Ich habe hiemit die Ehre, ein hochlöbliches In lateinischer SchriftDirectorium der königlichen Kunstakademie zu benachrichtigen, daß ich dem Mahler In lateinischer SchriftHummel den Beschluß des akademischen In lateinischer SchriftSenats vom vorigen Sonnabend, vermöge deßen derselbe zum Unterricht in der Perspektiv und In lateinischer SchriftOptik einstimmig vorgeschlagen worden ist, mitgetheilt habe, zugleich mit den gegenseitigen Bedingungen.
Herr In lateinischer SchriftHummel,
obwohl er glaubt, daß die jährliche Besoldung von 350
Reichsthaler weder der Stelle überhaupt
entspreche, noch eine hinreichende Entschädigung für den Zeitaufwand sey, hat
jedoch den Vorschlag angenommen, aus dem Grunde, theils weil er es für ehrenvoll
hält, dadurch mit der königlichen Akademie in Verbindung zu kommen, theils weil er glaubt, für die
Zöglinge Der Akademie der
Künste und der Bauakademie.
[Schließen]beider Akademien in einem Theile des Unterrichtes nüzlich zu werden, den er als das
Fundament aller Zeichnung betrachtet, und den man doch so häufig selbst bey
Künstlern von Namen vernachläßigt findet.
In lateinischer SchriftHerr Hummel wird daher dem Wunsche des akademischen In lateinischer SchriftSenats gemäß in möglichst kurzer Zeit einen Plan einreichen, nach welchem er glaubt, daß der Gesammtunterricht in der Perspektiv und In lateinischer SchriftOptik ertheilt werden müste. Da ich indeßen gegen ihn äußerte, daß bey den Akten der Akademie bereits verschiedene Plane, den Unterricht in der Perspektiv betreffend, vorhanden wären, so wünscht er, daß ihm dieselben auf einige Tage zur Ansicht auf dem kürzesten Wege mitgetheilt werden könnten. - Herr In lateinischer SchriftHummel würde den Unterricht in drey, spätestens vier Wochen anfangen können.
Hiernach kann also ein hochlöbliches In lateinischer SchriftDirectorium den Antrag bey dem Staatsrathe machen, und wenn weiter keine Bedenklichkeit obwaltet, den perspektivischen Unterricht unter dem NamenIn lateinischer Schrift Hummel in das zu publizirende Verzeichniß aufnehmen.
In lateinischer SchriftBerlin den 25 Sept. 1809
Hirt._______________________________________________________________________________
Senatsprotokoll der Akademie der Künste vom 23. September 1809 [Akademie der Künste, Historisches Archiv, PrAdK 27, Bl. 122-125]
Senats-Protocoll / vom 23ten
September 1809.
[...] 5.) Wegen Besetzung der Lehrstelle für die
Perspectiv und die darzu gehörigen Theile der allgemeinen Mathematik, welche in
diesem Winter und zwar den Eleven beyder vereinigter Academien wieder
vorgetragen werden sollen, wurde einstimmig beschlossen: bey dem diesem Fache
durchaus gewachsenen, übrigens in jeder Rücksicht durch seine Geschicklichkeit
und mehrere guten Eigenschaften vollkommen empfehlungswürdigen Mahler // Herrn
Hummel vorläufig anzufragen ob Er
geneigt seyn möchte, dieses Lehramt zu übernehmen? in welchem Fall Er ersucht
werden wird, einen Plan wie er den gesamten Unterricht in einem jährigen Cursus zu vertheilen gedencke, bald möglichst
dem Senate schriftlich einzureichen. Da die bisher feststehende halbjährige
Frist für diesen wichtigen Cursus durchaus unzulänglich ist, so glaubte der
Senat, der geneigten Aueßerung der Hochlöblichen Section gemäß auch gleich das
aus dem vereinigten Fonds beyder Institute zu entnehmende Honorar beym
vorläufigen Antrage benennen zu können, weil selbst dieses für einen nicht
anderweitig pensionirten Lehrer nur sehr mäßig ist. Sobald Herr Hummel sich über
die mündliche Anfrage gegen Herrn Hofrath Hirt, welcher diesen Auftrag übernommen, erklärt und seinen Plan
alsdann schriftlich vorgelegt haben wird, wird der Senat nicht verfehlen, der
Hochlöbl. Section über diese gantze Sache in extenso zu berichten und den
förmlichen Antrag zu Berufung des Herrn Hummel zu dieser Lehrstelle zu machen.
So eben geht beyliegender Bericht des Herrn Hofrath Hirt über diese Angelegenheit ein, welchen
wir der hochlöbl. Section so fort mittheilen, damit Sie daraus ersehe, daß, und
unter welchen Bedingungen Herr Hummel diese Stelle anzunehmen geneigt ist. Wenn
die hochlöbliche Section also, noch eher als der förmliche Antrag deshalb
gemacht werden kann in Verfolg des oben gesagten // gesonnen seyn solte, dem
Herrn Hummel zu diesem Lehramte zu ernennen, so würde der Senat bitten, dem
Directorio davon bald gefällige Nachricht zu geben, damit der Nahme des Hn Hummel noch in das in dieser
Woche noch zu Publicirende Verzeichniß aufgenommen werden könne. Der Senat wird
dieser vorläufigen Genehmigung ungeachtet, alsdann doch noch mit Einsendung
eines gutachtlichen Berichts über den Lehrplan des Herrn Hummel den Antrag zu
seiner Anstellung in der gehörigen Form wiederholen.
[...]
11.) Herr
Hofrath Hirt schlägt dem Senate vor, daß der in Dresden lebende vortheilhaft bekandte Historien und
Portrait-Mahler, Herr Hartmann aus
Stutgardt zum ordentlichen
auswärtigen Mitgliede der Academie aufgenommen werde. Der Senat, dessen
Mitglieder größtentheils die Arbeiten des Vorgeschlagenen kennen und gehörig
schätzen, tritt diesem Vorschlage bey und trägt bey der Hochlöblichen Section um
Genehmigung zu Ausfertigung des gewöhnlichen Patents an.
a. u. s.
Frisch.
Gentz.
Senatsprotokoll der Akademie der Künste vom 7. Oktober 1809 [ebd., Bl. 125-128]
Senats-Protocoll. / vom 7ten
October. 1809.
1.) Der durch Herrn Hofrath Hirt eingereichte Lehrplan des Herrn Hummel, welchen der Senat
der Königlichen Academie der Künste Einer Hochlöbl. Section für den öffentlichen
Unterricht zuzuschicken die Ehre hat, wurde in extenso vorgetragen. Nachdem
dieser Plan Punkt für Punkt besprochen war, wurde er von Seiten des Senats
durchaus zweckmäßig gefunden und vollkommen gebilliget, da auf diesem Wege
würcklich viel Gutes für den Elementar Unterricht zu hoffen steht. [...]