Indem ich das Siehe Hirts
Schreiben an Graf Sack vom 08.08.1821.
[Schließen]Verzeichniß der Münzen mit Dank zurücksende, übergebe ich zugleich das Verzeichniß ihrer höchst
intereßanten Athenischen
Alterthümer.
Würden Sie eine Abschrift von meinen beiden Verzeichnißen machen laßen wollen, und mir dieselben zurücksenden, würden Ew. Hochgebornen mich sehr verbinden.
Ich wünsche, daß Sie, mein verehrtester Herr Graf, bald wieder eine zweyte Siehe das vorausgehende Schreiben vom
08.08.1821.
[Schließen]Reise in den Orient unternehmen
mögen. Die Ausbeute Ihrer ersten Reise ist so groß und schön, daß wir
Studirende, die wir hier am Boden kleben müßen, nur wünschen können, daß es
viele Patrioten Ihresgleichen geben möge, die uns so vielfach, wie Sie,
bereichern; und unsere vaterländischen In lateinischer SchriftMusea
bedenken.
Ihr gehorsamster Hirt
Berlin den 30ten Sept. / 1821. | 2
Vorläufiges Verzeichniß.
der Alterthümer
welche Herr Graf In lateinischer Schriftv
Sack in In lateinischer SchriftAthen gesammlet hat.
______________________________________
Diese Denkmäler bestehen theils in In lateinischer SchriftMarmora, theils in gebrannter Erde. Manches ist durch schlechte Packung auf dem Transport gebrochen, doch so daß das wesentliche sich wieder herstellen läßt. Wir zeichnen zuerst:
A. Die In lateinischer SchriftTerre cotte.
1. Ein gemaltes Gefäß in vielen Scherben. Es hat mehrere Figuren, deren
Zustand sich aber erst näher bestimmen läßt, wenn die Stücke erst wieder genau
vereinigt sind. Es scheint, daß In lateinischer SchriftAchilles unter den Töchtern des
In lateinischer SchriftLecomedes
darauf vorgestellt sey.
2. Mehrere Fragmente von einem Gefäß mit schwarzen
Figuren - wie es scheint der alte In lateinischer SchriftBacchus, In lateinischer SchriftHercules und eine
weibliche Göttin.
3. Der Hals, wie es scheint von einem Gefäß mit gemalten
Streifen u.s.w.
4. Der Bauch von einem Gefäße mit schwarzen Figuren, wie es
scheint, der alte In lateinischer SchriftBacchus, In lateinischer SchriftHercules und eine weibliche
Göttin.
5. Ein großes Gefäß mit gemalten Streifen u.s.w.
6. Kleines
schwarzes Gefäß mit schwarzen Figuren, wie es scheint den Kampf mit In lateinischer SchriftMinotaurus
vorstellend.
7. Verschiedene Schaalen mit Henkeln ohne Figuren.
8.
Ungefähr zwölf Stück kleinere Gefäße von dieser Form derer, welche zu Salbungen
dienten, und andere.
9. Eine Taube von gebrannter Erde.
10.
Desgleichen ein unförmlicher Eber.
11. Ein runder Deckel mit drey Reutern.
12. Eine sitzende weibliche Figur, etwa 4 Zoll hoch, in ihre Drapperien
sehr schön eingewickelt. Der Kopf und der linke Fuß fehlen. Die Rückseite wie
gemacht.
13. Eine weibliche Figur gerade stehend, etwa 6 Zoll hoch, die
Drapperie hat Aehnlichkeit mit der athenischen Kanephore?
[Schließen]Caulphorre. Es fehlen der linke Vorderarm die rechte Hand und der Kopf.
14.
Eine thronende weibliche Gottheit im ältesten Styl - aegyptisch-aeginetisch, die
ganze Figur war bemalt, das Gewand mit allerley Auszierungen, aber ohne
bestimmten Charackter. Der Kopf ist von der Statue abgebrochen und auch der
untere Theil der Büste, doch sind beide leicht wieder zu vereinigen. - Ein
seltenes Stück. -
15. Ein ganz rothes Gefäß mit drey kleinen Henckeln noch
mit Knochen ausgefüllt.
| 3
B. Marmor und Alabaster.
16. Ein gebrochenes Salbengefäß von pentelischen
[Schließen]pentalischen Marmor.
