmieen, Preise, Aufgaben u.s.w.
auch etwa zur beßern Besoldung der Lehrer.
8. Ein Hauptmangel ist: daß bey der Academie theils keine bestimmte Zeit zum In lateinischer Schriftabsolviren angesezt, theils daß die [sic] in der Nachricht von der In lateinischer SchriftEtablirung der
Bauakademie diese Zeit weit zu kurz angesezt ist.
Wir haben oben die
Lehrfächer aufgezählt, in denen der Feldmeßer, der Waßerbaumeister, der
Landbaumeister, u. der Architekt zu unterrichten sind. Wie ist es aber möglich,
daß man in 1½ Jahr Feldmeßer, in 2½ Jahr Waßer- u. Landbaumeister, und in 4.
Jahren Architekt werden könne? - am linken RandWürde man es glauben, wenn es
nicht mit klaren Lettern gedruckt wäre, daß es Leute giebt, welche glauben,
einen tüchtigen Baumeister in kürzerer Zeit zu bilden, als selbst zu den
Lehrjahren des einfachesten Handwerks erfordert wird? Die Griechen
verstanden unter Baukunst - die Wißenschaft aller Technik, wie das Wort
selbst anzeiget. -
Ich habe oben die kürzeste Zeit angegeben, welche für jede der 4. In lateinischer SchriftClassen von Zöglingen erfordert wird: und gewiß wenn
die Zöglinge jedes Fach, was ihnen nöthig ist, erlernen wollen, so können sie
unter dieser Zeit unmöglich reif werden, und gehörig im In lateinischer SchriftExamen bestehen.
Ich habe z. B. mehrere der jungen Leute kennen
lernen, welche, wie sie mir sagten, sich zum In lateinischer SchriftExamen
| 27 für das Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartment als Waßer- und Landbaumeister
In lateinischer Schriftpræparirten; und bey denen ich wahrnahm, daß sie
noch nicht hinreichend zeichnen konnten. Was soll dann aus solchen unreifen
Leuten in Praxi werden? gewiß nicht anders, als Pfuscher ihr Lebelang.
Dabey wird immer von allen Seiten geklagt, theils daß die jungen Leute so
unvorbereitet zum In lateinischer SchriftExamen kämen, theils daß eine solche
Menge von Bauzöglingen, die angestellt zu werden verlangten, vorhanden wären,
daß man nicht wißen würde, was am Ende mit sovielen würde anzufangen seyn. Die
Klage ist gründlich, u. ich glaube sie gern: aber wo ist das Mittel diese Anzahl
zu vermindern? Antwort: kein anderes: als daß dem Ober Bau
In lateinischer SchriftDepartement nicht erlaubt sey, einen
jungen Menschen anzunehmen, bis er nicht das In lateinischer SchriftAttestat
der In lateinischer SchriftAbsolvirung von der Bauakademie mitbringt, und daß
diese ihm kein In lateinischer SchriftAttestat giebt, bis er nicht die
gehörige Zeit der oben von mir angezeigten Lehrjahre ausgehalten, und in jedem
Fache beym In lateinischer SchriftExamen gründlich bestanden hat. - Dergestalt
wenn am linken Randdie jungen Leute sehen, daß es nicht so leicht ist, ein
Baumeister zu werden, wie ein Schuster; und daß man vorher gründliche
Kenntniße erlernt haben müße, so wird sich die Überzahl, über welche iezt
mit Recht geklagt wird, von selbst vermindern.
9. Aber bis iezt hat noch keine In lateinischer SchriftExamination bey der Academie statt gehabt: ja es In lateinischer Schriftexistirt bis iezt noch nicht einmal ein In lateinischer Schriftmodus
Examinationis.
Dieser muß aber festgesezt seyn, streng, u.
unveränderlich beobachtet werden.
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Es giebt In lateinischer Schriftexaminationen, die bloß zur Schau sind,
wie z. B. die iezt gewöhnlichen öffen[t]lichen
In lateinischer SchriftExamina bey den hiesigen Gymnasien. Ein solches SpektakelIn lateinischer SchriftExamen ist wohl ein In lateinischer Schriftamusement
für's Publikum, aber nicht eine Prüfung, wobey man sehen kann, ob die Zöglinge
etwas gelernt haben.
Der In lateinischer SchriftModus Examinationis würde
nach meinem Urtheile auf folgende Weise einzurichten seyn.
1. Die lezten acht Tage von jedem In lateinischer SchriftSemestre würde zum In lateinischer SchriftExaminiren bestimmt seyn.
