Dem Gutachten der Königlichen Oberbaudeputation über das Denkmal des großen Churfürsten in Rathenow, wozu die philologische Classe der Königlichen
Akademie eine Zu den Vorschlägen der historisch-philologischen
Klasse siehe: Etwa 09.04.1816. -
Für die Instandsetzung des Denkmals fehlte 1816 das Geld. Zudem gab es
Streit über die Verantwortlichkeit für die Erhaltung des Denkmals, das
1738 von den Ständen errichtet worden war. Eine "örtliche Initiative
stellte 1821 mehrfach Anträge auf Erhaltung beim Innenmnisterium und bat
um Unterstützung aus Staatsmitteln oder die Genehmigung zum Sammeln von
Subskriptionsmitteln. Friedrich Wilhelm III. entschied daraufhin, dass
die Stände für die Instandsetzung aufkommen müssten, da die Skulptur
nicht auf königliche Veranlassung geschaffen worden war" (Andreas Meinecke: Geschichte der preussischen Denkmalpflege 1815
bis 1860 (= Acta Borussica, NF, 2. Reihe: Preußen als
Kulturstaat, Abteilung II: Der preußische Kulturstaat in der politischen
und sozialen Wirklichkeit, Bd. 4, Berlin 2013, Einleitung S. 14;
Dokument Nr. 11, S. 159).
[Schließen]Inschrift
Schuckmann hatte sich am 26. Januar 1816 mit der
Bitte um eine passende Inschrift an die Akademie gewandt (Archiv der
BBAW, wie oben, Bl. 2r). - Im Sitzungsprotokoll der
historisch-philologischen Klasse vom 12. Februar 1816 ist vermerkt: "Ein
Schreiben des Ministers des Innern an die Akad. wegen Anfertigung einer
Inschrift für das Monument des Gr.
Kurfürsten zu Rathenow war an die Klasse
verwiesen. Herr Hirt legte ein Gutachten bei.
Die Klasse beschloß weiter darüber zu verhandeln, wenn zuförderst
angezeigt sein würde, in welcher Sprache das Monument sein solle. Der
Sekr. soll deswegen an den Minister schreiben. / Buttmann." (Archiv der
BBAW, PAW (1812-1945), II-V-142, Bl. 52).
[Schließen]entwerfen soll, habe ich beyzufügen:
1. daß die Inschrift nicht etwa in den leicht zu verwitternden Sandstein eingehauen werde, sondern in eine Marmorplatte. Weißer Marmor wäre nicht gerade hiezu nöthig, auch der graue schlesische Marmor würde hiezu paßen.
2. Diese Inschriftsplatte von Marmor würde dann in das Fußgestelle, worauf die Statue steht, eingesezt werden.
3. ist nöthig, die Größe des Fußgestelles u. der Platte nach genauem Maaße zu kennen, um darnach die Länge der Inschrift einzurichten. Auch muß man wißen, wie hoch vom Auge die Inschrift zu stehen komt, um die Größe der Lettern darnach einzurichten.
4. ist die genauere geschichtliche veranlaßung des Monumentes zu kennen nöthig. Auch ob etwas über diese Erneuerung beyzufügen wäre, nämlich im Namen der Landräthe, des Ministers p.
5. Schuckmann teilt der Akademie in einem Schreiben
vom 14. Februar 1816 mit, dass die Inschrift in deutscher Sprache sein
solle (Archiv der BBAW, II-VI-87, Bl. 5r).
[Schließen]soll die Inschrift Deutsch oder Lateinisch seyn? -
Da ich durch die Lection bey den Hirt hielt über viele Jahre hinweg
kunsthistorische Kurse vor Prinzen und Prinzessinnen des königlichen
Hauses. Möglicherweise ist hier u.a. Prinzessin Marianne von Preußen gemeint. Ihr
gegenüber erwähnt Hirt in einem Brief vom 23. Oktober 1820 derartige
Vorträge.
[Schließen]Prinzeßinnen abgehalten bin, in der Klaßensizung zu erscheinen, habe ich dies dem
Gutachten meiner Herrn Collegen vorlegen wollen.
Berlin den 12 Feb. 1816.
Hirt.