Behufs der von des Königs Majestät
vielleicht zu bestellenden fernerweiten Versicherung der Sollyschen GemähldeSammlung gegen FeuersGefahr
wünsche ich des schleunigsten unterrichtet zu sein, auf wie hoch ungefähr, der
Werth der ganzen Sammlung zu
500,000 reichstaler angenommen, der Werth der
| 2 in dem
Hauß N°. 67. der
WilhelmsStraße annoch befindlichen Gemählde sich beläuft, u
wieweit dagegen auf die bereits anderweit untergebrachten Gehmählde gerechnet
werden muß. Ob sogleich noch eine bedeutende Zahl von Gemälden mehr in den
Koniglichen
Akademie-Gebäude ohne
anderweiten Nachtheil untergebracht werden könnte und wie hoch in diesem Fall
der Werth der in dem Hause n. 67. der Wilhelmsstraße noch zurückbleibenden
Gemälde anzunehmen seyn dürfte? Endlich
3) Ob wohl anzunehmen seyn dürfte
daß bis zu dem zur Räumung des vorgedachten Hauses bestimmten Termin sämtliche
Gemälde in Königlichen Gebäuden untergebracht werden können oder ob noch immer
ein Theil in Privatgebäuden wird untergebracht werden müssen und wie hoch dieser
anzuschlagen seyn dürfte.
Um Sr Majestät Befehl über die Versicherung entweder der ganzen Sammlung oder doch wenigstens des in öffentlichen Gebäuden noch nicht aufbewahrten Theils demnächst sofort befolgen zu können, ersuche ich Ew p um möglichst schleunige gefällige Aeusserung hierüber. wobey es nicht auf die großtmögliche Genauigkeit der Abschätzung oder Angabe des Werthes ankommen kann.
Namens Sr. Excellenz.[gez.] A[ltenstein]
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Das vorausgehende Schreiben Altensteins an den König vom 26. Januar 1823 hat folgenden Wortlaut:
Die von Ew. Königl. Maj. erkaufte Sollysche GemähldeSammlung ist früher von deren
Eigenthümer, hiernächst aber für Haftung des Staats gegen Feuers Gefahr
dergestalt versichert gewesen, daß deren Werth überhaupt zu 500,000
reichstaler angenommen u daher
100000 reichstaler
Preuß. Courant bei der hiesigen u
100000 reichstaler Preuß.
Courant bei der Leipziger FeuerVersicherungsGesellschaft, dagegen aber
250000. Mark Banko bei der 5ten Hamburger
Assecuranzgesellschaft,
100000. Mark Banko bei der 2ten Hamburger See- u Feuer Assecuranz Compagnie u
250000. Mark
Banko bei der Londoner Phönix Assecuranz Compagnie versichert wurden. Das
Handlungshaus der Gebrüder Beneke
hierselbst besorgte das ganze Geschäft, u es war damit für das letzte Jahr,
welches am 11. d. M. abgelaufen ist, bei Zahlung einer Prämie von ¾ pro Cent
einschließlich der übrigen Unkosten eine Ausgabe von 4,301 reichstaler
11 silbergroschen 3 d. verbunden.
Ew. Königl. Maj. Befehl allergnädigstlich erbitte ich mir hiermit nunmehr
allerunter-//thänigst, ob die erwähnte Sammlung auch fernerhin für ein Jahr
gegen FeuersGefahr in der bisherigen Art versichert werden soll, oder ob dies
wenigstens hinsichts der in dem Privat Gebäude in der WilhelmsStraße annoch
befindlichen Gemählde nach deren verhältnißmäßigen Werth geschehen soll.
Das Letztere würde meines ehrfurchsvollsten Dafürhaltens zur Sicherstellung
gegen jede etwaige Gefahr wünschenswerth sein, u würde ich für den Fall, daß Ew.
Königl. Maj. die ganze oder theilweise Versicherung der Samlung zu befehlen
geruhen sollten, nur noch allerunterthänigst bitten müssen, Allerhöchstdero
Ministerium des Schatzes u für das Real-Kreditwesen anzuweisen, den hierdurch
entstehenden Kostenbetrag auf das Extraordinarium seiner HauptCasse zu
übernehmen.