2. Jede In lateinischer SchriftClasse würde
für sich In lateinischer Schriftexaminirt, und zwar wenigstens durch drey
Stunden nacheinander.
3. Die In lateinischer SchriftExaminatoren wären nicht der Lehrer der In lateinischer SchriftClasse selbst - sondern drey andere Lehrer der Academie; doch in
Gegenwart des Lehrers der In lateinischer SchriftClasse. Das In lateinischer SchriftCuratorium
könnte In lateinischer Schriftassistiren, und auch besondere Freunde der
Architektur: doch müßte kein willkührlicher allgemeiner Zutritt verstattet
werden.
4. Die In lateinischer SchriftExaminatoren zugleich mit dem In lateinischer Schriftrespective Lehrer der In lateinischer SchriftClasse würden
in der allgemeinen Versammlung bestimmen: 1. welche von den Zöglingen reif
wären, von einer In lateinischer SchriftClasse in die andere über[zu]gehen: oder welche verbunden wären, durch ein
anderes In lateinischer SchriftSemestre in derselben In lateinischer SchriftClasse sitzen zu bleiben. 2. welche man als
In lateinischer Schriftabsolvirte
In lateinischer SchriftGeometer, oder Waßerbaumeister, oder Landbaumeister,
oder Architekten betrachten, u. ihnen als solche das In lateinischer Schriftattestat ausliefern könne. Außer der Unterschrift vom zeitigen In lateinischer SchriftProrektor, u. den In lateinischer Schriftrespect.
Lehrern
| 29 könnte ein solches In lateinischer SchriftAbsolutions
attestat auch vom In lateinischer SchriftCuratorium
In lateinischer Schriftcontrasignirt seyn. - Auch würde in dieser Versammlung
entschieden werden über die Preisfähigen, wenn anders Preise zu ertheilen wären.
Die Liste der Preisfähigen, der In lateinischer Schriftpromovirten, u.
der Versezungen von einer In lateinischer SchriftClasse in die andere würde
jedesmal gedruckt, und ausgetheilt werden.
10. Mangel an Aufgaben zu Præmien.
Mangel
öffentlicher Ausstellungen.
Mangel an öffentlichen Versammlungen.
Ich
sehe es als ein wesentliches In lateinischer SchriftVehikul bey jeder
Lehranstalt, besonders aber bey einem KunstIn lateinischer Schriftinstitut an,
daß die Zöglinge durch Ehre gespornt werden.
Bey der Bauakademie würden
daher alle Jahre Preisaufgaben für die Zöglinge statt haben: und zwar 1mo für die In lateinischer SchriftClasse der Feldmeßkunst irgendeine Zeichnung von einer In lateinischer SchriftSituationcarte. 2do für die Klasse der Waßerbaukunst -
Zeichnungen von irgend einer Anlage, den Waßerbau betrefend. 3. für die Klaße der Landbaukunst - Die Riße zu irgend einem
oeconomischen Gebäude 4. für die In lateinischer SchriftClasse der Architektur irgend ein Riße zu einem Stadtgebäude.
Die
Aufgabe wäre für jede besondere In lateinischer SchriftClasse dieselbe: und es
versteht sich, daß die Schüler dieselben ohne
| 30 Beystand irgend eines
Lehrers machten.
Die Aufgaben würden vom In lateinischer SchriftCorps der
In lateinischer SchriftProfessoren gegeben, und die fertigen Stücke auch
vom gesammten In lateinischer SchriftCorps beurtheilt, und der Preis
zuerkannt.
Die Preise könnten gering seyn zum Beyspiel - für Feldmeßkunst
eine In lateinischer Schriftmedaille von 3. Dukaten: für Waßerbaukunst eine
von 6. Dukaten - für Landbaukunst eine von 9. Dukaten für
Architektur eine [von] 12.
Dukaten.
Dieß machte jährlich eine Preissumme von 30. Dukaten
zusammen. Die Zeichnungen, welche den Preis erhielten, blieben der Academie.
Diese aber sowohl, als die nicht gekrönten würden wenigstens durch drey
Tage in dem Saale der Akademie für das Publikum ausgestellt.
Diese
Ausstellung würde mit einer feyerlichen Versammlung unter dem Vorsiz des In lateinischer SchriftCuratoriums
eröffnet werden.
Der zeitige In lateinischer SchriftProrektor würde die
Verhandlungen des ganzen Jahres etc.(?) ablesen, und dann die gekrönten Zöglinge aufrufen, um aus
der Hand der In lateinischer SchriftCuratoren die Preise zu empfangen. -
Zugleich könnten andern [sic]e Mitgliedern [sic] zwey, oder drey - zweckmäßige die gesammte Baukunst betreffende Reden
ablesen.
