An / Ein Koenigl. Hohes Ministerium / der Geistlichen, Unterrichts und / Medizinal Angelegenheiten / Hier

Auf das Schreiben Eines Koeniglichen Hohen Ministerii für die Geistlichen Unterrichts und Medizinal Angelegenheiten vom 29ten Maerz, geben wir uns die Ehre zu erwiedern, daß wir, so wenig zuträglich das öftere Umpacken für alte Gemaelde auch ist, dennoch das Bedürfniß des für die im nächsten Herbst stattfindende Die Akademieausstellung begann am 26. September 1824 in den Sälen das Akademiegebäudes Unter den Linden (vgl dazu: Helmut Börsch-Supan: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786-1850, Bd. 1, Berlin 1971).
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Ausstellung
erforderlichen Raums sehr wohl erkennend, nicht ermangelt haben, zur Beschaffung desselben auch unsererseits so viel mitzuwirken, als nur irgend in unseren Kräften stand. Demungeachtet müßen wir bedauern, daß es uns nicht moeglich gewesen, dem Verlangen Eines Hohen Ministerii in allen Stücken nachzukommen. Mit genauer Noth ist es uns nämlich gelungen, die große Masse aller vorhandenen Gemaelde in den auf dem hierbei zurückerfolgenden Riße mit A. B. C. D und O. 1. 2. 3. & 4. bezeichneten Räumen unterzubringen, so daß also nur die Räume E. G. O 5. zum Behuf der Ausstellung haben geleert werden koennen und zur Uebergabe um die gehoerige Zeit bereit stehen.

Da die sehr nutzbaren Räume F. bekanntlich, so lange die hintere Treppe nicht gelegt ist, zum Durchgang dienen, haben wir leider keinen Gebrauch davon machen koennen, wohl aber würde ein solcher für die Ausstellung moeglich sein, in so fern den Herrn Restauratoren der Commission die nöthige Passage offen erhalten würde.

Wir überlaßen es Einem Hohen Ministerii Sich | 2 hoechsteigen zu überzeugen, daß ein noch engeres Zusammenpacken der Gemaelde nicht ohne augenscheinlichen Nachtheil derselben, und ohne Hemmung des so dringenden Restaurationsgeschäfts zu bewerkstelligen gewesen wäre. Denn nicht allein, daß alle oberhalb B. C. D. befindlichen Räume für dieses Geschäft unumgänglich nothwendig sind, häuft sich die Anzahl der restaurirten Bilder, welche sämmtlich dem Licht ausgesetzt werden müssen, in sofern sie nicht durch Nachdunkeln wieder verderben sollen, allmählich dermaßen an, daß wir in Bezug auf dieselben für einigen Platz im Saale D haben Sorge tragen müssen, und auch besonders aus diesem Grunde uns veranlaßt sehen, Ein Hohes Ministerium um die Rückgabe der für die Dauer der Ausstellung abzutretenden Räume acht Tage nach Verlauf derselben gehorsamst zu bitten.

Berlin den 24ten Juny 1824.

[gez.] Schinkel. [gez.] Hirt