17. Fragmente von einem andern in Alabaster.
18. Ein
rundes flaches Gefäß, mit gebrochenem Deckel, wunderschön gedrehte Arbeit in
Marmor.
19. Mehrere verrostete Stücke von Erz.
20. Ein ausgehöhltes
Salbengefäß.
21. Zwey ähnliche aber noch nicht ausgehöhlt.
22. Zwey
Mündungen von Salbengefäßen, das eine von Marmor das andere von Alabaster.
23. Ein Stück grauen Marmor.
24. Ein anderes mit einem Gesimschen und
dem Worte. ΔΟΚΙΜΟ -
25. Mehrere
Marmorfragmente, welche als Füße zu einem Throne gedient zu haben scheinen. Noch
ist um den untern Theil eines Fußes das Bley anhangend, mit dem es vergoßen
wurde.
26. Ein weiblicher Zeigefinger.
27. Eine rechte weibliche Hand
ohne Finger.
28. Ein rechter weiblicher Fuß.
29. Eine Streifen Marmor,
worauf ein In lateinischer SchriftRelief, eine im Mantel gehüllte
Jünglingsfigur, in der linken eine Rolle haltend, der rechte Arm nackt
herabhängend. Zu den Füßen eine runde Scheibe (In lateinischer SchriftDiscus)
und ein Malteser Hündchen, an dem Jüngling aufspringend: über die Figur der Name
ΓΑΜΦΙΛΟΣ -
30. Fragment eines
Gefäßes, worüber abgebildet eine Urne mit einem In lateinischer Schriftrelief
in drey Figuren, welche zwey Alte vorstellen, die voneinander Abschied nehmen;
ein Jüngling steht trauer[n]d hinter einen
derselben.
31. Ungefähr 3 Fuß hohe Marmorurne mit In lateinischer Schriftrelief: Eine Matrone sitzt auf dem Stuhle, die kleinere Tochter hinter
ihr, ein alter bärtiger Mann nimmt Abschied, hinter ihm wie es scheint die
ältere Tochter: über dem Kopf der Sitzenden ist der Name ΕΥΘΥΜΑΧΗ. -
32. Eine ähnliche Urne: in In lateinischer Schriftrelief drey weibliche Figuren, wovon die eine von der in der Mitte
stehenden Abschied nimmt.
33. Noch eine ähnliche Urne: in In lateinischer SchriftRelief drey Figuren, Vater und Mutter, wovon die
Tochter Abschied nimmt.
34. Das Fragment einer sitzenden weiblichen Statue
in Lebens-
| 4größe. Der verschleierte Kopf ist erhalten bis auf die
Nase, und das Gewand bis auf den Sitz; doch ist von der Brust an das Bild
abwärts beschädigt. Nicht unwahrscheinlich gehörten die Fragmente No 25 zu dem Throne. Schwer ist
der Gegenstand zu errathen, indessen ist das Gesicht mehr In lateinischer Schriftideal, als In lateinischer SchriftPortrait, und erinnert an die In lateinischer SchriftVesta.
35. Ein rohgearbeitetes würfelförmiges Stück Marmor, ungefähr 18 Zoll hoch,
und 24. Zoll breit, bestehend aus einem Untersatz, ist keßelförmig vertieft, und
mit Knochen gefüllt. Der Deckel schließt genau darüber, vermittelst eines
Pfalzers.
36. Der Giebelstück vom Grabmal der Nikarete.
[Schließen]Deckel eines Sarges in Giebelform unter dessen Kranzgesimse die Inschrift steht:
ΝΙΚΑΡΕΤΗ Κ ΤΗΣΙΚΛΕΟΥ ΣΑΤΝΟ ΣΙΟΚ ΘΥΓΑΤΗΡ. -
In lateinischer SchriftBerlin den 30ten In lateinischer SchriftSeptember 1821.
Copie der Handschrift des Herrn Hofrath
In lateinischer SchriftHirt