Etwas Musik würde eine solche Feyerlichkeit erhöhen.
| 31
Aber außer diesen jährlichen Præmien für die Zöglinge würden noch alle
zwey, oder drey Jahre - besondere Aufgaben für die In lateinischer Schriftabsolvirten Landbaumeister - und In lateinischer Schriftabsolvirten
Architekten gegeben werden. - Jeder, der einmal das In lateinischer SchriftAttestat, als ehemaliger Zögling der Akademie aufweisen kann, u. ein
Einländer ist, oder sich im Lande zu bleiben In lateinischer Schriftengagiren
will, kann hier In lateinischer Schriftconcurriren, u. der Preis ist ein In lateinischer SchriftStipendium zu einer dreyjährigen Reise, welches aber
nie in weniger als 500 Reichsthaler jährlich ohne
Reisegeld, oder in 4(?)00.
Reichsthaler mit Reisegeld bestehen müßte.
Die
Aufgabe würde, wie natürlich, vom In lateinischer SchriftCorps der Profeßoren
gegeben: und auch die Entscheidung des Preises gehörte dem In lateinischer SchriftCorps an. - Die gekrönten Zeichnungen blieben der Akademie, nachdem
alle eingekommenen Preiszeichnungen eine bestimmte Zeit dem In lateinischer Schriftpublico ausgestellt geblieben wären, damit es von der Gerechtigkeit,
u. Unpartheylichkeit der Richter urtheilen und zeugen könnte.
11. Verhältniß des In lateinischer SchriftCorps der
Profeßoren zum In lateinischer SchriftCuratorium u. zweckmäßige Obliegenheit des Leztern.
Ein In lateinischer SchriftCuratorium würde vorzüglich darüber zu wachen haben, daß der
einmal durch ein In lateinischer SchriftReglement
In lateinischer Schriftetablirte Gang der Bauakademie fest-
| 32beybehalten würde. Der zeitige In lateinischer SchriftProrector würde daher
alle Monate, oder wenn nichts wichtiges vorkäme, alle Vierteljahre eine In lateinischer SchriftRelation über alles, was vorgekommen ist, in der
Regel(?) geben.
Sollten aber
unvermuthete Fälle eintreffen, die nicht vom In lateinischer SchriftRessort
des In lateinischer SchriftCorps der In lateinischer SchriftProfessoren
wären, so müßte ein solcher In lateinischer SchriftRapport
In lateinischer Schriftricontinenter statt haben, u. der In lateinischer SchriftProrector
In lateinischer Schriftresponsable seyn.
Ein In lateinischer SchriftCuratorium führt die Rechnung der
Akademie: - Es müßte also alle In lateinischer SchriftSemestre vor der
Wideröffnung[!] des neuen Cursus vom In lateinischer SchriftCorps
der Lehrer ein gemeinschaftlicher In lateinischer SchriftEtat ausgefertigt
werden, von allem dem, was die Academie überhaupt, oder eine In lateinischer SchriftClasse in's besondere bedürfen könnte - als in Vorschriften, Modellen,
Büchern u. dergleichen. - Die Sachen, welche unter die In lateinischer Schrifturgenta gehörten, würden in dem In lateinischer SchriftRapport besonders In lateinischer Schriftspecificirt seyn. Ein In lateinischer SchriftCuratorium
würde dann nach dem In lateinischer SchriftCassenbestand entscheiden, was
sogleich, was in der Folge vorgesehen werden könnte und in Zeit das In lateinischer SchriftProrektorat davon benachrichtigen.
Überhaupt müßte
das Verhältniß des In lateinischer SchriftCuratoriums, zu dem In lateinischer SchriftProrectorat, und des In lateinischer SchriftProrektorats zum In lateinischer SchriftCorps der Lehrer u.s.w. genau im In lateinischer SchriftReglement angegeben, und bestimmt seyn, um der Willkühr, und folglich
den Klagen und der Unordnung so wenig Raum zu laßen, wie möglich.
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So sehe ich den Zustand der Academie an; so wünschte ich ihn gebeßert: übrigens überlaße ich gerne das weitere denjenigen, welche eine nähere Obliegenheit, und In lateinischer SchriftResponsabilität in der Sache haben. Ich habe meine Pflicht erfüllt, u. mein Gewißen befreyet —
Hirt den 6ten April
1801.