Berlin, den 10. September, 1823.
Nach dem Empfange Ew. Wohlgebohren gefälligen Schreibens vom 5ten
December vorigen Jahres habe ich Seiner Majestät dem Könige sogleich über den Ankauf der Von
Hans Baldung Grien und von Albrecht Dürer.
[Schließen]zwei ausgezeichneten Gemälde welche Sie der Königlichen Sammlung überlaßen wollten Vortrag gehalten.
Mittelst allerhöchster Kabinetsorder vom 15ten Januar dieses
Jahres haben zwar des Königs Majestät den Ankauf dieser Gemälde für das Königliche Museum genehmigt jedoch nur unter der
Voraussetzung daß die Zahlung dafür aus den Fonds meines Ministerii geleistet werden könne indem
Allerhöchstderselben nicht genehm
fanden den Ankaufs Preis besonders anzuweisen. Da mir aber ein Fond zu solchen
Ankäufen durchaus mangelt: so habe ich Abstand genommen, Ew. Wohlgebohren die
allerhöchste Bestimmung mitzutheilen in der Hoffnung, daß es mir gelingen werde
noch einen angemeßenen Fond dafür aus zumitteln. Ich hoffe daß solches noch der
Fall seyn wird indem ich wiederhohlt auf die Ueberweisung eines solchen Fonds
angetragen habe[,] ich kann solches aber nicht verbürgen u im
schlimmsten Fall hoffe ich daß nach vollendeter Sonderung der vormaligen Sollyschen Sammlung verkäufliche
Bilder ausgewählt werden könnten, um durch deren Veräußerung diese Zahlung zu
deken. Da mit diesem schwierigen Geschäfte nun so glüklich vorgeschritten ist,
so dürfte sich vielleicht bald diese Gelegenheit finden. Ich bedaure Ew. nichts
Bestimmteres äußern zu können und bitte Sie die Zögerung der Antwort dennoch(?) gefälligst zu entschuldigen und
versichere zu gleich(?) daß ich
den ersten günstigen Moment benutzen werde den Ankauf zum Vollzug zu
bringen.